Schloss Alme
Schloss Alme liegt in Alme, einem Ortsteil von Brilon, im Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Geschichte des Schlosses Alme (ehemalige Burg Niederalme) ist eng mit der Burg Oberalme (heutiges Gut Haus Tinne) verknüpft. 1325 wurde die Burg Oberalme erbaut. Zu dieser Zeit gehörte der Archidiakonatsbereich Hallinghausen mit Alme politisch zum kölnischen Herzogtum Westfalen, kirchlich aber zur Diözese Paderborn.
Die Herren von Thülen verkauften 1428 ihr Haus und Steinwerk in Niederalme mit allen dazugehörigen Gütern an Godert von Meschede. Zwei Jahre später, 1430, überließ Erzbischof Dietrich von Köln seinem Gefolgsmann Godert von Meschede das Gut Tinne als „wüste Hofstätte“.
1493 kam es erstmals zur Unterscheidung zwischen den beiden Häusern zu Ober- und Niederalme, die jedoch beide den Vettern Gerd und Heinrich von Meschede als gemeinsamer Besitz gehörten. Der Bau der Burg Niederalme durch Gerhard von Meschede erfolgte dann 1506. Im Rahmen einer Erbauseinandersetzung kam es im Jahr 1589 zur Teilung des Besitzes.
Später konnte Wilhelm Rötger von Meschede die beiden Rittersitze wieder vereinigen. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ließ Dietrich Adam von Meschede (Sohn von Wilhelm Rötger) das heutige barocke Wasserschloss Alme auf dem Besitz der alten Niederalmer Burg errichten. Die Front zur Südseite trägt neben dem Allianzwappen Meschede und Bruch die Jahreszahl 1744.[1] Ältere Bauteile der Burg wurden beim Bau des Schlosses mit einbezogen. Im 19. Jahrhundert war Dieterich von Bocholtz Majoratsherr. 1912 gelangte das Schloss nach mehrfachem Besitzerwechsel in den Besitz der Grafen von Spee.
Architektur und Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die dreiflügelige Anlage aus Herrenhaus (Gebäude) und Ökonomiebauten wurde um einen nach Norden hin geöffneten Innenhof gebaut. Das Bruchsteinmauerwerk mit Werksteingliederung wurde verputzt. Auf drei Seiten wird die Anlage von einer Gräfte umflossen. Das Herrenhaus, ein breitgelagerter Bau von zwei Geschossen steht auf einem hohen Sockel. Es ist mit einem Walmdach gedeckt. Der linke westlich gelegene Teil an der Kopfseite, ohne den hohen, vorspringenden Sockel, gehört noch zu einem Vorgängerbau. Die Front zur Parkseite mit einem dreiachsigen Risalitvorbau ist durch Pilaster gegliedert. Das reiche Portal mit Kartuschen auf der Verdachung, trägt das Wappen derer von Meschede-Bruch und die Jahreszahl 1744. Die Fenster sind reich umrahmt und verdacht. Das Haus ist über eine hofseitige, zweiläufige Freitreppe begehbar. Die Treppe mit dem Wappen Bochholtz-Schade ist wohl 1830 entstanden. Durch das Portal gelangt man in ein weitläufiges Treppenhaus und dann in den Gartensaal mit Stuckdecke. Auch andere Räume, insbesondere die des Westteiles sind mit Stuckdecken ausgestattet. Die Seitenflügel mit Knüppelwalmdach sind eingeschossig. Die Durchfahrt mit dem straßenseitig übergiebeltem Portal zeigt das Wappen von Meschede-Bruch und die Jahreszahl 1756. Auf der Hofseite finden sich in den beiden Bogenzwickeln zwei ältere Wappensteine. Das Linke mit der Unterschrift Meschede 1601, das Rechte zeigt einen gekrönten Löwen und die Schrift BEVREN (Philipp von M, kurkölnischer Rat, Droste zu Brilon, 9. September 1582 Anna von Büren. Die Ostwand des Westflügels wird durch eine reich ausgeführte Tür mit Oberlicht gegliedert. In der Westwand des Ostflügels sind zwei Wappensteine derer von Meschede-Bruch angebracht, einer trägt die Jahreszahl 1750 der andere ist nicht bezeichnet. Im Schlosspark steht auf einem Vorsprung über der Gräfte eine Sandsteinfigur des Johannes Nepomuk. Sie ist 1,70 Meter hoch. Das Wappen im Sockel ist mit Anno 1759 bezeichnet.[2][3]
Restaurant Almer Schlossmühle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das im November 2013 von Martin Steiner eröffnete Restaurant Almer Schlossmühle in der Schlossmühle direkt neben dem Schlossgelände und auch im Besitz von Graf von Spee wurde 2015 und 2016 vom Gault-Millau mit 13 Punkten bewertet und erhielt eine Mütze („sehr gute Küche“).[4][5][6]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jens Friedhoff: Theiss Burgenführer Sauerland und Siegerland. Hrsg.: Joachim Zeune. Theiss, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1706-8.
- Alme. In: Alexander Duncker (Hrsg.): Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den königlichen Familien-, Haus-, Fideicommiss- und Schattull-Gütern. Band 12. Duncker, Berlin 1871, Blatt 698 (zlb.de [Text zwei Seiten danach]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Urkundenregesten aus dem Archiv des Hauses Alme. Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank (DWUD).
- Burgen und Schlösser
- Eintrag zu Schloss Alme in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
- Alme. brilon.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Friedhelm Ackermann: Burgen, Schlösser und Klöster im Sauerland. Hrsg.: Alfred Brun. Strobel Verlag, Arnsberg 1985, ISBN 3-88793-061-4, S. 36.
- ↑ Georg Dehio (Begr.), Ursula Quednau (Bearb.): Nordrhein-Westfalen. Band 2: Westfalen (Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler). Deutscher Kunstverlag, München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2, S. 197–198.
- ↑ Paul Michels (Bearb.), Nikolaus Rodenkirchen, Franz Herberhold (Mitarb.): Kreis Brilon (= Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Band 45). Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, Münster 1952, S. 40–44.
- ↑ Guide Michelin zeichnet Almer Schlossmühle aus. In: WAZ. 25. November 2015, abgerufen am 17. September 2016.
- ↑ Sternekoch hat König Carl Gustaf und George W. Bush bekocht. In: WAZ. 11. Oktober 2013, abgerufen am 17. September 2016.
- ↑ Almer Schlossmühle. In: Gault-Millau. Abgerufen am 17. September 2016.
Koordinaten: 51° 27′ 37,4″ N, 8° 37′ 31,1″ O