Schützengasse 2/ Hummelstraße 2/2a (Weimar)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel wurde am 14. November 2024 auf den Seiten der Qualitätssicherung eingetragen. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und beteilige dich bitte an der Diskussion!
Folgendes muss noch verbessert werden: Ungefähr die Hälfte des Artikels hat mit dem Gebäude überhaupt nichts zu tun. Außerdem zahlreiche Typos. --Plüschhai (Diskussion) 14:14, 14. Nov. 2024 (CET)
Eckhaus Schützengasse 2/ Hummelstraße 2
Eingang zum Haus Schützengasse 2
Kino Theater des Friedens – UFA Zentral-Palast Weimar Hummelstraße 2a

Der Bereich Schützengasse 2/ Hummelstraße 2/2a in Weimar entstand in den 1920er Jahren. Er ist straßenbildprägend. Die Hummelstraße 2a ist zudem von mediengeschichtlichem Interesse.

Bis zum Abbruch 1925 befand sich hier die alte Posthalterei.[1] Diese mit Pferdefuhrwerken betriebene Spedition wiederum war Weimars größtes Fuhrgeschäft. Diese nannte sich zwar „Kaiserliche Posthalterei“, wurde jedoch privat geführt. Nach 1916 gab es in Deutschland keine reichseigenen Posthaltereien mehr.[2] Mit dem Ausbau des Schienennetzes nahm die Bedeutung der Personenbeförderung entsprechend ab. Unter Max Boerl war es ein Handels- und Dienstleistungsgeschäft „Posthalterei“. Laut Axel Stefek war die alte Posthalterei verschwunden, um einer Bebauung mit einem attraktiveren Quartier Platz zu machen, noch bevor die letzten Pferdedroschken selbst gänzlich verschwanden.[3]

Das Gebäude, so wie es jetzt dasteht, entstand 1925/26 unmittelbar danach und war zumindest im Bereich Hummelstraße 2a Lichtspielhaus.[1] Errichtet wurde es ebenso wie die benachbarten Geschäftsgebäude für Karl Liebrich und Gustav Schneider in Weimar. Dieses 1926 errichtete Lichtspieltheater in der Hummelstraße war der UFA Zentral-Palast Weimar. Ab 1928 wurde der Zentralpalast von der UFA als Erstaufführungskino genutzt.[4] Der Architekt war Ernst Flemming, der den Entwurf bereits 1924 lieferte. Zu DDR-Zeiten und noch danach hieß es Theater des Friedens. Im Jahre 1957/58 erfolgte eine Modernisierung im Innern, sodass der Saal 900 Plätze hatte.[5] Das Kino wurde 1999 geschlossen. Der Kinosaal ist inzwischen zweckentfremdet für Verkaufszwecke.[6] Auch der angrenzende Komplex als Geschäftshaus, der heute als Studentenwohnheim genutzt wird, entstand zeitgleich nach den Plänen Ernst Flemmings.[7] Diese Gebäude wurden bereits bei August Lehrmann erwähnt.[8] Kino und Geschäftsgebäude bilden konzeptionell ein bauliches Ensemble. Die Schützengasse und damit auch dieser Bereich wurde in die Stadtplanung der Nationalsozialisten einbezogen.[9]

In der Schützengasse 2 wiederum befand sich ein Studentenclub, dann eine Kleinkunstbühne unter dem Namen projekt eins, wie am Eingangsportal in der Aufnahme von 2028 zu sehen ist.[10][11] Seit 2014 heißt das Objekt Mascha, benannt nach der Schriftstellerin Mascha Kaléko.[12]

Heute ist der Hauptteil des Gebäudekomplexes ein Studentenwohnheim Schützengasse 2/Hummelstraße 2, das vom Studierendenwerk Thüringen betrieben wird.[13] Im Untergeschoss Hummelstraße 2 befindet sich ein Geschäft.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Schützengasse Ecke Hummelstraße. In: Zeitsprung Weimar. Abgerufen am 14. November 2024.
  2. Axel Stefek (Hrsg.): Energie in Weimar: Vom Mittelalter bis in die Neuere Zeit (= Energiegeschichte der Stadt Weimar. Bd. 1). Hrsg. von der Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH durch Axel Stefek. Weimar 2016, S. 95 ff.
  3. Axel Stefek (Hrsg.): Energie in Weimar: Vom Mittelalter bis in die Neuere Zeit (= Energiegeschichte der Stadt Weimar. Bd. 1). Hrsg. von der Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH durch Axel Stefek. Weimar 2016, S. 101.
  4. Mon Ami Weimar (PDF) (Memento vom 30. Oktober 2020 im Internet Archive) Kommunales Kino im mon ami, 2009
  5. Art. Lichtspielhäuser, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 277. Hier ist die Entstehungszeit mit 1926/27 angegeben.
  6. Michael Baar: Das Kino und der neue Mieter. In: Thüringer Allgemeine, 4. November 2021.
  7. Zentral-Palast auf Zeitsprung
  8. August Lehrmann: Neue Stadtbaukunst: Weimar, Weimar, Berlin u. a., 1928, Abb. 86 auf S. 46. digital
  9. Karina Loos: Die Inszenierung der Stadt. Planen und Bauen im Nationalsozialismus in Weimar. Bauhaus-Universität, Diss., Weimar 1999, S. 140 und S. 146. online.
  10. Kerstin Sucher , Bernd Wurlitzer: Weimar: Sehenswürdigkeiten, Kultur, Events. Trescher Verlag, Berlin 2023 (google.de).
  11. Website kleinkunst-institut.de
  12. Impressum Mascha
  13. Wohnheim Schützengasse 2 / Hummelstraße 2. In: stw-thueringen.de. Abgerufen am 14. November 2024.