Scheißtag
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Als Scheißtage wurden in Süddeutschland und Österreich unter Knechten und Dienstboten die zusätzlichen ein bis drei unbezahlten Arbeitstage bezeichnet, die die von ihnen beanspruchte Zeit für die Verrichtung des Stuhlgangs während der vereinbarten Anstellung ausgleichen sollten.
Diese Praxis gab es im 18. und 19. Jahrhundert, vereinzelt sogar bis in das frühe 20. Jahrhundert. Die „Scheißtage“ wurden nach Ablauf des Dienstvertrages, meist nach Lichtmess,[1] oder am Ende eines jeden Jahres am 29.[2] oder 30. Dezember[3] geleistet.
Heutzutage wird der Begriff Scheißtag vulgär-umgangssprachlich für einen schlechten Tag verwendet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag in Johann Andreas Schmeller, Georg Karl Frommann: Bayerisches Wörterbuch. 2., mit des Verf. Nachträgen verm. Ausg. / bearb. von G. Karl Fromann. Band 2, Enthaltend Teil III und IV der ersten Ausgabe. München 1877, Sp. 475 (Digitalisat).
- scheisztag. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 14: R–Schiefe – (VIII). S. Hirzel, Leipzig 1893 (woerterbuchnetz.de). – bezieht sich auf den Eintrag bei Schmeller.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Georg Queri: Kraftbayrisch: Ein Wörterbuch der erotischen und skatologischen Redensarten. 1912, S. 86.
- ↑ Hessische Blätter für Volkskunde, 1904, S. 89.
- ↑ Bauernsilvester oder auch Scheiß-Tag abgerufen am 3. Mai 2021