Schwarzer Birkenblattroller
Schwarzer Birkenblattroller | ||||||||||||
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Schwarzer Birkenblattroller (Deporaus betulae) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Deporaus betulae | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Der Schwarze Birkenblattroller (Deporaus betulae) ist ein Käfer aus der Familie der Blattroller (Attelabidae), Unterfamilie Triebstecher (Rhynchitinae).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schwarze Birkenblattroller erreichen eine Körpergröße von 2,5 bis vier Millimeter. Der gesamte Chitin-Panzer glänzt schwarz. Die Flügeldecken sind breiter als Thorax und Kopf. An Letzterem ist deutlich eine Art Rüssel zu erkennen. Die Oberseite ist leicht behaart. Auf den Flügeldecken befindet sich eine Anzahl von Längsreihen aus Punkten. Die sehr kräftigen Hinterbeine sind bei den Männchen etwas verdickt. Die mittellangen Fühler verdicken sich am Ende zu einer Keule.
Synonyme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Synonyme finden sich in der Literatur:[1]
- Attelabus betulae Linnaeus, 1758 – ursprüngliche Namenskombination
- Curculio fuliginosus Gmelin, 1790
- Curculio nigrostriatus Goeze, 1777
- Rhinomacer niger Geoffroy, 1785
- Deporaus populi Scopoli.[2]
- Deporaus fagi Scopoli.[2]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Käfer sind in Europa weit verbreitet. Sie bewohnen verschiedene Lebensräume, obligatorisch ist allein das Vorkommen von Birken. Sie sind in Eurasien verbreitet, ebenso auf den Britischen Inseln und in Nordafrika.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Käfer ernähren sich vor allem von Birkenblättern, verschmähen aber auch Erlen und andere Laubbäume nicht. Vor der Paarung finden erbitterte Kämpfe der Männchen um die Weibchen statt. Hinterher schneidet das Weibchen eine s-förmige Rille in ein Blatt, die Mittelrippe bleibt dabei unberührt. Dann rollt es das Blatt zusammen, so dass eine Art Tüte entsteht. In diese werden ein bis sechs Eier gelegt. Die Larven leben zunächst in dem Blatt, bis es vollkommen verwelkt ist und zu Boden fällt. Sie verlassen es dann und verpuppen sich im Boden. Aus der Puppe schlüpft der fertige Käfer, der von April bis Juni angetroffen werden kann.
Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art gilt in Deutschland als ungefährdet.[3]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Deporaus betulae. www.biolib.cz, abgerufen am 14. Juni 2018.
- ↑ a b Jiří Zahradník, Irmgard Jung, Dieter Jung et al.: Käfer Mittel- und Nordwesteuropas, Parey Berlin 1985, ISBN 3-490-27118-1
- ↑ Sprick, P.; Behne, L. & Maus, C. (2021): Rote Liste und Gesamtartenliste der Rüsselkäfer (i. e. S.) Deutschlands (Überfamilie Curculionoidea; exklusive Anthribidae, Scolytidae, Platypodidae). – In: Ries, M.; Balzer, S.; Gruttke, H.; Haupt, H.; Hofbauer, N.; Ludwig, G. & Matzke-Hajek, G. (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Band 5: Wirbellose Tiere (Teil 3). – Münster (Landwirtschaftsverlag). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (5): 335-412
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Edmund Reitter: Fauna Germanica – Die Käfer des Deutschen Reiches. Band 5 S. 261, K. G. Lutz, Stuttgart 1916
- Edmund Reitter: Fauna Germanica – Die Käfer des Deutschen Reiches. 5 Bände, Stuttgart K. G. Lutz 1908 - 1916, Digitale Bibliothek Band 134, Directmedia Publishing GmbH, Berlin 2006, ISBN 3-898-53534-7