Schachnerit
Schachnerit | |
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Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Nummer |
1971-055[1] |
IMA-Symbol |
Shn[2] |
Chemische Formel | Ag1,1Hg0,9 |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Elemente – Metalle und intermetallische Legierungen |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
I/A.02 I/A.02-050 1.AD.15 1.1.8.2 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | hexagonal |
Kristallklasse; Symbol | 6/mmm |
Raumgruppe | P63/mmc |
Gitterparameter | a = 2,978 Å; c = 4,842 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Formeleinheiten | Z = 2 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 3,5 |
Dichte (g/cm3) | 13,52 |
Spaltbarkeit | undeutlich |
Farbe | silbergrau-metallisch |
Strichfarbe | silberweiß-metallisch |
Transparenz | opak |
Glanz | metallisch |
Schachnerit ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente, genauer der Metalle und intermetallischen Verbindungen. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ag1,1Hg0,9[3] und bildet Kristalle bis zu 1 cm Größe.
Etymologie und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schachnerit wurde erstmals 1972 von E. Seeliger und A. Mücke in der Typlokalität, der „Vertrauen-zu-Gott“-Quecksilbermine am Moschellandsberg in der Nähe von Obermoschel in Rheinland-Pfalz (Deutschland) gefunden. Es ist nach der deutschen Mineralogin Doris Schachner benannt.
Klassifikation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Systematik nach Strunz wird Schachnerit zu den Metallen und intermetallischen Verbindungen, einer Untergruppe der Elemente, gezählt. Nach der 8. Auflage bildet es dabei zusammen mit Belendorffit, Bleiamalgam, Eugenit, Goldamalgam, Kolymit, Luanheit, Moschellandsbergit, Potarit, Quecksilber, Paraschachnerit und Weishanit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Eugenit, Luanheit, Moschellandsbergit und Paraschachnerit eine Untergruppe der Quecksilber-Amalgam-Familie.
In der Systematik nach Dana bildet es mit Bleiamalgam, Goldamalgam, Luanheit, Moschellandsbergit, Eugenit, Paraschachnerit und Weishanit eine Untergruppe (Silber-Amalgam-Legierungen) der metallischen Elemente außer den Platinmetallen.[4]
Bildung und Fundorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schachnerit bildet sich unter oxidierenden Bedingungen durch die Alterung von Moschellandsbergit. Es ist vergesellschaftet mit Paraschachnerit, Akanthit, Quecksilber, Limonit, Ankerit, Argentit und Cinnabarit.
Neben der Typlokalität sind Funde aus Radnice in Tschechien, Allemond im Département Isère (Frankreich), Moctezuma in Mexiko, Baschkortostan in Russland, Dobšiná und Kremnica in der Slowakei, Sala in Schweden sowie Clark County im US-Bundesstaat Nevada bekannt.
Kristallstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schachnerit kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P63/mmc mit den Gitterparametern a = 2,978 Å und c = 4,842 Å sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: July 2024. (PDF; 3,6 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Juli 2024, abgerufen am 13. August 2024 (englisch).
- ↑ Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
- ↑ IMA/CNMNC List of Mineral Names (2012) (PDF 1,5 MB)
- ↑ New Dana Classification of Native Elements
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schachnerit. In: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
- E. Seeliger und A. Mücke: Schachnerite, Ag1,1,Hg0,9, und Paraschachnerite, Ag1,2Hg0,8, vom Landsberg bei Obermoschel, Pfalz. In: Neues Jahrb. Mineral. Abhandl. 1972, 117, 1–18. Abstract in: American Mineralogist, 1973, 58, S. 347 (englisch, pdf).