Scharnosin
Scharnosin Czarnocin | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Opole | |
Powiat: | Strzelce Opolskie | |
Gmina: | Leschnitz | |
Geographische Lage: | 50° 26′ N, 18° 14′ O | |
Höhe: | 250–290 m n.p.m. | |
Einwohner: | 134 (31. Dez. 2020[1]) | |
Postleitzahl: | 47-150 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | |
Kfz-Kennzeichen: | OST | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Katowice |
Scharnosin (polnisch Czarnocin, schlesisch Czarnożyniy[2]) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Der Ort liegt in der zweisprachigen polnischen Gemeinde Leschnitz (Leśnica) im Powiat Strzelecki der Woiwodschaft Opole.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Straßendorf Scharnosin liegt neun Kilometer nordöstlich vom Gemeindesitz Leschnitz, 10 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Strzelce Opolskie (Groß Strehlitz) und 43 Kilometer südöstlich von der Woiwodschaftshauptstadt Opole. Der Ort liegt in der Wyżyna Śląska (Schlesisches Hochland) innerhalb der Chełm (Chelm) an den Talhängen des Lenkauer Wassers (Łącka Woda) am Naturschutzgebiet Rezerwat przyrody Boże Oko. In der Nähe befinden sich der Buchwald und Quellen. Die Umgebung des Dorfes ist als Schlesische Schweiz bekannt.
Nachbarorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbarorte von Scharnosin sind im Norden Dollna (Dolna), im Süden Lichinia (Lichynia) und im Westen Poremba (Poręba).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf Scharnosin wurde 1485 als Czarnozeme erstmals erwähnt. Spätere Kirchendokumente aus dem 17. Jahrhundert nennen es Czarnozenie und Czanozenie. Scharnosin gehörte damals zur Pfarrei Leschnitz.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Scharnosin 1742 mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1783 gehörte Scharnosin dem Grafen Colonna.
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Scharnosin ab 1816 zum Landkreis Groß Strehlitz im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden in Ort, welches als Czarnosin bezeichnet wurde, ein Vorwerk, vier Wassermühlen, eine Brennerei, ein Kalksteinbruch, ein Wirtshaus und 39 Häuser. Im gleichen Jahr zählte Scharnosin 382 Einwohner, davon 6 evangelisch.[3] 1861 zählte Scharnosin 7 Bauern-, 13 Gärtner-, 6 Häuslerstellen und 14 Einlieger. Eingepfarrt waren die Bewohner nach Salesche. Die katholische Schule zählte im gleichen Jahr 144 Schüler.[4] 1874 wurde der Amtsbezirk Schloss Groß Strehlitz gegründet, welcher die Landgemeinden Adamowitz, Brzezina, Carlsthal, Czarnosin, Dollna, Dziewkowitz, Gonschiorowitz, Grzeboschowitz, Himmelwitz, Laziska, Liebenhain, Mokrolohna, Neudorf, Ollschowa, Petersgrätz, Rosniontau, Schironowitz v. P., Schironowitz v. R., Stephanshain, Sucholohna, Waldhäuser und Wierschleiche und die Gutsbezirke Adamowitz Vorwerk, Annahof Vorwerk, Brzezina Vorwerk, Gollaschütz Vorwerk, Grzeboschowitz Vorwerk, Groß Strehlitz, Schloß, Groß Strehlitz, Stadtwald, Groß Vorwerk, Gruschek Vorwerk, Himmelwitz Vorwerk, Johannishof Vorwerk, Komornicken Vorwerk, Ksionslaß Vorwerk, Neudorf Vorwerk, Reilshof Vorwerk und Wernerau und der Kolonie Adamowitz umfasste.[5]
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921, die in der Gegend von bürgerkriegsähnlichen Zuständen begleitet wurde, stimmten 115 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 117 für Polen. Scharnosin verblieb aber wie der gesamte Stimmkreis Groß-Strehlitz beim Deutschen Reich.[6] Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Groß Strehlitz.[7]
Als Folge des Zweiten Weltkrieges kam der Ort 1945 an Polen, wurde in Czarnocin umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Opole und 1999 zum Powiat Strzelecki. 2006 führte die Gmina Leśnica, der Scharnosin angehört, Deutsch als Hilfssprache und im Jahr 2008 zweisprachige Ortsbezeichnungen ein.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einwohnerzahlen von Scharnosin (inkl. Gutsbezirk):[8]
Jahr | Einwohner |
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1720 | 97 |
1844 | 382 |
1855 | 329 |
1861 | 361 |
1910 | 374 |
1933 | 323[7] |
1939 | 272[7] |
1996 | 164 |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nepomukkapelle
- Hölzerne Gottesaugekapelle im Wald
- Steinernes Wegekreuz
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Raport o stant gmnie Leśnica S. 6 (poln.)
- ↑ Czarnożyniy (n, Genitiv: do Czarnożynioŭ); R. Olesch: Der Wortschatz der polnischen Mundart von Sankt Annaberg. Wiesbaden 1958, Seite 123
- ↑ Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 84.
- ↑ Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865
- ↑ Territorial Amtsbezirk Schloss Groß Strehlitz
- ↑ Scharnosin, Dorf: 51 Stimmen für Deutschland und 72 für Polen
Scharnosin, Gutsbezirk: 64 Stimmen für Deutschland und 45 für Polen
Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung; abger. am 17. Oktober 2009 - ↑ a b c Michael Rademacher: Landkreis Groß Strehlitz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 27. Mai 2023.
- ↑ Quellen der Einwohnerzahlen: