Schottenkloster Würzburg
Das Schottenkloster Würzburg (Kloster St. Jakob) oder Kloster zu den Schotten war eine Abtei der Benediktiner in Würzburg in Bayern in der Diözese Würzburg.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das St. Jakobus d. Ä. geweihte Kloster wurde 1139 durch den Würzburger Bischof Embricho auf der linken Mainseite als dritte Benediktinerabtei Würzburgs gegründet. Erster Abt des Konvents St. Jakob war der Iroschotte Macarius. Der Humanist Johannes Trithemius (1462–1516) hatte dieses Amt von 1506 bis zu seinem Tode inne.
Ab dem 12. Jahrhundert bestand ein gutes Verhältnis zu den Rittern von Leinach. So erhielt es ab 1186 von Conrad von Leinach und seinem Bruder Herold jährlich einen Malter Weizengült von einem Weinberg in Unterleinach (bzw. „Niedernleinach“).[1]
Im Zuge der Säkularisation im Jahr 1803 wurde das Kloster aufgelöst. In dem Klostergebäude wurde zunächst ein Garnisonslazarett untergebracht. Die Klosterkirche wurde anfangs als Militärmagazin und ab 1904 als Garnisonkirche genutzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kauften und übernahmen die Salesianer Don Boscos das bombenzerstörte Areal, den Schottenanger, wo sie 1951 ein neues Jugendheim einweihten.[2] 1955 wurde die „Schottenkirche“ als Don-Bosco-Kirche unter dem Patrozinium des Heiligen Johannes Bosco und unter Leitung von Albert Boßlet[3] neu aufgebaut.
Die Reliquien des seligen Macarius sind nach der Profanierung der Schottenkirche in der Marienkapelle untergebracht worden.[4]
Äbte
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Schottisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Fünf deutsche Äbte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Schottisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helmut Flachenecker: Schottenklöster. Irische Benediktinerkonvente im hochmittelalterlichen Deutschland (Quellen und Forschungen aus dem Gebiet der Geschichte N. S. 18), Schöningh, Paderborn u. a. 1995.
- Rudolf Kuhn: Großer Führer durch Würzburgs Dom und Neumünster: mit Neumünster-Kreuzgang und Walthergrab, 1968, S. 108
- Stefan Weber: Iren auf dem Kontinent. Das Leben des Marianus Scottus von Regensburg und die Anfänge der irischen «Schottenklöster», Mattes, Heidelberg 2010.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Würzburg Abbeys Catholic_Encyclopedia_(1913)
- Schottenkloster Würzburg, Basisdaten und Geschichte: Das Würzburger Schottenkloster – Die Landsleute des heiligen Kilian in der Datenbank Klöster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte
- Jürgen Gottschalk: „Würzburg – die irische Stadt auf dem Kontinent“
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Christine Demel: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 87 f. und 131
- ↑ Klaus Wittstadt: Kirche und Staat im 20. Jahrhundert. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 453–478 und 1304 f., hier: S. 455–458: Die kirchliche Entwicklung unter Bischof Ferdinand Schlör (1898–1924). S. 457.
- ↑ Klaus Wittstadt: Kirche und Staat im 20. Jahrhundert. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 453–478 und 1304 f., hier: S. 463–469: Im Zeichen des Wiederaufbaus – die Zeit Julius Döpfner als Bischof von Würzburg (1948–1957). S. 465.
- ↑ Wolfgang Weiß: Die katholische Kirche im 19. Jahrhundert. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 430–449 und 1303, hier: S. 434.
Koordinaten: 49° 47′ 44,5″ N, 9° 55′ 13,7″ O