Schön Klinik Hamburg Eilbek
Schön Klinik Hamburg Eilbek | ||
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Trägerschaft | Schön Klinik | |
Ort | Hamburg-Barmbek-Süd
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Bundesland | Hamburg | |
Koordinaten | 53° 34′ 38″ N, 10° 3′ 14″ O | |
Klinikgeschäftsführerin | Kerstin Pittman[1] | |
Betten | 754 | |
Mitarbeiter | 1700 | |
davon Ärzte | 204 | |
Fachgebiete | 12 | |
Gründung | 1945 (1865) | |
Website | www.schoen-klinik.de/hamburg-eilbek | |
Lage | ||
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Die Schön Klinik Hamburg Eilbek (bis 2004 Allgemeines Krankenhaus Eilbek) ist ein Akutkrankenhaus in privater Trägerschaft im Hamburger Stadtteil Barmbek-Süd. Mit 754 Betten und fast 1700 Beschäftigten ist es das fünftgrößte Krankenhaus in Hamburg und zugleich akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Hamburg.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Krankenhaus liegt auf dem Gelände der 1865 gegründeten Irrenanstalt Friedrichsberg, die 1934/35 unter nationalsozialistischer Herrschaft geschlossen und anschließend als Waisenhaus, Altenheim und Reservelazarett genutzt wurde.[2] Ein kleiner Teil diente noch bis 1942[3] als Psychiatrische Abteilung des Universitätsklinikums Eppendorf.[4]
Ab Mai 1945 wurde das im Zweiten Weltkrieg stark zerstörte Areal als Ersatz für das von der britischen Besatzungsmacht beschlagnahmte AK Barmbek als Allgemeines Krankenhaus notdürftig hergerichtet und in Allgemeines Krankenhaus Eilbek umbenannt.[5] Dabei wurde auch das benachbarte ehemalige Ebenezer-Krankenhaus, bestehend aus dem Klinikgebäude mit Kapellenanbau und dem an die Friedrichsberger Straße vorgezogenen Ärzte-Wohnbau dem neuen AK Eilbek angegliedert.[2]
Bis Mitte der 1950er Jahre wurden die Gebäude auf den alten Grundmauern, aber in vereinfachten Formen wiederaufgebaut, später ergänzt durch das Zentralinstitut für Blutspendewesen (1955) und den Neubau dreier Schwesternwohnheime (1961). Pläne für ein neues Großkrankenhaus mit zwei 12-stöckigen Bettenhäusern anstelle der alten Villen und Pavillons wurden in den 1960er Jahren zugunsten des neuen AK Altona zunächst zurückgestellt und später aufgegeben.
Trotz gegenteiligem Volksentscheid, der verfassungsrechtlich jedoch nicht bindend war, wurde das Krankenhaus 2004 privatisiert und an die Asklepios Kliniken verkauft. Diese errichtete für das nun Klinikum Eilbek genannte Krankenhaus einen Neubau. Ein Teil des bisherigen Krankenhausgeländes wurde danach mit Wohnungen bebaut, der Rest in eine öffentliche Parkanlage (Friedrichsberger Park) umgewandelt.
2006 verkaufte Asklepios aufgrund kartellrechtlicher Auflagen das Krankenhaus an die Klinikgruppe Schön Klinik, das seitdem als Schön Klinik Hamburg Eilbek firmiert.
Struktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schön-Klinik Hamburg-Eilbek umfasst 17 Fachbereiche und Kliniken. Im April 2011 wurde ein Neubau für die Psychiatrie und neurologische Frührehabilitation auf dem Krankenhausgelände eröffnet. 2013 wurde ein neues vier Stockwerke umfassendes Parkhaus in Betrieb genommen.
