Hilgermissen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 51′ N, 9° 9′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Nienburg/Weser | |
Samtgemeinde: | Grafschaft Hoya | |
Höhe: | 13 m ü. NHN | |
Fläche: | 54,44 km2 | |
Einwohner: | 2091 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 38 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 27318 | |
Vorwahlen: | 04256, 04251, 04255 | |
Kfz-Kennzeichen: | NI | |
Gemeindeschlüssel: | 03 2 56 013 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schloßplatz 2 27318 Hoya | |
Website: | www.hilgermissen.eu | |
Bürgermeister: | Johann Hustedt (Wählergemeinschaft Hilgermissen (WGH)) | |
Lage der Gemeinde Hilgermissen im Landkreis Nienburg/Weser | ||
Hilgermissen ist eine Gemeinde der Samtgemeinde Grafschaft Hoya im Landkreis Nienburg/Weser in Niedersachsen.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eitzendorf
- Heesen
- Hilgermissen
- Magelsen
- Mehringen
- Ubbendorf
- Wechold
- Wienbergen
Ausdehnung des Gemeindegebietes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hilgermissen hat den Charakter einer Flächengemeinde mit den acht oben erwähnten kleinen, weit verstreuten Ortsteilen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsname
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alte Bezeichnungen des Ortes sind Higermissen, Hilegermissen, Hilghermissen, Hildermissen, Hilghermyssen, Hylgermisszen, Hilligermissen, Hilgermessen und Hilgermisse.
Zur Namensherkunft wird vermutet, dass sich der Name von einem verballhornten „Hild-grim-es-husen“ ableitet, was wiederum etymologisch „Wohnstatt des Hildgrim“ bedeutet. Der Eigenname Hildgrim setzt sich aus althochdeutsch „Hild“ (Kampf) und „grim“ (Maske) zusammen.[2]
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Gebietsreform in Niedersachsen wurde die neue Gemeinde Hilgermissen am 1. März 1974 durch den Zusammenschluss der acht damaligen Gemeinden Eitzendorf, Heesen, Hilgermissen, Magelsen, Mehringen, Ubbendorf, Wechold und Wienbergen neu gebildet.[3]
Einwohnerentwicklung
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¹ jeweils zum 31. Dezember
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Rat der Gemeinde Hilgermissen besteht aus 13 Ratsmitgliedern. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde (welche Mitglied einer Samtgemeinde ist) mit einer Einwohnerzahl zwischen 2001 und 3000.[10] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Stimm- und sitzberechtigt im Rat der Gemeinde ist außerdem der Bürgermeister.
Die letzte Kommunalwahl vom 12. September 2021 ergab das folgende Ergebnis:[9]
- Wählergemeinschaft Hilgermissen (WGH): 7 Sitze
- Wählerinitiative für Hilgermissen (WfH): 5 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen: 1 Sitz
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bürgermeister der Gemeinde Hilgermissen ist Johann Hustedt (Wählergemeinschaft Hilgermissen (WGH)). Seine Stellvertreter sind Uwe Hopmann (Wählerinitiative für Hilgermissen (WfH)) und Tim Stegemann (Wählergemeinschaft Hilgermissen (WGH)).[11]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kommunalwappen der Gemeinde Hilgermissen wurde von dem Heraldiker Heinz Bannier[12] (* 12. Dezember 1912, † 26. August 1999; er führte die Niedersächsische Wappenrolle von 1983 bis 1991) entworfen. Genehmigt wurde das Wappen am 9. Januar 1984 durch den Landkreis Nienburg/Weser.[13]
Blasonierung: „Unter goldenem Schildhaupt mit mittig angeordneten nebeneinanderstehenden schwarzen Spitzen in Blau, über gesenktem goldenen Wellenbalken zwei goldene Pferde, die sich derart gegenüberstehen, dass sich ihre Körper teilweise überdecken.“[13] | |
Wappenbegründung: In dem Wappenbuch des Landkreises Nienburg/Weser steht hierzu:[13]
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Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Liste der Baudenkmale in Hilgermissen sind für die gesamte Gemeinde Hilgermissen 55 Baudenkmale aufgeführt, darunter:
- Kirche St. Georg (Eitzendorf)[14] wurde von dem Architekten Conrad Wilhelm Hase entworfen
- St.-Marien-Kirche zu Wechold[15]
- Neoromanische Kirche Magelsen[16]
- Homogene Hofanlage Magelsen 51 vom 19. Jh. mit Speicher von 1621 in Fachwerk
- Wohn- und Wirtschaftsgebäude Eitzendorf 2 von 1837, Hallenhaus in Fachwerk
- Wohn- und Wirtschaftsgebäude Eitzendorf 25 von 1838, Hallenhaus in Fachwerk
Kunst im öffentlichen Raum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Aula der Schule am Weserbogen in Wechold befindet sich ein Wandbild des Schweringer Künstlers Gottlieb Pot d’Or (1905–1978) aus dem Jahr 1966.
