Schwarzrücken-Zwergdommel
Schwarzrücken-Zwergdommel | ||||||||||||
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Schwarzrücken-Zwergdommel (Männchen und junges Männchen) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ixobrychus novaezelandiae | ||||||||||||
(Purdie, 1871)[A 1][1] |
Die Schwarzrücken-Zwergdommel (Ixobrychus novaezelandiae), in der Sprache der Maori als Kaoriki bezeichnet, ist eine ausgestorbene Vogelart aus der Familie der Reiher. Sie galt zeitweise als Unterart der Zwergdommel (Ixobrychus minutus). Ihr Verbreitungsgebiet umfasste Neuseeland und die Chatham-Inseln.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schwarzrücken-Zwergdommel soll der Zwergdommel sehr ähnlich gesehen haben. Sie war allerdings größer, ihre Beine waren robuster und ihr Gefieder war mehr gestreift und lebhafter kastanienbraun gefärbt. Die Körpergröße betrug 38 Zentimeter und das Gewicht ungefähr 250 Gramm.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die meisten Beobachtungen von lebenden Exemplaren waren an der Westküste der neuseeländischen Südinsel, wo unter anderem ein Individuum am Lake Wakatipu gesammelt wurde. Auf der Nordinsel gab es 1836 eine mögliche Beobachtung aus der Region von Tauranga. Ansonsten ist die Schwarzrücken-Zwergdommel von der Nordinsel nur durch subfossile Überreste aus Fossillagerstätten am Lake Poukawa und aus der Region von Paekākariki bekannt. Weiteres Knochenmaterial wurde auf den Chatham-Inseln entdeckt.
Lebensraum und Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über ihre Lebensweise ist nur wenig bekannt geworden. Der Forscher Charles Douglas beschrieb sie als sehr scheuen Vogel, der sich gut in unzugänglichen Sümpfen verstecken konnte.[2] Die Schwarzrücken-Zwergdommel kam in Küstenlagunen und an Bachufern vor. Der Forscher William Docherty bemerkte, dass diese einzelgängerischen Vögel, mit dem Kopf nach oben gestreckt, gezielt das Wasser überblickten und stundenlang auf einem Platz verharrten.[1] Diese fast aufrechte Körperhaltung ist ein Tarnverhalten, das auch bei anderen Dommelarten zu beobachten ist. Die Nahrung bestand aus Würmern und kleinen Fischen.
Aussterben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Aussterben der Schwarzrücken-Zwergdommel ist vermutlich auf die Nachstellung durch Pazifische Ratten, Wanderratten, Hausratten, Iltisse, Hermeline, Wiesel und verwilderte Hauskatzen zurückzuführen. Der Knochen, der in einem Muschelhaufen bei Paekākariki gefunden wurde, ist ein Indiz dafür, dass die Schwarzrücken-Zwergdommel auch vom Menschen gejagt wurde. Sie galt schon vor 1860 als selten und starb vermutlich in den 1890er-Jahren aus. Heute existieren 13 konservierte Exemplare, ein unvollständiges Skelett und acht subfossile Knochen im Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- A. Tennyson, P. Martinson: Extinct birds of New Zealand. Te Papa Press, 2006, ISBN 0-909010-21-8.
- Trevor H. Worthy, Richard N. Holdaway: The Lost World of the Moa. Prehistoric Life of New Zealand. Indiana University Press, Bloomington 2002, ISBN 0-253-34034-9.
- Walter Lawry Buller: Notes on the Little Bittern of New Zealand (Ardetta maculata). In: A History of the Birds of New Zealand. 1888 (PDF Volltext).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Holotypus aus der Sammlung des Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa
- New Zealand Little Bittern / Kaoriki. Ixobrychus novaezelandiae. by Paul Martinson Illustration aus dem Buch Extinct Birds of New Zealand von Alan Tennyson, Te Papa Press, Wellington, 2006
- Ixobrychus novaezelandiae in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2012. Abgerufen am 6. Oktober 2013.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Thomas Henry Potts: On the Birds of New Zealand (Part II). Transactions and Proceedings of the New Zealand Institute 3: S. 59–109. (Online-Version), 1871
- ↑ John Pascoe: Mr. Explorer Douglas. A. H. & A. W. Reed. Wellington, 1957
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Manche Quellen geben Thomas Henry Potts als Erstbeschreiber an. Die erste Beschreibung lieferte jedoch Alexander Callender Purdie, auf den sich auch Potts in seiner Beschreibung bezieht