Schloss Löbnitz

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Schloss Löbnitz
Staat Deutschland
Ort Löbnitz
Entstehungszeit 18. Jh.
Erhaltungszustand Erhalten
Ständische Stellung Bischof, Niederer Adel
Geographische Lage 51° 36′ N, 12° 28′ OKoordinaten: 51° 35′ 43,6″ N, 12° 27′ 42,2″ O
Schloss Löbnitz (Sachsen)
Schloss Löbnitz (Sachsen)

Das Schloss Löbnitz ist eine barocke Schlossanlage in Löbnitz im Landkreis Nordsachsen im Freistaat Sachsen. Das auf den Resten einer Bischofsburg ruhende Barockschloss erhielt seine heutige Gestalt im 18. Jahrhundert durch die Adelsfamilie von Schönfeldt.

In Löbnitz südlich der Mulde befand sich ein Burgward, der 981 erstmals urkundlich erwähnt wird. Die Burganlage wurde zur Sommerresidenz der Bischöfe von Meißen ausgebaut. Der Bischof Albrecht II. aus dem Hause Mutzschen starb hier 1266. Die Bischöfe überließen die Burg Löbnitz der Familie von Schönfeldt, die sie zum Schloss umbaute. Aufgrund des Erbanspruchs der zahlreichen Kinder von Siegfried von Schönfeldt kam es im ausgehenden Jahrhundert zur Teilung des Schlossbesitzes in einen Schlossteil und einen Hofteil. Der in Wien lebende Johann Hilmar Adolph Graf von Schönfeldt veräußerte Bereiche vom Schloss Löbnitz 1820 an die Familie von Grünberg. Von 1852 bis 1860 befand sich das Schloss im Besitz der Familie von Funcke.[1][2]

1925 war Heinrich Bauermeister Eigentümer vom Schlossteil, 821 ha. Das Rittergut Hofteil mit Rittergut Döbern, Gesamtgröße 787 ha,[3] blieb bis zur Enteignung durch die Bodenreform 1945 in Familienbesitz derer von Schönfeldt. Letzte Vertreterin waren u. a. Eva-Marie und Auguste von Schönfeldt.

Heute befindet sich im Schloss Löbnitz ein Seniorenpflegeheim.

Es handelt sich beim Hauptgebäude des Schlosses Löbnitz um einen zweigeschossigen barocken Putzbau mit Mansarddach. Das Schloss liegt in L-Form auf einer leichten Anhöhe. Der anschließende Anbau ist ein dreigeschossiger Putzbau mit Krüppelwalmdach.

Im dazugehörigen Schlossgarten befand sich ein Pavillon, dessen erhalten gebliebene Fundamentreste beim Muldehochwasser 2013 beschädigt worden sind.

  • Hans-Joachim Böttcher: Löbnitz – … nahe dem Schloss unter alten Eichen …. In: Still und voll herber Schönheit … Schlösser und ihre Gärten in der Dübener Heide. Bad Düben 2006, ISBN 3-00-020880-1, S. 75–86.
Commons: Rittergut Löbnitz b. Düben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1859, 1. Ausgabe, Martin Berendt, Berlin 1859, S. 67.
  2. Karl Friedrich Rauer (Hrsg.): Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter, Selbstverlag, Berlin 1857, S. 364.
  3. Oskar Köhler, Gustav Wesche, H. Krahmer: Landwirtschaftliches Güter-Adreßbuch der Provinz Sachsen. 1922. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und Güter von ungefähr 20 ha herab mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuerertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen, Hrsg. Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer zu Halle a. S., in: Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band V, (Paul Niekammer), 3. Auflage, Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1922, S. 122–123.