Schtreimel

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Ein chassidischer Rabbiner bekleidet mit Pekesche und Schtreimel aus Zobelschweifen

Der Schtreimel (jiddisch: שטריימל schtrejml, Pl. שטריימלעך schtrejmlech) ist eine jüdische Kopfbedeckung.

Bedeutung und Machart

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Aufhänger für Schtreimel in der Belzer Synagoge in Tel Aviv

Der Schtreimel wird heute vor allem von verheirateten chassidischen Juden während religiöser Feste und Feiern getragen. Er besteht aus einer Samtkappe mit einem braunen, breiten Pelzrand, meist aus Schwänzen russischer Zobel oder Fichtenmarderfell („Kanadischer Zobel“), aber auch aus Baummarderschweifen oder Schweifen amerikanischer Grisfuchsfelle.

Der Schtreimel ist nicht mit dem Spodek zu verwechseln, der höher und deutlich schlanker gefertigt ist. Der Schtreimel wird von Angehörigen chassidischer Gemeinschaften getragen, die aus Galizien, der Bukowina, Rumänien und Ungarn stammen, der Spodek von solchen, die aus Kongresspolen sind. Durch die Shoah ist die Schtreimeltradition in Europa fast ausgestorben. Nur in chassidischen Gemeinden wie z. B. London, Antwerpen, Wien oder Zürich gibt es Schtreimelträger. Schtreimel werden zurzeit in Israel, New York City und Montreal angefertigt.

Der in Frankreich bis Anfang der 1960er Jahre fast vergessene Schtreimel wurde durch den Film Die Abenteuer des Rabbi Jacob als Symbol jüdisch-chassidischer Kultur wieder größeren Bevölkerungskreisen ins Bewusstsein gerufen.

Commons: Schtreimel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien