Hafnerbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Sasendorf (Gemeinde Hafnerbach))
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Marktgemeinde
Hafnerbach
Wappen Österreichkarte
Wappen von Hafnerbach
Hafnerbach (Österreich)
Hafnerbach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: St. Pölten (Land)
Kfz-Kennzeichen: PL
Fläche: 29,23 km²
Koordinaten: 48° 13′ N, 15° 29′ OKoordinaten: 48° 13′ 0″ N, 15° 29′ 0″ O
Höhe: 266 m ü. A.
Einwohner: 1.662 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 57 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3386
Vorwahl: 02749
Gemeindekennziffer: 3 19 10
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Kirchenplatz 4
3386 Hafnerbach
Website: www.hafnerbach.gv.at
Politik
Bürgermeister: Stefan Gratzl (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
14
4
1
14 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Hafnerbach im Bezirk St. Pölten (Land)
Lage der Gemeinde Hafnerbach im Bezirk St. Pölten-Land (anklickbare Karte)AltlengbachAsperhofenBöheimkirchenBrand-LaabenEichgrabenFrankenfelsGablitzGerersdorfHafnerbachHaunoldsteinHerzogenburgHofstetten-GrünauInzersdorf-GetzersdorfKapellnKarlstettenKasten bei BöheimkirchenKirchberg an der PielachKirchstettenLoichMarkersdorf-HaindorfMaria AnzbachMauerbachMichelbachNeidlingNeulengbachNeustift-InnermanzingNußdorf ob der TraisenObritzberg-RustOber-GrafendorfPerschlingPressbaumPrinzersdorfPurkersdorfPyhraRabenstein an der PielachSchwarzenbach an der PielachSt. Margarethen an der SierningSt. PöltenStatzendorfStössingTraismauerTullnerbachWeinburgWilhelmsburgWölblingWolfsgraben
Lage der Gemeinde Hafnerbach im Bezirk St. Pölten-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Luftansicht von Hafnerbach
Luftansicht von Hafnerbach
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Hafnerbach ist eine Marktgemeinde mit 1662 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Sankt Pölten-Land im österreichischen Bundesland Niederösterreich.

Hafnerbach liegt südlich des Dunkelsteinerwaldes an der Pielach im Mostviertel in Niederösterreich.

Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 29,23 Quadratkilometer. Davon sind 57 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche und 35 Prozent sind bewaldet.[1]

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 21 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):

  • Doppel (21)
  • Eichberg (76)
  • Hafnerbach (411)
  • Hengstberg (13)
  • Hohenegg (6)
  • Korning (72)
  • Obergraben (23)
  • Oed (1)
  • Pfaffing (67)
  • Pielachhaag (3)
  • Rannersdorf (6)
  • Sasendorf (122)
  • Stein (71)
  • Thal (13)
  • Untergraben (21)
  • Weghof (13)
  • Weinzierl (21)
  • Wimpassing an der Pielach (517)
  • Windschnur (149)
  • Würmling (4)
  • Zendorf (32)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Doppel bei Rannersdorf, Hafnerbach, Hengstberg, Hoheneggerwald, Korning, Ober- und Untergraben, Oed bei Korning, Pfaffing, Pielachhaag, Rannersdorf, Sasendorf, Stein-Eichberg, Thal, Weghof, Weinzierl, Wimpassing an der Pielach, Würmling und Zendorf.

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dunkelsteinerwald (ME) Karlstetten
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Neidling

Gerersdorf

Haunoldstein Markersdorf-Haindorf Prinzersdorf

Das Gebiet von Hafnerbach war schon in der Jungsteinzeit besiedelt. Grabungen zwischen 1984 und 1998 zeigten, dass es eine dichte Besiedlung in der Urnenfelderkultur gab. Fragmente von römischen Grabsteinen wurden bei der Kirchenrenovierung 1966 gefunden. Am Beginn des 8. Jahrhunderts siedelten sich Bayern an.[3][4]

Die erste urkundliche Erwähnung von Hauaenaerbach (Hafnerbach) erfolgte 1210 im Zuge einer Schenkung von Graf Friedrich von Hohenburg an das Stift Altenburg. Der Name geht auf am Bach ansässige Hafner zurück.[3]

Besondere Bedeutung für den Ort hatte die Herrschaft der Montecuccoli. Fürst Raimondo Montecuccoli wurde durch die Schlacht bei Mogersdorf im Jahre 1664 bekannt.[3]

Die Ortskirche Hafnerbachs ist dem Hl. Zeno geweiht. Sie war vermutlich bereits 1260 Pfarrkirche.[3]

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Marktgemeinde Hafnerbach zwei Bäcker, ein Branntweinhändler, ein Fleischer, ein Gärtner, zwei Gastwirte, zwei Gemischtwarenhändler, zwei Glaser, eine Hebamme, ein Maler, ein Sattler, ein Schmied, ein Schneider und drei Schneiderinnen, zwei Schuster, zwei Tischler, ein Viehhändler und einige Landwirte ansässig.[5]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Südostansicht der Burgruine Hohenegg
Pfarrkirche
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Hafnerbach
  • Hafnerbach hat seit 1975 einen eigenen Fußballverein mit dem Vereinsnamen TSU Hafnerbach, die Vereinsfarben sind gelb-rot. Ebenso gibt es einen Volleyballplatz und einen Hartplatz.

