Schlacht von Kars

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Schlacht von Kars
Teil von: Russisch-Osmanischer Krieg (1877–1878)

Datum 17. November bis 18. November 1877
Ort Kars, Türkei
Ausgang Sieg der Russen
Konfliktparteien

Russisches Kaiserreich 1858 Russland

Osmanisches Reich 1844 Osmanisches Reich

Befehlshaber

Michail Loris-Melikow
Iwan Lasarew

Hussein Hami Pascha

Truppenstärke

unbekannt[1]

24.000[1]

Verluste

2.273 Tote und Verwundete[1]

2.500 Tote
4.500 Verwundete
17.000 Gefangene[1]

Die Schlacht von Kars fand in der Nacht vom 17. auf den 18. November 1877 im Rahmen des Russisch-Osmanischen Krieges 1877–1878 statt. Sie war der entscheidende Sieg der Russen über das Osmanische Reich an der Front im Kaukasus.

Am 24. April 1877 eröffnete die russische Kaukasus-Armee in der Stärke von rund 70.000 Mann die Feindseligkeiten. Aufgeteilt in vier Marschkolonnen stießen die russischen Truppen in Richtung der türkischen Festungen Batumi, Ardahan, Kars und Bayazid vor. Nach der Einnahme von Kars sollte die Eroberung Erzurums erfolgen. Bereits nach wenigen Tagen hatten die russischen Truppen die Umgebung von Kars erreicht und begannen schon bald mit der Zernierung der Stadt und ihrer vorgelagerten Befestigungswerke. Der Beginn der Belagerung ließ zunächst aber wegen der Einnahme der Festungen Ardahan und Bayazid noch auf sich warten. Vor allem um Bayazid entbrannten in der Folgezeit heftige Kämpfe, da die nach der Einnahme dort stationierte russische Garnison bald selbst von starken türkischen Kräften belagert wurde und entsetzt werden musste.[2]

Nachdem der bislang eher defensiv agierende türkische Befehlshaber Ahmed Muhtar Pascha Verstärkungen erhalten hatte, ging er ab Juni 1877 in die Offensive und zwang die russischen Truppen im Juli zum Abbruch der Belagerung von Kars, die seit 9. Juni vom Großfürsten Michael persönlich geleitet worden war. Am 25. August errangen die türkischen Truppen einen Sieg in der Schlacht von Kizil-Tepe, nutzten diesen aber nicht weiter aus, etwa um den Krieg auf russisches Territorium zu tragen. Es trat nun eine längere Periode des Stillstandes ein, während der die russischen Truppen unter Loris-Melikow Verstärkung durch zwei Divisionen aus Europa erhielten. Damit konnte die Offensive mit neuem Schwung wieder aufgenommen werden. In der zwischen 15. und 18. Oktober geschlagenen Schlacht am Aladscha Dagh errangen die Russen schließlich einen entscheidenden Sieg. Muhtar Paschas schwer geschlagene Armee zog sich in der Folgezeit bis Erzurum zurück, womit für die Russen der Weg nach Kars erneut offenstand.[3]

Mitte November forderte der russische Großfürst Kars zur Kapitulation auf, was abgelehnt wurde. Daraufhin wurde ein nicht genau zu beziffernder Teil der russischen Armee ausgesandt, um die Stadt im Sturm zu erobern. In einem Nachtangriff eroberten die Russen am 17. November die östlichen Befestigungen der Stadt. Die Garnison, die unter dem Kommando von Hussein Hami Pascha stand und nun abgeschnitten war, versuchte, sich den Weg aus der Stadt freizukämpfen, was aber nur Hussein und einer kleinen Anzahl von Soldaten gelang. Der überwiegende Teil der türkischen Streitkräfte, 17.000 Mann, wurde gefangen genommen.

Die Verluste auf russischer Seite beliefen sich auf 2.273 tote und verwundete Soldaten. Auf türkischer Seite waren 2.500 Mann getötet und 4.500 verwundet worden. Neben der oben genannten großen Anzahl an Gefangenen fielen den Russen auch 303 Geschütze in die Hände.[1]

Im Frieden von San Stefano wurde die Stadt Kars dem Russischen Reich zugesprochen. Sie blieb bis zum Friedensvertrag von Brest-Litowsk nach dem Ersten Weltkrieg in russischer Hand.

  • William Edward David Allen und Paul Muratoff: Caucasian Battlefields. A History of the Wars on the Turco-Caucasian Border 1828-1921 Cambridge University Press 2011, ISBN 978-1108013352 (Reprint des Originals von 1953).
  • F. V. (= Francis Vinton) Greene: Report on the Russian Army and its Campaigns in Turkey in 1877-1878. D. Appleton and Company, New York 1879.
  • Bryan Perrett: The Battle Book. Crucial Conflicts in History from 1469 BC to the Present. Arms and Armour Press, London 1996, ISBN 1-85409-328-2.


Einzelnachweise

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  1. a b c d e Perrett (1996), S. 152.
  2. Vgl. dazu Greene (1879), S. 378–385.
  3. Vgl. dazu Greene (1879), S. 386–396.