Schlesische Buchdruckerei
Die Schlesische Buchdruckerei, Kunst- und Verlags-Anstalt, vormals S. Schottlaender war ein Verlag in Breslau von 1876 bis 1919.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1873 wurde die Tageszeitung Schlesische Presse in Breslau gegründet. 1876 übernahm Salo Schottlaender den Zeitungsverlag und gründete dazu eine Verlagsbuchhandlung.[1] 1878 wurde eine Buchdruckerei ergänzt. Seit 1884 gab es kurzzeitig eine Zweigniederlassung in Berlin.[2] 1889 wurde die Verlagsbuchhandlung in die Aktiengesellschaft Schlesische Buchdruckerei, Kunst- und Verlags-Anstalt vormals S. Schottlaender mit den Direktoren Paul Schelosky und Gebhard Wagner umgewandelt. 1893 übernahm Schottlaender selbst die Leitung. Um 1894 gab es ein Stammkapital von 1,5 Millionen RM bei 1.500 Aktien.[3] Zu dieser Zeit arbeiteten dort über 200 Personen.
1906 wurde in Berlin dazu S. Schottlaenders Schlesische Verlags-Anstalt gegründet. Diese übernahm zwar einige Verlagslizenzen aus Breslau, bestand aber ansonsten als eigenständiges Unternehmen bis 1935. In Breslau wurde die Verlagstätigkeit der Schlesischen Buchdruckerei, Kunst- und Verlags-Anstalt bis 1918 fortgesetzt. 1920 starb der Verlagsgründer Salo Schottlaender.
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schlesische Buchdruckerei, Kunst- und Verlags-Anstalt gab ein breites Spektrum von Publikationen aus Belletristik, Kunst- und Kulturgeschichte, Medizin, jüdischer Kultur und weiteren Gebieten heraus. Dazu kamen Zeitschriften und Periodika, wie Nord und Süd, Deutsche Bücherei und das Karl-May-Jahrbuch (um 1918).[4] Um 1900 gehörte der Verlag zu den auflagenstärksten im Deutschen Reich. Zu den bekanntesten Autoren gehörten Theodor Fontane (L'Adultera), Karl Emil Franzos, Karl Gutzkow und Paul Lindau.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Urszula Bonter: S. Schottlaender. Ein Breslauer Verlag im Kaiserreich. Harrassowitz, 2020
- Urszula Bonter: Der Presse- und Buchverlag S. Schottländer. In: Urszula Bonter, u. a. (Hrsg.): Verlagsmetropole Breslau 1800–1945. Berlin 2015, S. 291–333.
- Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 5. Berlin/Eberswalde 1908, S. 864–865. Text
- Brockhaus Konversations-Lexikon. 14. Auflage. Band 14. Leipzig, Berlin, Wien 1894–1896 (1902–1910). S. 498 Text
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schlesische Buchdruckerei Werbeanzeige (übersetzt)
- Literatur aus der Schlesischen Buchdruckerei (1, 2) bei WorldCat
- Literatur aus der Schlesischen Buchdruckerei (1, 2) bei Booklooker
- Literatur aus der Schlesischen Buchdruckerei Digitales Brandenburg, Digitalisate
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Urszula Bonter: Die Gründungsstrategien des Verlegers Salo Schottlaender. In: Berichte und Forschungen. Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Band 18, 2010 [2011], S. 213–220
- ↑ Scho. In: Berliner Adreßbuch, 1885, Erster Band, S. 943. „Schottländer, S., Verl. Buchhdl. u. Buchdruckerei (Hauptgesch: Breslau, Siebenhufenerstr. 2.3) SW Jerusalemerstr. 43“.
- ↑ Brockhaus Konversations-Lexikon. 14. Auflage. Band 14. 1894–1896. S. 498 Text
- ↑ Periodika aus der Schlesischen Buchdruckerei in der Zeitschriftendatenbank
- ↑ Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 5. Berlin/Eberswalde 1908, S. 864–865. Text, mit einigen Autoren bis 1907