Schloss Amalienlust
Schloss Amalienlust ist eine nie ganz fertiggestellte, als Ellipse geplante Schlossanlage des Rokokoklassizismus in Kirn im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Tod Philipp Josephs zu Salm-Kyrburg entfaltete dessen Sohn Friedrich III. eine rege Bautätigkeit in seiner salm-kyrburgischen Residenzstadt Kirn. Von dem Pariser Architekten Denis Antoine ließ er sich 1782 Pläne für eine Sommerresidenz entwickeln.[1] Diese Anlage, die nach Amalie, der Schwester des Bauherrn, Schloss Amalienlust genannt wurde, sollte einschließlich eines Lustparks bis zum Ufer der Nahe in unmittelbarer Nähe der Fürstlichen Kellerei entstehen, die 1771 durch den Hofbaumeister Johann Thomas Petry errichtet worden war. Bis zur Französischen Revolution, in deren Verlauf Friedrich III. sein Leben unter der Guillotine beendete, war von dem Gesamtkonzept, das ein Ensemble von Pavillons, einem Gesellschaftshaus und einem Schauspielhaus um ein Platzoval vorsah, der größte Teil verwirklicht. Die beiden Wohnhaus-Pavillons mit Mansarddächern wurden nach den Plänen durch Kolonnaden in einem übergeordneten Raum- und Gartenkonzept miteinander verbunden. Die vier Säulenreihen sind jedoch nicht mehr vorhanden. In das elliptische Platzoval war der in Ost-West-Richtung verlaufende Mühlenteich, ein Nebengewässer der Nahe, einbezogen. Als die Rhein-Nahe-Eisenbahn-Gesellschaft in den 1850er Jahren die Nahetalbahn baute, wurde der „Wasserpavillon“ am Naheufer 1857/58 abgerissen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ehem. Lustschloss Amalienlust. In: Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Band Rheinland Pfalz, Saarland. 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1984, ISBN 3-422-00382-7, S. 458.
- Klaus Freckmann: Die Wild- und Rheingrafschaft im späteren 18. Jahrhundert. Baulicher Ausdruck einer Dynastie im ländlichen Raum: Schloß Amalienlust. In: Prozesse im Raum. Sobernheimer Gespräche. Köln [Pulheim] 1993, ISBN 3-7927-1407-8, S. 93–103.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Andreas Bräm: Jacques-Denis Antoine – Reisetagebuch. Ein französischer Architekt auf Italienreise (1777–1778). Kritische Edition des Reisetagebuches mit einer Einführung ins architektonische Werk. Peter Lang, Bern 2004, ISBN 3-03910-402-0, S. 14, 167. (google.it)
Koordinaten: 49° 47′ 4,2″ N, 7° 27′ 29″ O