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 55, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 85. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 728. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,35 Prozent.

Öffentliche Einrichtungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Hafnerbach befindet sich ein Kindergarten[6] und eine Volksschule.[7]

Im Dezember 2008 wurde die „Energiegruppe Hafnerbach“ gegründet. Die Energiegruppe hatte es sich zum Ziel gesetzt, in der Gemeinde Hafnerbach eine vernetzte Energieautarkie zu erreichen. In diesem Modell gab es nach wie vor Stoff- und Energieströme in die und aus der Gemeinde, die Summe der nachhaltig erzeugten Energie sollte jedoch den Gesamtverbrauch übertreffen. Im Frühjahr 2009 wurde ein Windpark im Gebiet um den Dunkelstein thematisiert. Das Personenkomitee „Komitee zum Schutz des Dunkelsteinerwaldes“ aus der Nachbargemeinde Neidling, das Mitglied im Bundesverband zum Schutz des Waldes ist, hat sich mehrfach gegen die geplanten Windkraftwerke aus ökologischen, regionalimagemäßigen und landschaftlichen Überlegungen ausgesprochen. Dessen ungeachtet sprachen sich in einer für den Gemeinderat bindenden Abstimmung am 7. Juni 2009 56 % der Hafnerbacher für die Errichtung der Windparks aus. Im Oktober 2009 gab die das Windkraftprojekt betreibende Firma ImWind Operations aus wirtschaftlichen Gründen ihren Rückzug bekannt.

Hafnerbach ist durch den Postbus erreichbar und im wenige Kilometer südlich gelegenen Prinzersdorf sind sowohl die Wiener Straße B 1 als auch die Westbahn zu erreichen, die hochrangige Verbindungen in die rund 10 km entfernte Landeshauptstadt St. Pölten bieten.

Der Gemeinderat besteht aus 19 Mandataren.

  • Nach der Gemeinderatswahlen 2000 ergab sich folgende Mandatsverteilung: ÖVP 13, SPÖ 5, FPÖ 1.[8][9]
  • Nach der Gemeinderatswahlen 2005 ergab sich folgende Mandatsverteilung: ÖVP 13, SPÖ 6.[10]
  • Nach der Gemeinderatswahlen 2010 ergab sich folgende Mandatsverteilung: ÖVP 12, SPÖ 6, FPÖ 1.[11]
  • Nach der Gemeinderatswahlen 2015 ergab sich folgende Mandatsverteilung: Liste ÖVP 12, SPÖ 5, FPÖ 2.[12]
  • Nach der Gemeinderatswahlen 2020 ergab sich folgende Mandatsverteilung: ÖVP 14, SPÖ 4, FPÖ 1.[13]
  • bis 2015 Josef Grießler (ÖVP)[14]
  • seit 2015 Stefan Gratzl (ÖVP)[15]

Das Gemeindewappen wurde 1966 verliehen.[4]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Söhne und Töchter der Gemeinde
  • Karl Werner (1821–1888), katholischer Philosophie- und Kirchenhistoriker
  • Hans Resel (1861–1928), Journalist und Politiker (SDAP)
  • Friedrich Huber (1913–2010), Unternehmer und Autorennfahrer
  • Leopold Eichinger (1940–2009), Politiker und Präsident des Landtags von Niederösterreich
Personen mit Bezug zur Gemeinde
  • Josef Bodenstorfer (Pfarrer in Hafnerbach 1880–1905), Dechant
  • Karl Breit (1878–1958), Lehrer und Mundartdichter
Commons: Hafnerbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Ein Blick auf die Gemeinde Hafnerbach, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. November 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  3. a b c d Gedächtnis des Landes - Orte: Hafnerbach. Museum Niederösterreich, abgerufen am 13. November 2021.
  4. a b Historisches. Gemeinde Hafnerbach, abgerufen am 13. November 2021 (deutsch).
  5. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 275
  6. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 8. November 2020.
  7. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  8. Land Niederösterreich - Gemeinderatswahl 2000. Abgerufen am 13. November 2021.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Hafnerbach. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 13. November 2021.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Hafnerbach. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 13. November 2021.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Hafnerbach. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 13. November 2021.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Hafnerbach. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 13. November 2021.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Hafnerbach. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 25. Februar 2020.
  14. Hafnerbach steht vor Führungswechsel Bezirksblätter, 7. April 2014
  15. Politik. Gemeinde Hafnerbach, abgerufen am 13. November 2021 (deutsch).