Schwalefeld

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Schwalefeld
Koordinaten: 51° 18′ N, 8° 38′ OKoordinaten: 51° 18′ 26″ N, 8° 37′ 48″ O
Höhe: 512 m ü. NHN
Fläche: 8,35 km²[1]
Einwohner: 580 (31. Dez. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 69 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1972
Eingemeindet nach: Willingen
Postleitzahl: 34508
Vorwahl: 05632
Panoramablick von Osten über Schwalefeld
Panoramablick von Osten über Schwalefeld

Schwalefeld ist ein Ortsteil der Gemeinde Willingen (Upland) im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Die Ortschaft, die wegen ihrer geografischen Lage und alter Burgruinen auch als „Mutter des Uplands“ gilt, ist Wintersportgebiet und Luftkurort.

Geografische Lage

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Luftaufnahme von Schwalefeld

Schwalefeld liegt im Naturpark Diemelsee 2 km nordöstlich des Willinger Kernorts und 1,3 km (jeweils Luftlinie) westsüdwestlich von Rattlar. Der Ort befindet sich auf 520 bis 807 m ü. NN und wird in Süd-Nord-Richtung vom Itter-Zufluss Aarbach durchflossen.

Im 8./10. Jahrhundert entstand auf dem Hegeberg eine Ringwallanlage, die Schwalenburg, deren Ursprung bis heute unbekannt ist. Urkundlich wird die Burganlage erstmals im Landregister von 1537, als Burg von nicht geringem Umfang erwähnt.[3] In anderen Quellen[4] wird von einer altsächsische Burg gesprochen, die zur Zeit Karls des Großen von den Franken zerstört worden sein könnte.

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Schwalefeld erfolgte unter dem Namen sualvelde um das Jahr 1333.[5] Im Jahr 1464 belehnt Graf Wolrad II. einen Heinrich von Immichusen mit einer Hufe Land. 1497 wird eine Wüstung „lüttiden Schwalefeld“ erwähnt, diese war ab 1537 ein Lehngut der Herren von Viermünden. 1537 gehört das ganze Dorf den Waldecker Grafen.[6]

Lange ging man von einer Ersterwähnung um 1380 aus. 2008 beging man, basierend auf dem Jahr 1333, die 675-Jahr-Feier.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Rattlar und Schwalefeld zum 1. April 1972 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Willingen eingegliedert. Diese wurde wiederum kraft Landesgesetz am 1. Januar 1974 mit der Gemeinde Upland zur Großgemeinde Willingen (Upland) zusammengeschlossen.[7][8] Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Willingen. Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden der neuen Gemeinde Willingen wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[9]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw. Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten, in denen Schwalefeld lag:[5][10]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Schwalefeld 576 Einwohner. Darunter waren 9 (1,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 87 Einwohner unter 18 Jahren, 225 zwischen 18 und 49, 132 zwischen 50 und 64 und 135 Einwohner waren älter.[11] Die Einwohner lebten in 342 Haushalten. Davon waren 129 Singlehaushalte, 96 Paare ohne Kinder und 81 Paare mit Kindern, sowie 30 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 93 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 201 Haushaltungen leben keine Senioren.[11]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[5]
  • 1620: 39 Häuser
  • 1650: 20 Häuser
  • 1738: 33 Häuser
  • 1770: 36 Häuser, 191 Einwohner
Schwalefeld: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2019
Jahr  Einwohner
1770
  
191
1800
  
?
1834
  
306
1840
  
318
1846
  
298
1852
  
338
1858
  
364
1864
  
359
1871
  
322
1875
  
307
1885
  
318
1895
  
320
1905
  
364
1910
  
373
1925
  
392
1939
  
362
1946
  
559
1950
  
565
1956
  
507
1961
  
531
1967
  
605
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
576
2015
  
549
2019
  
580
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[5]; Gemeinde Willingen (Upland)[12]; Zensus 2011[11]

Religionszugehörigkei

• 1885: 403 evangelische (= 97,58 %), 4 katholische (= 0,97 %), 6 jüdische (= 1,45 %) Einwohner[5]
• 1961: 482 evangelische (= 90,77 %), 48 katholische (= 9,04 %) Einwohner[5]
  • Turn- und Sportverein Schwalefeld e. V., gegründet 1921
  • Freiwillige Feuerwehr, gegründet 1934
  • Verkehrsverein Schwalefeld, gegründet 1936
  • Schützenverein Schwalefeld e. V., gegründet 1974 (ehemals Kriegerverein, gegründet 1880)
  • Gesangverein Eintracht Schwalefeld, gegründet 1896
  • Tennisclub Schwalefeld, gegründet 1976

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaftsstruktur

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Schwalefeld ist noch stark ländlich geprägt. Der Luftkurort verfügt über einen Lebensmittelladen und mehrere Freizeitangebote und Restaurants.

Öffentliche Einrichtungen

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  • Evangelischer Kindergarten

Zahlreiche Hotels, Pensionen sowie Ferienwohnungen bieten Übernachtungsmöglichkeiten für die Gäste. In der Umgebung gibt es Wanderwege, die durch die Wälder des Aartals führen. Drei Kilometer entfernt liegt Willingen mit weiteren Freizeitangeboten. Vorhanden sind auch ein Mountainbike-Parcours sowie Spielplatz, der „Garten der Erholung“. Für die Gäste werden an Sommertagen Konzerte auf dem Kurplatz angeboten.

Persönlichkeiten

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Commons: Schwalefeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Korbach) und Verwaltung.
  2. Am 1. April 1972 als Ortsbezirk zur Gemeinde Willingen.

Einzelnachweise

  1. Gemarkungsflächen. In: Webauftritt. Gemeinde Willingen (Upland), archiviert vom Original am 4. November 2018; abgerufen im November 2018.
  2. Einwohnerzahlen der Ortsteile. In: Webauftritt. Gemeinde Willingen (Upland), abgerufen im Juni 2021.
  3. Louis Curtze - Geschichte des Fürstenthums Waldeck, S. 644
  4. J. A. Varnhagen - Geschichte des Fürstenthums, S. 52
  5. a b c d e f Schwalefeld, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  6. Louis Curtze - Geschichte des Fürstenthums Waldeck, S. 643
  7. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Frankenberg und Waldeck (GVBl. II 330-23) vom 4. Oktober 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 359, § 3 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 409 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  9. Hauptsatzung. (PDF; 280 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Willingen (Upland), abgerufen im Juni 2021.
  10. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  11. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 52 und 108, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020; abgerufen im Februar 2021.
  12. Einwohner (Stand 31.12.2015). In: Webauftritt. Gemeinde Willingen (Upland), archiviert vom Original; abgerufen im Juni 2021.