Die Sankt-Petri-Kirche entstand im Zuge des Stadtausbaus von Malmö und spiegelt die strategische und kaufmännische Bedeutung der Siedlung zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Sie ist ein bedeutendes Beispiel der Ostsee-Backsteingotik. Als Vorbild gilt die Lübecker Marienkirche. Der Grundstein für die Krypta wurde 1319 im Auftrag von König Christoph II. gelegt. Die Kirche ist eine dreischiffige Basilika mit Querhaus. Den Chor umgibt ein Kapellenkranz. Sankt Petri verfügt über zwei Doppelkapellen, u. a. die im 15. Jahrhundert errichtete Marienkapelle auf der Südseite. Nördlich des Eingangsbereichs liegt die sog. Krämarkapelle (Kaufmannskapelle) aus dem 15. Jahrhundert. Die mittelalterliche Sakristei wurde zerstört.[2] Der im Westen vorgelagerte Kirchturm ist 96 Meter hoch und weithin sichtbar; die heutige Gestalt mit der Kegelspitze stammt vom Ende des 19. Jahrhunderts.
Beachtenswert sind einige Deckenfresken aus der Zeit vor der Reformation, insbesondere die Malereien in der Krämarkapelle und die Überreste der Malereien im Hauptschiff, die während der Reformation übertüncht wurden und freigelegt werden konnten.[3]
Von der übrigen vorreformatorischen Ausstattung ist nichts erhalten. Von besonderer Bedeutung ist der dreistöckige barockeHochaltar. Er wurde 1611 von dem Künstler Jakob Kremberg geschaffen. Die Sandstein-Kanzel und der Taufstein stammen .
Kanzel und Taufstein
Die Kanzel ist zumindest dem Aussehen nach auch in der Barockzeit entstanden und stammt aus dem Jahr 1600. Sie wurde um einen Pfeiler im Hauptschiff herum errichtet. Ihr achteckiger hölzerner Kanzelkorb ist überreichlich mit Bildern und bemaltem Schnitzwerk verziert. Die stützende Säule ist als Wanderprediger gestaltet. Auch der Taufstein entstand um 1600.
Die dreibahnigen 23-sprossigen Halbrundfenster sind mit unbunten Scheiben versehen.
Der Ambo und ein moderner Altartisch am Anfang der Chornische sind in schlichten Formen gehalten und ihre Flächen mit versetzten blauen, roten und schwarzen Rechteecken auf vergoldetem Grund ausgestattet.
In den Jahren 1913–1914 stattete der Orgelbauer E. F. Walcker Sankt Petri mit einer neuen großen Orgelanlage aus. Auf der Westempore wurde in einem vorhandenen Orgelgehäuse des Orgelbauers Olof Schwan aus dem Jahre 1797 die Hauptorgel erbaut. Sie hatte 61 Register (zuzüglich drei Transmissionen und einem Effektregister) auf drei Manualwerken und Pedal. Eine Besonderheit der Orgelanlage waren zwei weitere Orgelwerke: An der Südwest-Ecke der Vierung von Sankt Petri errichtete Walcker ein Fernwerk mit 6 Registern, und hinter dem Altar ein Chorwerk mit 3 Registern. Diese beiden Werke konnten mittels elektropneumatischer Trakturen vom vierten Manual des Generalspieltisches aus angespielt werden.[4]
Im Jahre 1951 baute die Orgelbaufirma Marcussen (Appenrade, Dänemark) in das historische Orgelgehäuse von 1797 ein neues Orgelwerk. Von dem Walcker-Instrument von 1913/1914 blieben nur das Fern- und das Chorwerk erhalten.
Derzeit wird die Orgel überarbeitet. Sie soll ab 2018 Teil einer neuen Orgelanlage werden; die Gesamtanlage wird die größte Skandinaviens sein. Das Orgelbau-Projekt firmiert unter dem Namen „Nya toner i S:t Petri“ (Neue Töne in St. Petri).
Die Hauptorgel wird von der Orgelbaufirma Th. Fobenius og Sønner (Kongens Lyngby, Dänemark) grundlegend renoviert und von der Orgelbaufirma A. Mårtenssons (Lund/Schweden) elektrifiziert; das Fernwerk an der Vierung und das Chorwerk hinter dem Altar werden von der Orgelbaufirma Mårtensson restauriert. Die Disposition der Hauptorgel wird durch die Orgelbaufirma Klais (Bonn) ergänzt, und zwar um ein 32′-Register im Pedal sowie um drei Chamadenregister, die in den Fensternischen zu beiden Seiten der Hauptorgel eingebaut werden. Das Instrument auf der Westempore wird 81 Register haben, verteilt auf 5 Manualwerke und Pedal. Außerdem lassen sich von der Emporenorgel wie bislang auch die Register der Altarorgel und der Echo-Orgel anspielen.[5]
Im Jahr 2019 wurde die neue Chororgel im nördlichen Vierungsbogen des Chorraumes fertiggestellt und am 27. April des gleichen Jahres geweiht. Das Instrument wurde von der Orgelbaufirma Klais erbaut, zusammen mit einem neuen, mobilen sechsmanualigen Generalspieltisch im Chorraum, von dem die Haupt- und die Chororgel angespielt werden können. Für den Neubau der Orgel werden auf einer Tafel im Gotteshaus mehr als 300 Spender genannt.
Die neue Chororgel hat 18 Pfeifenreihen, von denen 15 Pfeifenreihen die traditionellen Klangfarben der Orgel abdecken. Zwei dieser 15 Pfeifenreihen und drei weitere Reihen dienen dazu, innerhalb einer Oktave sämtliche harmonischen Teiltöne zu bilden: Zu jedem Grundton lassen sich insgesamt bis zu 18 Obertöne hinzuregistieren. Der gesamte Registerfundus der neuen Chororgel kann von dem neuen Generalspieltisch aus völlig frei „verwaltet“ werden, d. h. jedem Manual bzw. dem Pedal frei zugeordnet werden.[6] Die neue Vierungsorgel hat somit insgesamt 109 Register und 5 Effektregister haben. Eine Besonderheit ist die große Zahl der Aliquoten.[7]