Schein-Aus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Schein-Aus (off mode) ist der Zustand eines Elektrogerätes, in dem es keine Funktion bereitstellt, vermeintlich ausgeschaltet ist und dennoch unnötig Strom verbraucht. Abhilfe schafft "Netzstecker ziehen".

Schein-Aus Mechanismus

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Steckernetzteil

Beim Schein-Aus ist das Gerät nicht vollständig vom Stromnetz getrennt. Der Verbrauch kommt zustande, weil das Gerät keinen Netzschalter besitzt und daher das Netzteil ständig läuft bzw. Leerlaufverluste verursacht. Steckernetzteile verbrauchen immer unnötig Energie.

Dagegen hilft eine schaltbare Steckdosenleiste dazwischenzuschalten, oder einfach "Netztstecker ziehen".

Steckernetzteile

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viele Geräte werden durch separate Steckernetzteile versorgt. Solche Netzteile lassen sich nicht abschalten. Sie verbrauchen bei einer Leistungsabgabe unter 50 Watt gesetzlich vorgeschrieben maximal 0,3 Watt, in den USA maximal 0,1 Watt.[1]

Bereitschaftsbetrieb (stand by)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bereitschaftsbetrieb (stand by) hingegen verursacht zusätzlichen Stromverbrauch. Dabei stellt er Funktionen bereit, z. B. die Anzeige der Uhrzeit, die Möglichkeit des Einschaltens per Fernbedienung oder die Bereitschaft zum Datenaustausch.

Ausschalten durch Netzschalter

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Ausschalten mittels eines Netzschalters wird der Leistungsverbrauch auf Null reduziert.

Bei einigen Geräten befindet sich der Ausschalter jedoch auf der Niederspannungsseite des Netzteils, also hinter dem Netzteil. Der Hersteller spart dadurch Kosten, da der Schalter aufgrund der niedrigeren Spannung, des niedrigeren möglichen Kurzschlussstromes und der geringeren Kontaktbelastung der Schalter und dessen elektrische Isolation billiger ausgeführt werden kann. Für den Verbraucher ist das teuer und für die Umwelt schädlich, da das Netzteil dabei immer in Betrieb bleibt, Energie verbraucht und CO2 erzeugt.

"Ausschalt"-Taste

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige Geräte haben eine Taste, die lediglich auf die Steuerung des Gerätes (in der Regel ein Mikrocontroller) wirkt und hierüber Anzeigen, Beleuchtung usw. abschaltet. Hier bleibsn nach dem vermeintlichen Ausschalten nicht nur das Netzteil in Betrieb, sondern auch Teile des Gerätes.

Gesetzliche Vorgaben

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2014 dürfen in der EU elektrischer und elektronischer Haushalts- und Bürogeräte im Bereitschafts- und im Aus-Zustand maximal 0,5Watt verbrauchen. Ab 2010 durften die Geräte laut EU-Verordnung 1275/2008 noch 1 Watt verbrauchen.

In USA und Kanada dürfen die Geräte hingegen nur 0,1 Watt verbrauchen.

  • Mathias Schäfer: CO2 sparen – Geld sparen, Verlag Edel:Books, 2011, ISBN 3-86803-462-5, Seite 98 [1]
  • Gudrun Bergdolt, Dirk Mattner: Energiesparen im Haushalt, Verlag Haufe-Lexware, 2009, ISBN 3-448-09301-7, Seite 14 [2]
  • Politikszenarien für den Klimaschutz IV – Szenarien bis 2030, Band 7, Verlag Forschungszentrum Jülich, 2008, ISBN 3-89336-518-4, Seite 22 [3]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Alexander Schink: Stille Stromfesser. In: c't. 21. Januar 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Dezember 2019; abgerufen am 14. Dezember 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.heise.de