St. Georgen (Dießen am Ammersee)
St. Georgen Gemeinde Dießen am Ammersee
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Koordinaten: | 47° 57′ N, 11° 5′ O |
Höhe: | 596 m ü. NHN |
Eingemeindung: | 1. April 1939 |
Postleitzahl: | 86911 |
Vorwahl: | 08807 |
St. Georgen ist ein Ortsteil der Marktgemeinde Dießen am Ammersee und eine Gemarkung im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach einer Legende soll bereits 815 ein Graf Rathard in St. Georgen ein Kloster gegründet haben, das von den einfallenden Ungarn 955 zerstört und anschließend im 11. Jahrhundert wiedererrichtet wurde. Im Jahr 1132 verlegten Otto und Berchtold von Dießen das Kloster an die heutige Stelle, außerhalb des eigentlichen Ortes.
Durch die Schenkung Graf Heinrichs von Dießen-Andechs fiel St. Georgen 1157 an das Kloster Dießen und blieb bis zur Säkularisation 1803 Bestandteil der Klosterhofmark.
Im Zuge der Gemeindeedikte entstand 1808/18 die Gemeinde St. Georgen mit den Ortsteilen St. Georgen, Hofmarksgasse, Wengen, Bischofsried, Seehof und Ziegelstadl.[1] Im Jahr 1889 zählte die Gemeinde 190 Anwesen. Die Volkszählung von 1939 ergab eine Bevölkerung von 1345 Personen, von diesen waren 517 in der Landwirtschaft tätig.
Weitere wichtige Erwerbszweige waren die reichen Ton-, Lehm- und Kalklager und die damit verbundene Töpferei, die bis 1906 betriebene Klosterbrauerei, ab 1884 die Spanfabrik Buz, das Georgenwerk sowie mehrere Waffenschmieden.
Die bis dahin selbstständige Gemeinde St. Georgen wurde am 1. April 1939 nach Dießen am Ammersee eingemeindet. Der Ort St. Georgen ist inzwischen mit dem Hauptort Dießen zusammengewachsen und wurde letztmals im Ortsverzeichnis 1964 als amtlich benannter Gemeindeteil aufgeführt.[2][3]
Bürgermeister 1930–39
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Gröbl 1930–1933
- Winterholler 1933
- Major Frisch 1933–1936
- Stanis Schmid 1936–1939
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In St. Georgen befindet sich die namenstiftende Kirche St. Georg. Diese war von 1132 bis 1804 Pfarrkirche für ganz Dießen, seither ist sie Filialkirche. Um 1500 entstand der noch heute bestehende spätgotische Saalbau, der 1750, wohl durch Johann Michael Fischer, nach Westen verlängert und neu ausgestattet wurde.
Die Kirche wurde außen 1980, innen 1999 und 2010 renoviert. Der ummauerte Höhenfriedhof ist die älteste Grablege von Dießen, neben dem Kirchenportal befindet sich ein Beinhaus.[4]
Bodendenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe: Liste der Bodendenkmäler in der Gemarkung St. Georgen
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- M. Aquinata Schnurer O.P.: Heimatbuch des Marktes Dießen a. Ammersee. Hrsg.: Markt Dießen am Ammersee. Dießen am Ammersee 1976 (329 S.).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 146 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 107 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 78 (Digitalisat).
- ↑ Markt Diessen am Ammersee – Kirchen und Kapellen. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 8. Januar 2019; abgerufen am 8. Januar 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.