Naherholung und Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Alveser See liegt in Alvesen, welches zu Magelsen gehört. Der See ist ein stiller Arm der Weser und landschaftlich sehr idyllisch.
Naturschutzgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Landschaftsschutzgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ein Teil des Alveser Sees
Naturdenkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]→ Siehe auch: Liste der Naturdenkmale im Landkreis Nienburg/Weser
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Hilgermissen gibt es keine Straßenbezeichnungen, sondern nur Hausnummern, nach denen sich Einwohner, Postboten, Lieferanten und Besucher orientieren müssen.[18] Im Februar 2019 war nach etwa acht Jahren Streit im Gemeinderat eine Bürgerbefragung geplant, die diesen Zustand beenden sollte.[19][20][21] 60 % der Bürger entschieden sich gegen Straßennamen.[22]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Adolf Mohrhoff (1825–1908), Kaufmann, Gründer und erster Vorsitzender der Concordia Versicherungs-Gesellschaft auf Gegenseitigkeit, geboren im Ortsteil Eitzendorf
- Julius August Philipp Spitta (1841–1894), Musikwissenschaftler (gilt als Begründer der modernen Musikwissenschaft) und Bachbiograph, geboren im Ortsteil Wechold
- Ludwig Otto Adelbert Spitta (* 27. November 1845 in Wechold; † 27. Mai 1901 in Hameln), Pastor sec. von 1872 bis 1881 in der St.-Lamberti-Kirche in Bergen[23]
- Friedrich-Wilhelm Helfers (alias Fritz Helfers) (* 1878), Ubbendorfer Dorfschullehrer und Heimatforscher[24][25]
- Heinrich Holste (1888–1964), Politiker (NLP), Mitglied des Ernannten Hannoverschen Landtags, geboren im Ortsteil Schierholz/Heesen
- Fritz Meyer (1901–1980), Politiker (DP), geboren im Ortsteil Wienbergen
- Hans-Heinrich Voigt (1921–2017), Astronom und Leiter der Universitäts-Sternwarte Göttingen, geboren im Ortsteil Eitzendorf
- Johann Kranz (* 17. Juli 1937; † 2024 in Köln), Autor (Niederdeutsche Erzählungen, Gedichte und Hörbücher),[26][27][28] geboren im Ortsteil Wechold
- Klaus Stegmann (* 1940), bildender Künstler aus Bielefeld,[29] Enkel von Friedrich-Wilhelm Helfers, geboren im Ortsteil Ubbendorf
- Bernd Ohm (* 1965), Autor (Romane und Drehbücher), geboren im Ortsteil Magelsen
Personen, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl Johann Philipp Spitta (1801–1859), Komponist, Theologe und Dichter, Pastor in Wechold von 1836 bis 1847, Vater der oben erwähnten Julius August Philipp Spitta und Ludwig Otto Adelbert Spitta
- Adolf Scharfschwerdt (* 29. Oktober 1874 in Bremen; † 1960), deutscher Maler und Zeichner, lebte und arbeitete in Wechold ab 1945
- Wilhelm Voigt (1889–1963), Pastor in Eitzendorf bis 1923, Vater des oben erwähnten Hans-Heinrich Voigt
- Dieter Schäfer (* 22. Juni 1937; † 9. Dezember 2022), Grafiker, Maler, Cartoonist, Romanautor[30], lebte und arbeitete im Ortsteil Eitzendorf
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ Jürgen Udolph (Recherche): Der „Ortsnamenforscher“. In: Webseite NDR 1 Niedersachsen. Archiviert vom am 27. November 2015; abgerufen am 4. August 2019.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 191 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Hoya. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 3. Februar 2019, abgerufen am 18. Dezember 2019.
- ↑ a b c Michael Rademacher: Landkreis Grafschaft Hoya (Siehe unter: Nr. 48). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Endgültige Ergebnisse nach der Volkszählung vom 13. September 1950. Band 33. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart/Köln August 1952, S. 28, Sp. 1, Landkreis Grafschaft Hoya, S. 37 (Digitalisat [PDF; 26,4 MB; abgerufen am 18. Dezember 2019]).
- ↑ Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 21, Landkreis Grafschaft Hoya (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 18. Dezember 2019]).
