Schmalspurbahn Cobos–Furbero
Cobos–Furbero | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Aus England importierte Bagnall-Dampflokomotive | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenverlauf | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 82 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 610 mm (2-Fuß-Spur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Schmalspurbahn Cobos–Furbero (spanisch Ferrocarril Decauville Cobos–Furbero, umgangssprachlich La Maquinita) war eine 82 km lange Schmalspurbahn mit 610-mm-Spurweite bei Poza Rica de Hidalgo im Bundesstaat Veracruz von Mexiko.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schmalspurbahn von Cobos nach Furbero wurde 1902 bis 1908 von der Oil Fields of Mexico Company als einzige Verbindung zwischen Cobos, einer Stadt in der Nähe des Hafens von Tuxpan, und dem Dschungelgebiet, in dem die Gesellschaft Öl förderte, gebaut. Es gab zu dieser Zeit weder Straßen noch Brücken, sondern nur wenige Feldwege zu den Siedlungen und kleinen Städten. Afroamerikanische und Chinesische Bauarbeiter aus den Vereinigten Staaten und aus Tampico waren am Bau beteiligt.
Die Strecke wurde 1905 bis Streckenkilometer 31 fertiggestellt, wo eine Metallbrücke über den Cazones-Fluss gebaut wurde, die 1908 eingeweiht wurde. Daraufhin wurde die Strecke am 16. September 1908 eröffnet. Eine Telefonleitung mit 9 Telefonen wurde entlang der Strecke installiert.[3]
Betrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die aus England importierten Dampflokomotiven benötigten anfangs 10 bis 12 Stunden für die 82 Kilometer lange Strecke. Die Fahrt wurde mehrfach für Be- und Entladungsmanöver und für die Versorgung der Lokomotive unterbrochen, insbesondere bei den Streckenkilometern 0, 8, 12, 18, 25, 31, 44, 52 (heute Poza Rica, ehemals Poza de Cuero), 65, 77 und 82, von denen einige heute noch auf modernen Karten verzeichnet sind. Ab den 1940er Jahren wurden Diesellokomotiven eingesetzt, um jeweils 6 bis 8 Drehgestellwagen hin- und herzubewegen, auf denen Rohre, Bohrgeräte, Ersatzteile und Versorgungsgüter für den Bau und Betrieb der Ölförderanlagen transportiert wurden.[3] Damit dauerte die einfache Fahrt etwa vier Stunden bei einer Höchstgeschwindigkeit von 14 km/h, obwohl die Lokomotiven für 20 bis 30 km/h ausgelegt waren.[1]
Der Personentransport war kostenlos, das einzige, was berechnet wurde, war der Transport von Mais mit drei Pesos pro Scheffel.[1] Die Fahrgäste fuhren auf den Güterwagen mit, da die fünf Kalamazoo-Motordraisinen exklusiv den ausländischen Managern vorbehalten war.
Der obligatorische Stopp, den die Dampflokomotiven bei Kilometer 52 einlegen mussten, führte zur Entwicklung einer Siedlung mit einfachen Lehm- und Holzhäusern, in der sich heute die Colonia Manuel Ávila Camacho befindet, die ihren Namen 1946 am Ende der Regierungszeit von Präsident Manuel Ávila Camacho erhalten hat. Seit 1926 wurde sie bekannt, weil sie der Knotenpunkt für Reisende aus Tuxpan oder Papantla war, die lieber auf der Maquinita als über die unbefestigten Wege reisten. So entstand ein Handelszentrum an dem Ort, an dem sich heute die Chapultepec-Straße befindet.
Im Jahr 1959 wurde der letzte Abschnitt der Straße nach Cobos gebaut. Die Schmalspur-Bahn wurde daraufhin stillgelegt. 1963 wurde zu ihrem Gedenken eine Diesellokomotive in einem Kreisverkehr am Boulevard Adolfo Ruiz Cortínez und der Avenida de Palmas im Freien aufgestellt. Die Gemeinde-Verwaltung strebte 2000–2003 an, sie wieder in einen funktionstüchtigen Zustand zu versetzen. Mit der Unterstützung der Firma Pitsa hat sie bereits einen neuen Motor und eine neue Pfeife, und sollte bei den Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag von Poza Rica als freie Gemeinde wieder in Betrieb genommen werden.[3]
Schienenfahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lokomotiven
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hudswell Clarke, Nr. 873/1909, B n2t, Furbero
- W.G. Bagnall, Nr. 1926/1910, C n2t, El Mesón, 5 Tonnen
- W.G. Bagnall, Nr. 1927/1910, C n2t, San Marcos
- W.G. Bagnall, Nr. 1928/1910, C n2t, Tuxpan
- Kerr Stuart, Nr. 1054/1909, B'1 2nt (Satteltanklokomotive), (Type Tattoo)
- Orenstein & Koppel, Nr. 6091/1913, C n2t
- Orenstein & Koppel, Nr. 6092/1913
- Orenstein & Koppel, Nr. 6093/1913, C n2t
- Davenport, Nr. 1869/4-1921, B n2t, 10 Tonnen
- Davenport, Nr. 1870/4-1921, B n2t
- 4 Plymouth, Verbrennungsmotor-Lokomotiven für Treiböl mit 21° Baumé[2]
Motordraisinen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 3 Ford-Motordraisinen für Passagiere
- 5 Kalamazoo-Motordraisinen für Passagiere[2]
Wagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 10 Flachwagen, Eisenrahmen und -deck, 5 Tonnen Nutzlast
- 6 Flachwagen, Eisenrahmen und Holzdeck, 10 Tonnen Nutzlast
- 13 Flachwagen, Eisenrahmen und -deck, 10 Tonnen Nutzlast
- 1 Kastenwagen, Eisenrahmen und Holzkasten, 10 Tonnen Nutzlast[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sinesio Capitanachi Luna: Furbero, Palma Sola y Poza Rica: historia del petróleo y memorias de un trabajador jubilado en la industria petrolera. Gobierno de Veracruz, 1983
- Karina Flores Cruz: La construcción y evolución urbana de una ciudad media mexicana vinculada a la Industria del petróleo. El caso de Poza Rica de Hidalgo, Veracruz. Universidad Autónoma Metropolitana Unidad Iztapalapa, 2016
- Jonathan C. Brown: Oil and Revolution in Mexico. University of California Press, 1993.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Diesellokomotive auf dem Kreisverkehr in Poza Rica (Google Streetview)
- Jose Luis Rodriguez Badillo: Maquinita Cobos Furbero, por la senda del recuerdo (YouTube-Video)
- Raul Alberto Peniche Mendoza: Fotos Antiguas (SlideShare, Bilder Nr. 22, 42, 58, 64, 66, 69 und 77)
- Eddy Morales: Historia de Poza Rica, Documenta (YouTube-Video, ab 1:45 min)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d William Rodney Long: Railways of Mexico. U.S. Government Printing Office, 1925.
- ↑ a b c Rodrigo Vidal: La Maquinita.
Koordinaten: 20° 41′ 34,9″ N, 97° 20′ 26,2″ W