Schönfeld (Kamern)

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Schönfeld
Gemeinde Kamern
Wappen von Schönfeld
Koordinaten: 52° 44′ N, 12° 4′ OKoordinaten: 52° 43′ 38″ N, 12° 3′ 48″ O
Höhe: 27 m ü. NHN
Fläche: 20,3 km²[1]
Einwohner: 185 (31. Dez. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 9 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Postleitzahl: 39524
Vorwahl: 039382
Schönfeld (Sachsen-Anhalt)
Schönfeld (Sachsen-Anhalt)
Lage von Schönfeld in Sachsen-Anhalt
Evangelische Dorfkirche Schönfeld
Evangelische Dorfkirche Schönfeld

Schönfeld ist ein Ortsteil der Gemeinde Kamern im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[3]

Schönfeld, ein Dorf mit Kirche, liegt 4 Kilometer südwestlich von Kamern und 12 Kilometer südlich der Stadt Havelberg.[4]

Im Nordosten des Dorfes beginnt das Waldgebiet „Schönfelder Heide“ an das sich im Osten das Fauna-Flora-Habitat-GebietKamernscher See und Trübengraben“ mit dem „Schönfelder See“ anschließt. Am See liegen die Bungalowsiedlungen „Hanauer Werder“ und „Brückholz“.[4]

Die Gemarkung Schönfeld liegt am Nordwestrand des Landes Schollene, einem waldreichen Endmoränenbogen. Zwischen Schönfeld und der drei Kilometer westlich verlaufenden Elbe liegen die ausgedehnten, von zahlreichen Gräben durchzogenen Elbauen. Östlich erheben sich die Kamernschen oder Rehberger Berge bis zu 110 Meter über NN.

Nachbarorte sind Wulkau im Norden, Kamern und Rehberg im Nordosten, Mahlitz im Osten und Scharlibbe im Süden.[4]

Mittelalter bis Neuzeit

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Zwischen 1370 und 1400 wird ein zu Sandau gehöriges Dorf Schonenvelde im Lehnbuch der Magdeburger Erzbischöfe Albrecht III und Peter genannt.[5]

Schönfeld wurde erstmals 1420 als schonenfelde in einer Klageschrift des Markgrafen Friedrich von Brandenburg gegen den Erzbischof Günther wegen der seit 1412 stattgefundenen Landesbeschädigungen erwähnt.[6]

Früher ist das Dorf durch Deichbrüche der Elbe oft geschädigt worden, so im Jahre 1785 durch den Durchbruch bei Hohengöhren und Schönfeld. Am 4. März 1805 stand der untere Teil des Dorfes unter Wasser.[7]

Östlich des Dorfes am See liegt eine Wüstung, „der Hanau“ genannt. Zwischen Schönfeld und Sandau nahe der Elbe liegt „der Rudow“.[7] Am Westufer des Schönfelder Sees sind die Reststrukturen eines abgetragenen Burgwalls zu erkennen.

Eingemeindungen

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Schönfeld gehörte früher zum zweiten Distrikt im Jerichowschen Kreis im Norden des Herzogtums Magdeburg. 1816 kam es zum Kreis Jerichow II, dem späteren Landkreis Jerichow II in der preußischen Provinz Sachsen.

Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde dem Kreis Havelberg zugeordnet. Am 1. Juli 1994 kam die Schönfeld zum heutigen Landkreis Stendal.[8] Bis zum 31. Dezember 2009 war Schönfeld eine selbstständige Gemeinde und gehörte der Verwaltungsgemeinschaft Elbe-Havel-Land an.

Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Schönfeld am 20. Mai 2009, die Gemeinde Schönfeld in die Gemeinde Kamern einzugemeinden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als untere Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[9]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1782 [00]244[10]
1818 [00]338[11]
1840 [00]389[11]
1864 [00]425[12]
1867 451
1871 426
Jahr Einwohner
1905 423
1910 438
1925 432
1933 426
1939 457
1946 649
Jahr Einwohner
1964 447
1971 406
1990 280
2008 [0]213[1]
2014 [00]189[13]
2017 [00]189[14]
Jahr Einwohner
2018 [00]190[15]
2019 [00]191[15]
2020 [00]189[16]
2021 [00]192[16]
2022 [0]185[2]

Quellen: 1867 bis 1990 Unterlagen der Volkszählung

Die evangelischen Kirchengemeinde Schönfeld, die früher zur Pfarrei Schönfeld bei Sandau an der Elbe gehörte,[17] wird heute betreut vom Pfarrbereich Sandau im Kirchenkreis Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[18]

Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Schönfeld stammen aus dem Jahre 1680.[19]

Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Elisabeth in Tangermünde im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[20]

Blasonierung: „In Blau eine goldene Garbe.“

Die Farben von Schönfeld sind Gelb - Blau.