Im Jahr 2010 wurden 17.620 Patienten stationär und 24.625 ambulant behandelt.[6]
Fachgebiete
- Adipositaschirurgie
- Anästhesiologie, Intensiv- und Überwachungsstation (IMC, ITS)
- Allgemeine Chirurgie, Zentrale Notaufnahme (ZNA)
- Klinik für Endokrine Chirurgie, Geriatrie und Physikalische Medizin
- Innere Medizin, Zentrale Notaufnahme (ZNA), Intensiv- und Überwachungsstation (IMC, ITS)
- Orthopädie, Zentrale Notaufnahme (ZNA)
- Psychiatrie
- Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
- Radiologie
- Interdisziplinäre Tagesklinik
- Septische Knochen- und Weichteilchirurgie
- Unfallchirurgie Zentrale Notaufnahme (ZNA)
- Zentrum für Spinale Chirurgie
- Zentrum für Neurologie und Neurologische Frührehabilitation
Rosengarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Rosengarten im Zentrum der Klinik ist dem Gedächtnis der Malerin und ehemaligen Patientin Elfriede Lohse-Wächtler gewidmet. Die Künstlerin wurde hier im Jahr 1929 einige Wochen wegen Schizophrenie behandelt. Im Dezember 1935 unterzog man sie im Rahmen der nationalsozialistischen Eugenik der Zwangssterilisation. 1940 wurde sie in der Tötungsanstalt Schloss Sonnenstein bei Pirna ermordet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marcinowski: Hamburger Staatsbauten von Fritz Schumacher. Irrenanstalt Friedrichsberg. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, Jg. XLII, Nr. 103 (23. Dezember 1922), urn:nbn:de:kobv:109-opus-56538, S. 630–634 (elf Abbildungen)
- Die Allgemeinen Krankenhäuser und Irrenanstalten der Freien und Hansestadt Hamburg. Verlag von Leopold Voss, Hamburg 1901, S. 144–167.
- Reinhard Otto: 150 Jahre Friedrichsberg. Von der Irrenanstalt zur Klinik im Wohnpark, Hamburg 2015, ISBN 978-3-922587-66-8.
- Habbo Knoch: Die Psychiatrische Klinik in Hamburg-Friedrichsberg Eine Spurensuche zur Geschichte der Krankenmorde im Nationalsozialismus. In: Habbo Knoch, Oliver von Wrochem: Entdeckendes Lernen. Orte der Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen. Reihe Neuengammer Kolloquien, Band 7, Metropol Verlag, 2022, ISBN 978-3-86331-649-5. S. 61–94
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website Schön Klinik Hamburg Eilbek
- Schön Klinik Hamburg Eilbek. In: archINFORM.
- Geschichte der Klinik. Vom Mittelalter bis zur ersten Irrenanstalt in Hamburg ( vom 30. November 2013 im Internet Archive)
- Rathausausstellung 2014 Euthanasie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kerstin Pittman neue Klinikgeschäftsführerin der Schön Klinik Hamburg Eilbek. 16. Februar 2023, abgerufen am 15. März 2023.
- ↑ a b Reinhard Otto: 150 Jahre Friedrichsberg. Von der Irrenanstalt zur Klinik im Wohnpark, Verlag Hanseatischer Merkur, Hamburg 2015, ISBN 978-3-922587-66-2 (formal falsch), korrekte ISBN 978-3-922587-66-8.
- ↑ Anderen Quellen zufolge nur bis 1940 oder 1941. Vgl. 150 Jahre Friedrichsberg S. 128 f.
- ↑ Herbert Diercks: „Euthanasie“-Verbrechen in Hamburg – ein Überblick. In: „Euthanasie“-Verbrechen. Forschungen zur nationalsozialistischen Gesundheits- und Sozialpolitik (= Beiträge zur Geschichte der ns. Verfolgung in Norddeutschland, Bd. 17), Bremen 2016, S. 11–26 (hier: S. 12 f).
- ↑ Die Namensgebung bezog sich dabei auf den benachbarten Fluss, nicht auf den gleichnamigen Stadtteil, da das Klinikgelände immer schon auf Barmbeker Gebiet lag!
- ↑ Strukturierter Qualitätsbericht 2010. (PDF; 756 kB).