- ↑ a b c d e f g h i j k l Gemeindeverzeichnis – Archiv – Regionale Gliederung – Jahresausgaben – Niedersachsen. (Alle politisch selbständigen Gemeinden im EXCEL-Format). In: Webseite Destatis. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 18. Dezember 2019.
- ↑ a b Gemeinde Hilgermissen – Gesamtergebnis Gemeinderatswahl 2021. In: Webseite Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (KDO). 12. September 2021, abgerufen am 5. Oktober 2021.
- ↑ Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG); § 46 – Zahl der Abgeordneten. In: Niedersächsisches Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS). 17. Dezember 2010, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2020; abgerufen am 18. Dezember 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Rat der Gemeinde Hilgermissen. In: Webseite Grafschaft Hoya. Abgerufen am 18. Dezember 2019.
- ↑ Wappenentwürfe von Heinz Bannier. In: Wikimedia Commons. Abgerufen am 18. Dezember 2019.
- ↑ a b c Hermann Ziegler: Wappenbuch Landkreis Nienburg/Weser. Hrsg.: Landkreis Nienburg/Weser (= Historische Schriftenreihe des Landkreises Nienburg/Weser. Band 2). Selbstverlag, Nienburg 1986, S. 66–67.
- ↑ EITZENDORF. Ev. St.-Georgs-Kirche. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1992, S. 435; ISBN 3-422-03022-0
- ↑ WECHOLD. Ev. St.-Marien-Kirche. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1992, S. 1336; ISBN 3-422-03022-0
- ↑ MAGELSEN. Ev. Kirche. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1992, S. 914; ISBN 3-422-03022-0
- ↑ Naturdenkmäler in der Samtgemeinde Grafschaft Hoya. In: Webseite Landkreis Nienburg/Weser. Abgerufen am 11. November 2018.
- ↑ Jetzt doch: Straßenschilder für Hilgermissen. In: Webseite Norddeutscher Rundfunk. 24. Juli 2018, archiviert vom am 9. Mai 2019; abgerufen am 18. Dezember 2019.
- ↑ Nico Schnurr: Gespaltene Gemeinde. Streit um namenlose Straßen in Hilgermissen. In: Webseite Weser-Kurier. 13. Januar 2019, abgerufen am 18. Dezember 2019.
- ↑ Bürgerentscheid: Hilgermissen gegen Straßennamen. In: Webseite NDR 1 Niedersachsen. 3. Februar 2019, archiviert vom am 2. Februar 2019; abgerufen am 18. Dezember 2019.
- ↑ Bekanntmachung zur Durchführung des Bürgerentscheides gegen die Einführung von Straßennamen in der Gemeinde Hilgermissen am 3. Februar 2019. (PDF; 8 kB) In: Webseite Gemeinde Hilgermissen. 12. Dezember 2018, abgerufen am 18. Dezember 2019.
- ↑ Bürger von Hilgermissen wollen keine Straßennamen einführen. In: Webseite Die Welt. 3. Februar 2019, abgerufen am 18. Dezember 2019.
- ↑ Ludwig Otto Adelbert Spitta: Aus der Geschichte der St.-Lamberti-Gemeinde zu Bergen bei Celle. August Lax Verlag, Hildesheim 1876 (Digitalisat in Webseite Bayerische Staatsbibliothek [abgerufen am 18. Dezember 2019]).
- ↑ Jana Wohlers: Fritz-Helfers-Ausstellung im Heimatmuseum Hoya – Tagebuch gibt Einblicke. Ein Leben, typisch für das 20. Jahrhundert. In: kreiszeitung.de. 31. Mai 2013, abgerufen am 18. Dezember 2019.
- ↑ Fritz Helfers. In: Webseite Heimatmuseum Grafschaft Hoya. Abgerufen am 18. Dezember 2019.
- ↑ Johann Kranz: „Anna un Jan“. Band 1. Color Press Verlag, Syke 1997 (eingeschränkte Vorschau in niederdeutsche-literatur.de [abgerufen am 18. Dezember 2019]).
- ↑ Johann Kranz: „Anna un Jan“. Band 2. Color Press Verlag, Syke 1998 (eingeschränkte Vorschau in niederdeutsche-literatur.de [abgerufen am 18. Dezember 2019]).
- ↑ Johann Kranz: Erschienene Hörbücher. In: Webseite Gemeinsamer Verbundkatalog (GVK). Abgerufen am 18. Dezember 2019.
- ↑ Klaus Stegmann. In: Webseite Klaus Stegmann. Archiviert vom am 26. Mai 2019; abgerufen am 18. Dezember 2019.
- ↑ Dieter Schäfer. In: Webseite Dieter Schäfer. Abgerufen am 18. Dezember 2019.