Das Wappen wurde 1996 vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet. Die Garbe nimmt Bezug auf den Ortsnamen und ist somit ein redendes Wappen. Schon in den 1940er Jahren existierte ein Gemeindesiegel mit Wappen, das die gleiche Symbolik zeigt. Dieser Wappenvorläufer wurde vom Staatsarchivrat Otto Korn gestaltet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Bauernhaus in der Dorfstraße in Schönfeld
  • Die evangelische Dorfkirche Schönfeld, ein Backsteinbau aus dem 15. Jahrhundert,[21] steht auf einer kreisrunden Anhöhe, umgeben vom Ortsfriedhof. Der Turm und westliche Teile der Schiffswände sind gotisch, Schiff und Chor zeigen starke neuzeitlichen Veränderungen. An der Nordseite befinden sich zwei spitzbögige Portale, deren Türen geschnitzte Inschriften tragen.
  • Sehenswert sind die Fachwerkbauten in der Dorfstraße, großbäuerliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude, die heute unter Denkmalschutz stehen.
  • In Schönfeld wirkte in dem Sommermonaten ab 1994 das Künstlerpaar Matschinsky-Denninghoff, das neben ihrem Atelier einen Skulpturengarten geschaffen hat.[22]

Die Gemeinde Schönfeld liegt an der Bundesstraße 107 von Havelberg nach Genthin.

Die Bahnstrecke Schönhausen–Sandau, an dem Haltepunkt Schönfeld (Elbe) bestand, wurde 1997 eingestellt. Der nächste Bahnanschluss befindet sich im 15 Kilometer entfernten Schönhausen (Elbe) (Lehrter Bahn).

Es verkehren Linienbusse und Rufbusse von stendalbus.[23]

  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 187, 87. Schönfeld (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • W. Schmidt: Heimatkunde der Kreise Jerichow I und II für Schule und Haus. Selbstverlag des Verfassers, Ferchels 1894, S. 209–211. (Nachdruck: SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege)
Commons: Schönfeld (Elbe) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Statistischer Bericht. Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen. 31. Dezember 2008, abgerufen am 9. August 2021.
  2. a b Yulian Ide: Hurra! Wir wachsen wieder! In: Stendaler Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 21. Januar 2023, DNB 1047269554, S. 19–20.
  3. Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land: Hauptsatzung der Gemeinde Kamern. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 29. Jahrgang, Nr. 36, 19. November 2019, ZDB-ID 2665593-7, S. 269–271 (landkreis-stendal.de [PDF; 2,9 MB; abgerufen am 19. Juni 2021]).
  4. a b c Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Gustav Hertel: Die ältesten Lehnbücher der Magdeburgischen Erzbischöfe (= Historische Commission der Provinz Sachsen [Hrsg.]: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 16). S. 85 (Digitalisat).
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 2. Band 3. Berlin 1846, S. 337 (Digitalisat).
  7. a b W. Schmidt: Heimatkunde der Kreise Jerichow I und II für Schule und Haus. Selbstverlag des Verfassers, Ferchels 1894, S. 164–167. (Nachdruck: SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege)
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 344 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  9. Landkreis Stendal: Gebietsänderungsvertrag über die Eingemeindung der Gemeinden Schönfeld und Wulkau in die Gemeinde Kamern. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr. 16, 5. August 2009, ZDB-ID 2665593-7, S. 164–167 (landkreis-stendal.de [PDF; 4,4 MB; abgerufen am 2. Mai 2021]).
  10. Johann Ludwig Heineccius: Ausführliche topographische Beschreibung des Herzogthums Magdeburg und der Grafschaft Mansfeld, Magdeburgischen Antheils. Berlin 1785, S. 293 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10709863~SZ%3D00299~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  11. a b J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 187, 87. Schönfeld (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. A. Bühling: Geographisch-statistisch-topographisches Handbuch des Regierungsbezirks. Ortschafts-Verzeichniß des Regierungs-Bezirkes Magdeburg. Magdeburg 1864, S. 36–37, VI. 149 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10136781~SZ%3D00146~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  13. Anke Schleusner-Reinfeldt: Zahl der Einwohner sinkt nur leicht. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Havelberg. 30. Januar 2015 (volksstimme.de [abgerufen am 12. August 2021]).
  14. Anke Schleusner-Reinfeldt: 33 Einwohner weniger im Elbe-Havel-Land. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Havelberg. 15. Januar 2019 (volksstimme.de [abgerufen am 12. August 2021]).
  15. a b Anke Schleusner-Reinfeldt: Einwohnerzahl sinkt. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Havelberg. 17. Januar 2020 (volksstimme.de [abgerufen am 12. August 2021]).
  16. a b Ingo Freihorst: Klietz und Kamern legen 2021 zu. In: Havelberger Volksstimme, Elb-Havel-Echo. 19. Februar 2022, DNB 1047268663, S. 18.
  17. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 104 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  18. Pfarrbereich Sandau. Abgerufen am 25. Juni 2021.
  19. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 15 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  20. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 9. August 2021.
  21. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 432.
  22. Klaus Lederer: Nachlass Matschinsky-Denninghoff - Berlinische Galerie. In: altertuemliches.at. Februar 2021, abgerufen am 9. August 2021.
  23. Fahrplan der Linie 900. In: Stendalbus. Abgerufen am 9. August 2021.