Schistidium
Schistidium | ||||||||||||
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Schistidium apocarpum s. str. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Schistidium | ||||||||||||
Bruch & Schimp. |
Schistidium (deutsch Spalthütchen oder Spalthütchenmoose) ist eine Gattung von Laubmoosen aus der Familie Grimmiaceae.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schistidium-Arten bilden polsterförmige Rasen. Die einzelnen, aufrechten bis niederliegenden Pflanzen sind mehr oder weniger stark verzweigt, besitzen eiförmige bis lanzettliche, stumpfe bis zugespitzte Blätter mit einer deutlichen, bis zur Blattspitze reichenden oder kurz austretenden Rippe. Oft ist eine Glasspitze vorhanden. Die Blattränder sind flach oder zurückgerollt. Die Laminazellen sind oben gewöhnlich quadratisch, am unteren Blattteil verlängert. Sie können glatt bis papillös sein. Der obere Blattbereich und besonders die Blattränder sind oft mehrzellschichtig. Die fast immer zahlreich vorhandenen Sporenkapseln auf der meist recht kurzen Seta sind mehr oder weniger in die Perichaetialblätter eingesenkt, besitzen 16 Peristomzähne, einen breitkegeligen und kurz geschnäbelten Deckel und eine kleine, kappen- oder mützenförmige Kalyptra.
Systematik und Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Artenabgrenzung in der Gattung Schistidium war und ist schwierig und umstritten. Für einen Teil, den Schistidium-apocarpum-Komplex, wurde von H. H. Blom 1996 eine Revision für Norwegen und Schweden vorgelegt, in der dieser in eine Reihe von (Klein-)Arten aufgeteilt wird.
In der von Frey, Fischer & Stech vorgelegten Systematik werden weltweit etwa 110 Arten unterschieden. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind zirka 33 Arten vertreten, darunter die folgenden (Auswahl):
- Schistidium agassizii Sull. & Lesq. (Agassiz-Spalthütchen)[1][2]
- Schistidium apocarpum (Hedw.) Bruch, Schimp. & W.Gümbel (Verstecktkapseliges Spalthütchen oder Verstecktfrüchtiges Spalthütchen,[3] S. apocarpum im engeren Sinn)
- Schistidium atrofuscum (Schimp.) Limpr.
- Schistidium brunnescens Limpr. (Braunes Spalthütchen)[3]
- Schistidium crassipilum H.H.Blom (Dickhaar-Spalthütchen)[3]
- Schistidium dupretii (Thér.) W.A.Weber (Kurzhaar-Spalthütchen)[3]
- Schistidium elegantulum H.H.Blom (Elegantes Spalthütchen)[3]
- Schistidium foraminis-martini Kiebacher et al. (Martinsloch-Spalthütchen)[1]
- Schistidium helveticum (Schkuhr) Deguchi
- Schistidium papillosum Culm. (Papillen-Spalthütchen)[3]
- Schistidium pruinosum (Wilson) G.Roth (Bereiftes Spalthütchen)[3]
- Schistidium rivulare (Brid.) Podp. (Bach-Spalthütchen)[3]
- Schistidium robustum (Nees & Hornsch.) H.H.Blom (Kräftiges Spalthütchen)[3] – auch in Schottland[4]
- Schistidium singarense (Schiffn.) Laz. (Verbranntes Spalthütchen)[3]
- Schistidium trichodon (Brid.) Poelt (Haarzahn-Spalthütchen)[3]
Weitere in Europa verbreitete Arten (Auswahl):
- Schistidium poeltii H.H.Blom (Poelt-Spalthütchen) – Skandinavien; sowie in Grönland und Kanada
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jan-Peter Frahm, Wolfgang Frey: Moosflora (= UTB. 1250). 4., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8252-1250-5.
- Wolfgang Frey, Michael Stech, Eberhard Fischer: Bryophytes and Seedless Vascular Plants (= Syllabus of Plant Families. 3). 13th edition. Borntraeger, Berlin u. a. 2009, ISBN 978-3-443-01063-8.
- Martin Nebel, Georg Philippi (Hrsg.): Die Moose Baden-Württembergs. Band 1: Allgemeiner Teil, spezieller Teil (Bryophytina I, Andreaeales bis Funariales). Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3527-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Thomas Kiebacher, Heribert Köckinger, Hans H. Blom: Schistidium foraminis-martini sp. nov. (Grimmiaceae), a high mountain calcicole from the European Alps molecularly related to S. agassizii, in: Bryphyte Diversity and Evolution, 14. Juli 2021, doi:10.11646/bde.44.1.1. Dazu:
- Neue Moosart: „Martinsloch-Spalthütchen“, auf: science.orf.at vom 29. Juli 2021
- ↑ Liste der National Prioritären Arten, Bundesamt für Umwelt (BAFU), Schweizerische Eidgenossenschaft, STand 2010
- ↑ a b c d e f g h i j k Michael Sauer, Matthias Ahrens: Rote Liste und Artenverzeichnis der Moose Baden-Württembergs, Landesanstalt für Umwelt, Messungen und NaturschutzBaden-Württemberg, Stand 2005
- ↑ Des Callaghan, Jonathan Sleath, Sam Bosanquet: [1], British Bryological Society