Schloss Neumatzen
Schloss Neumatzen, auch Schloss Lipperheide ist ein Schlossbau im Stil des Historismus in der Gemeinde Münster nahe Brixlegg in Tirol. Es wurde zu Ende der 1880er Jahre von Franz von Lipperheide, einem erfolgreichen deutschen Verleger errichtet. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich Burg Lichtenwerth, Burg Kropfsberg und Schloss Matzen. Östlich an das Schloss schließt der Park von Schloss Matzen an.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Franz von Lipperheide und seine Frau Frieda gaben in mehreren Sprachen Modemagazine heraus und unterhielten Wohnsitze in Berlin, Hamburg, München, Rom und Kairo. Nach einer Romreise wollte Lipperheide auch das burgartige Schloss Matzen erwerben, die Verhandlungen zerschlugen sich jedoch und es gelang dem Verleger nur, ein Grundstück in der Nähe des erwünschten Objekts zu erwerben. Der Verleger arrondierte durch weitere Zukäufe diesen Besitz und er beauftragte Georg von Hauberrisser, den Architekten des Münchner Rathauses, mit der Planung und Errichtung eines Schlosses oder besser Schlösschens mit 730 m² Wohnfläche. Das Schloss ist weitgehend originalgetreu erhalten und steht unter Denkmalschutz. Auch der umliegende Park wurde als Landschaftsgarten opulent gestaltet und mit Terrassen, Brunnenanlagen, einer Grotte sowie einer Säulenpergola ausgestattet.
Schloss Lipperheide beherbergte Franz von Defregger, Gerhart Hauptmann, Julius Lessing, Marie von Ebner-Eschenbach, Peter Rosegger und Hugo Wolf, der Frieda von Lipperheide sein Elfenlied aus Shakespeares Sommernachtstraum widmete.
Unterhalb von Schloss Matzen und nahe dem Schloss Neumatzen befindet sich das Gut Matzen, das Teil der Lipperheideschen Besitzungen war und heute als Restaurant geführt wird. Josef von Pfeiffersberg, der 1873 Schloss Matzen an Fanny Schnorr von Carolsfeld verkaufte, bewohnte noch zehn Jahre das Gut Matzen, bis er es 1883 Franz von Lipperheide übereignete. Lipperheides Witwe verkaufte es 1913 an Engelbert und Maria Hosp. Heute befindet sich das Gut im Besitz der Familie Messner.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hannes Messner: Franz und Frieda von Lipperheide, in: Sepp Landmann: Brixlegg, eine Tiroler Gemeinde im Wandel der Zeiten, Brixlegg 1988, S. 343ff.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lipperheide (Neumatzen). In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl
- Schloss Lipperheide
- Gut Matzen
Koordinaten: 47° 25′ 7,7″ N, 11° 51′ 47,8″ O