Schloss Vault-de-Lugny

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Schloss Vault-de-Lugny

Das Schloss Vault-de-Lugny ist ein Wasserschloss im Süden der französischen Gemeinde Vault-de-Lugny etwa 3,5 Kilometer westlich von Avallon in der Region Burgund.

Archäologische Forschungen haben ergeben, dass der Standort des heutigen Schlosses bereits von den Galliern besiedelt wurde. Die Wurzeln der heutigen Anlage reichen jedoch nur bis in das Jahr 1120 zurück.[1]

An einer Furt des Flusses Cousin errichtete die Familie Jocelin d’Arcy während des 13. Jahrhunderts eine erste, einfache Wehranlage, die auf der einen Seite durch den Fluss geschützt und auf den anderen Seiten durch breite und tiefe Wassergräben umgeben war. Zusätzlichen Schutz bot eine Ringmauer, die in Teilen auch heute noch das Schlossareal umgibt.

Die Burg kam um 1300 an die Familie de Toucy, die bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts Besitzerin blieb. Sie errichtete den mehrgeschossigen Wohnturm, der heute noch existiert. Die damalige Anlage wurde während des Hundertjährigen Krieges fast vollständig zerstört. 1446[2] kam die Seigneurie samt der Burg durch Kauf an Guy de Jaucourt, dessen Familie während des 16. Jahrhunderts die heutige Schlossanlage errichten ließ.

Mit dem Absolutismus kam der Niedergang der Burg als Verteidigungsanlage und Kontrollposten im Morvan. Fortan diente sie als schlossähnliche Sommerresidenz lokaler Adelsgeschlechter. Teile der Mauern wurden niedergelegt und an ihrem Standort ein 15 Hektar[3] umfassender Landschaftsgarten mit heute altem Baumbestand angelegt.

Nach der Französischen Revolution verfiel die Anlage zusehends. Der ehemalige Donjon steht seit März 1971 als Monument historique unter Denkmalschutz.[4]

Seit 1986 ist nach aufwändiger Restaurierung ein luxuriöses Hotel im Schloss untergebracht, das sich im Verband der französischen Gruppe „Châteaux & Hôtels de France“ befindet.

  • Marie und Guillaume de Castet: Séjours aux châteaux. Demeures prestigieuses pour des séjours de rêve. Gremese, Rom 2005, ISBN 978-88-7301-643-4, S. 71 (online).

Einzelnachweise

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  1. Séjours aux châteaux, S. 71.
  2. Léo Hamon: Un siècle et demi d’histoire protestante. Théodore de Bèze et les protestants sujets du roi. Éditions de la Maison des Sciences de l’Homme, Paris 1989, ISBN 2-7351-0318-8, S. 75 (online).
  3. Klaus Simon: Burgund. 2. Auflage. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2007, ISBN 3-7701-5929-2, S. 140 (online).
  4. Eintrag des Schlosses in der Base Mérimee, Zugriff am 15. November 2010.

Koordinaten: 47° 29′ 45″ N, 3° 51′ 19″ O