Schutzbrief des Mohammed
Der Schutzbrief des Mohammed (englisch Patent of Muhammad bzw. Ashtiname of Muhammad; arabisch دير سانت كاترين) ist ein angeblich im siebten Jahrhundert erstelltes Schriftstück in Form eines Schutzbriefes des islamischen Propheten Mohammed an das griechisch-orthodoxe Katharinenkloster im Sinai in Ägypten. In diesem Schreiben erreichte die Mönche eine Botschaft des Mohammed, in der er sich an die Anhänger des Christentums wandte. In dem Brief stellte Mohammed die Christen dieser Zeit unter seinen Schutz.[1] Der Legende nach bekundete Mohammed wohlwollend, dass er vor seiner Berufung zum Propheten und seiner daraus resultierten Religionsgründung im Kloster bei einem Aufenthalt gut behandelt worden sei.[2] Über Jahrhunderte hinweg schützte das Schreiben das heute noch existierende Kloster vor Übergriffen durch muslimische Feldherren. Heute besitzt das Kloster nur eine Kopie des Briefes von einem osmanischen Sultan. Das Original befindet sich in einem Museum in Istanbul. Die Echtheit des Schreibens wird allerdings von mehreren Gelehrten angezweifelt, nicht zuletzt aufgrund chronologischer Ungereimtheiten.
Inhalt des Briefes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Inhaltlich beginnt das Schreiben mit dem Hinweis auf eine Botschaft Mohammeds als Bund an die Christen in aller Welt. Im weiteren Verlauf betonte er, dass er und seine Anhänger die Christen verteidigen werden. Er sei gegen alles, was auch den Christen missfällt. Es dürfe kein Zwang auf sie ausgeübt werden. Dabei hob er insbesondere Richter und Geistliche hervor, die in ihrer Tätigkeit nicht beeinträchtigt werden dürfen. Weiter verbot er die Beschädigung oder gar Zerstörung ihrer Gotteshäuser, aber auch die Entwendung von Sachgegenständen aus diesen. Sollte jemand gegen dieses Verbot verstoßen, so zerstöre er damit den Bund Gottes und bewiese Ungehorsam dem Propheten gegenüber. Er betonte, dass die Christen seine Verbündeten seien und der Brief ihnen fortan Schutz gewähre. Auch betonte er, dass Christen nicht vertrieben oder zum Kampf gezwungen werden dürfen. Mohammed geht aber auch auf eine mögliche Ehe zwischen einer Christin und einem Muslim ein, die nur dann vollzogen werden darf, wenn sie zustimmt. Nach einem Vollzug darf sie weiterhin ihre Kirche besuchen und in ihr beten. Mohammed forderte auch auf, die Kirchen der Christen zu respektieren. Sie dürfen auch nicht daran gehindert werden, Kirchen zu reparieren. Auch die Heiligkeit ihrer Bündnisse steht für Muslime außer Frage. Das Schreiben endet mit dem Verweis, dass dieser Bund bis in alle Zeiten gelte.[3][4]
Gestaltung des Briefes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Schreiben ist in arabischer Schrift verfasst und unterzeichnet mit zwei unterschiedlich großen Handabdrücken – die einer linken und einer rechten Hand in verschiedenen Farben und Größen. Der rechte deutlich kleinere Abdruck gestaltet sich in goldener Farbe. Zudem befinden sich zwei Zeichnungen am rechten Rand, die eine Moschee unten und die einer Treppe zu einem Gebäude nach oben zeigen. Das Schriftstück ist an den Rändern beschädigt und wurde in der Vergangenheit mehrfach gefaltet.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Imam beim Papst: Mit „Schutzbriefe des Propheten“ gegen islamische Terroristen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5. März 2015. Abgerufen am 23. Mai 2017.
- ↑ Das Katharinenkloster ( des vom 30. Juni 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. – Zusammenfassung
- ↑ Muhammad’s promise to Christians ( des vom 5. April 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . In: OnFaith, 30. Dezember 2009. Abgerufen am 24. Mai 2017. (Englisch)
- ↑ Haddad, Anton F., trans. The Oath of the Prophet Mohammed to the Followers of the Nazarene. New York: Board of Counsel, 1902; H-Vahabi: Lansing, MI: 2004