Schnabelmuscheln

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schnabelmuscheln

Kleine Schnabelmuschel (Nuculana minuta)

Systematik
Unterstamm: Schalenweichtiere (Conchifera)
Klasse: Muscheln (Bivalvia)
Unterklasse: Protobranchia
Ordnung: Nuculanida
Überfamilie: Nuculanoidea
Familie: Schnabelmuscheln
Wissenschaftlicher Name
Nuculanidae
H. Adams & A. Adams, 1858

Die Schnabelmuscheln (Nuculanidae) sind eine Muschel-Familie aus der Ordnung der Nuculanida in der Unterklasse der Protobranchia. Die älteste Vertreter der Nuculanidae stammen aus dem Ordovizium.

Die gleichklappigen Gehäuse sind breit bis schmal dreieckig oder quer-eiförmig, meist mehr oder weniger stark schnabelartig nach hinten verlängert. Sie werden bis 10 Zentimeter lang. Das Ligament ist z. T. nach innen verlagert. Der gewinkelte oder gebogene Schlossrand ist durch Ligament und Wirbel in einen vorderen und hinteren Teil getrennt. Auf der Schlossplatte sitzen zahlreiche gleichartige Zähnchen, die z. T. gewinkelt sind. Die Oberfläche ist mit mehr oder weniger kräftigen Anwachslinien oder -streifen versehen. Eine Mantelbucht ist vorhanden, da die Tiere Siphonen haben. Die Mundlappentaster sind relativ lang. Die Schale ist aragonitisch mit einer homogenen oder kreuzlamellaren Mikrostruktur.

Geographische Verbreitung und Lebensraum

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Familie der Nuculanidae ist weltweit verbreitet. Die Arten kommen vom Flachwasser bis in größere Tiefe vor.

Das Taxon wurde 1854 von John Edward Gray als Ledadae aufgestellt.[1] Der Name fand in der Literatur jedoch keine Beachtung. Der Name Nuculanidae wurde 1858 von den Brüdern Henry und Arthur Adams aufgestellt.[2] Die folgende Zusammenstellung folgt der MolluscaBase.[3]

Die MolluscaBase verzeichnet derzeit über 230 Arten in der Familie Nuculanidae.[3]

  • S. Peter Dance, Rudo von Cosel (Bearb. der deutschen Ausgabe): Das große Buch der Meeresmuscheln. 304 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1977, ISBN 3-8001-7000-0
  • Rudolf Kilias: Lexikon Marine Muscheln und Schnecken. 2. Aufl., 340 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1997, ISBN 3-8001-7332-8
  • Fritz Nordsieck: Die europäischen Meeresmuscheln (Bivalvia). Vom Eismeer bis Kapverden, Mittelmeer und Schwarzes Meer. 256 S., Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1969 (S. 83/4)
  • Guido Poppe, Yoshihiro Goto: European Seashells Volume 2 (Scaphopoda, Bivalvia, Cephalopoda). 221 S., Verlag Christa Hemmen, Wiesbaden 1993 (2000 unv. Nachdruck), ISBN 3925919104
  • Rainer Willmann: Muscheln und Schnecken der Nord- und Ostsee. 310 S., Neumann-Neudamm, Melsungen 1989, ISBN 3-7888-0555-2

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. John Edward Gray: A revision of the arrangement of the familie of bivalve shells (Conchifera). Annals and Magazine of Natural History, ser. 2, 13(77): 408–418, London 1854 Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 412).
  2. Henry Adams & Arthur Adams: The genera of recent Mollusca; arranged according to their organization. In three volumes. Vol. II. S. 1–661, London, Van Voorst, 1858. Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 660)
  3. a b MolluscaBase: Nuculanidae H. Adams & A. Adams, 1858 (1854)
  4. a b Wagih S. Ayoub-Hannaa, Ahmad A. Abdelhady, Franz T. Fürsich: Costinuculana magharensis n. gen. n. sp. (Bivalvia, Nuculanidae) from the Middle Jurassic of Gebel Maghara, North Sinai, Egypt. Journal of Paleontology, 91(3): 434–443, 2017 doi:10.1017/jpa.2016.161