Schnepfenburg (Bad Salzungen)
Schnepfenburg | ||
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Mauerreste überm Burgsee | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Bad Salzungen | |
Entstehungszeit | um 1160 | |
Burgentyp | Ortslage | |
Erhaltungszustand | Teile der Kelleranlagen erhalten | |
Geographische Lage | 50° 49′ N, 10° 14′ O | |
Höhenlage | 255 m ü. NN | |
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Die Schnepfenburg war eine im Mittelalter errichtete Burg in der Stadt Bad Salzungen im Wartburgkreis in Thüringen.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Stadtburg befand sich die Anlage am Südrand der Altstadt, der Burgberg ragt etwa 15 bis 20 Meter über den Spiegel des Burgsees auf. Die Burg schützte den Zugang zur Stadt und zur Salzunger Saline.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Salzungen war im Mittelalter ein wichtiger Salinenort und Knotenpunkt im Netz hessisch-thüringischer Fernstraßen. Bereits in frühgeschichtlicher Zeit hatten die Kelten unweit des Burghügels eine salzhaltige Quelle entdeckt und zur Salzgewinnung eine befestigte Siedlung gegründet. Bei Ausgrabungen auf dem Burgberg wurden auch aus den folgenden Besiedlungsphasen bis in das Spätmittelalter Kulturschichten nachgewiesen. Vermutlich von den Franken wurden weitere Befestigungen angelegt. Unter dem Kloster Fulda wurde diese Burganlage um 1160 gegründet und militärisch ausgerüstet. Die Ersterwähnung erfolgte 1166. Die Burganlage wurde später in die Stadtbefestigung einbezogen und bildete das südwestliche Bollwerk. Die Burgmannen waren verpflichtet, sich innerhalb der Stadt gelegene Wohnsitze zu erbauen, zu ihnen gehört der Haunscher Hof. In Stadtchronik wird der Name der Burg zunächst nicht erwähnt, erst der Fund eines Dokumentes im Behälter an der Turmspitze gab den Namen preis, dort ist die Rede von der „unüberwindlichen Schnepfenburg“. Die Burg besaßen zeitweise die Herren von Frankenstein, die auf der gegenüberliegenden Talseite ihre Stammburg, den Frankenstein errichtet hatten. Beide Burgen wurden 1295 durch König Adolf von Nassau belagert und eingenommen. Die Schnepfenburg blieb als Stadtburg und Amtssitz von Bedeutung und diente auch als Gerichtsort und Kerker. Beim letzten großen Stadtbrand im Jahr 1786 geriet auch die Schnepfenburg in Brand und musste teilweise abgebrochen werden. Auf den Grundmauern der Burg errichtete man das heutige Schloss, das als Amtsgericht dient, und die Salzunger Stadtkirche.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Harry Gerlach: Wanderatlas Bad Liebenstein, Bad Salzungen. In: tourist-Wanderatlas. tourist Verlag, Berlin / Leipzig 1988, ISBN 3-350-00218-8, S. 66.
- Frankensteingemeinde - Verein für Salzunger Geschichte e. V. (Hrsg.): Salzungen. Historischer Streifzug durch das Salzunger Land. Bad Salzungen 1992, S. 64.
- Stadtverwaltung Bad Salzungen (Hrsg.): Festschrift zum Stadtjubiläum 1225 Jahre Bad Salzungen. Bauer&Malsch-Druck Immelborn, Bad Salzungen 2000, S. 64.
- Hartmut Ruck et al.: Bad Salzungen mit chronologischem Auszug aus der Stadtgeschichte und Innenstadtplan, wichtige Informationen der Stadt und Firmenportraits. ETRO-Verlag, Bad Sooden-Saalmünster, S. 72 (ohne Jahr [2000]).
- Albert Freiherr von Boyneburgk-Lengsfeld: Frankenstein In: Friedrich Gottschalck (Hrsg.): Ritterburgen und Bergschlösser Deutschlands. Band 8. Halle 1831, S. 337–345.
- Tobias Günther, Hartmut Ruck: Bad Salzungen. Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2005, ISBN 3-937126-13-9.
- Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. 2. erweiterte und überarbeitete Auflage. Jenzig-Verlag, Jena 2003, ISBN 3-910141-56-0, S. 246.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zu Burg Schnepfenburg in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 30. Oktober 2021.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hans Patze, Peter Aufgebauer (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 9: Thüringen (= Kröners Taschenausgabe. Band 313). 2., verbesserte und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 1989, ISBN 3-520-31302-2, S. 124–125.