Schtadlan
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Der Schtadlan (hebräisch שְׁתַדְּלָן, Plural: שְׁתַדְּלָנים, Štadlanīm) war im 16. bis 18. Jahrhundert der Fürsprecher einer jüdischen Gemeinde bei der nichtjüdischen Außenwelt.
Aufgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dieses angesehene Amt in der Gemeinde erforderte neben der Beherrschung der Landessprache und Rechtskundigkeit auch Durchsetzungsvermögen und Verhandlungsgeschick. Der Schtadlan konnte zwar um Gebühren bitten, jedoch durfte er seine Tätigkeit nicht davon abhängig machen. Der Schtadlan gilt als Vorform des späteren Gemeindefunktionärs (Parnas).
Bekannte Amtsinhaber
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ber aus Bolechow
- Bonem Ginsburg (späterer Name: Bonheim), Schtadlan des Landes Böhmen in Prag 1719[1]
- Benedikt Goldschmidt
- Simon Goldschmidt
- Elias Gomperz, für Kleve
- Anschel Hertz
- Lemle Moses Reinganum
- Josel von Rosheim, Fürsprecher der Juden im Heiligen Römischen Reich, widerlegte auf dem Reichstag in Augsburg 1530 Antonius Margaritha und dessen judenfeindliche Thesen in einer öffentlichen Disputation.
- Abraham Uhlfelder
- Chaim Michael Dov Weissmandl
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jacob Katz: Tradition und Krise. Der Weg der jüdischen Gesellschaft in die Moderne., München 2002, S. 91 (ISBN 3-406-49518-4)
- Brian Horowitz: A Portrait of a Russian-Jewish Shtadlan: Jacob Teitel's Social Solution, in: Shofar, Vol. 18, No. 3 (SPRING 2000), S. 1–12
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jacob Jacobson Herausgeber Jüdische Trauungen in Berlin 1759 bis 1813, De Gruyter, Berlin 1968