Schwarzviolette Akelei

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Schwarzviolette Akelei

Schwarzviolette Akelei (Aquilegia atrata)

Systematik
Eudikotyledonen
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Unterfamilie: Isopyroideae
Gattung: Akeleien (Aquilegia)
Art: Schwarzviolette Akelei
Wissenschaftlicher Name
Aquilegia atrata
Koch

Die Schwarzviolette Akelei (Aquilegia atrata) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Akeleien (Aquilegia) innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Sie wird von manchen Autoren auch als Unterart Aquilegia vulgaris subsp. atrata (W.D.J.Koch) Gaudin zur Gewöhnlichen Akelei (Aquilegia vulgaris L.) gestellt.

Illustration aus Atlas der Alpenflora
Detailansicht der Blüte
Habitus und Blüten

Vegetative Merkmale

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Die Schwarzviolette Akelei ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 60 (selten bis zu 100) Zentimetern erreicht. Die Laubblätter sind am Grund gestielt und doppelt dreiteilig. Die Fiederblättchen besitzen einen unregelmäßigen gezackten Rand. Die Stängelblätter sitzen wechselständig.

Generative Merkmale

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Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Die braunviolette Blüten weisen einen Durchmesser von 4 bis 6 Zentimetern auf. Die äußeren Blütenhüllblätter sind länglich mit zugespitztem oberen Ende. Dazwischen befinden sich fünf innere Blütenblätter (Nektarblätter) mit deutlich gebogenem Sporn. Die zahlreichen Staubblätter ragen weit aus der Blüte hervor. Es sind meist fünf Fruchtblätter vorhanden.

Die Balgfrüchte sind bis zu 15 Millimeter lang.

Es liegt Diploidie vor, mit einer Chromosomenzahl von 2n = 14.[1]

Aquilegia atrata kommt in den Alpen und dem Alpenvorland sowie den Mittelgebirgen Südwesteuropas (Apennin) vor. Sie wächst von der montanen bis zur alpinen Höhenstufe, doch ist sie in der subalpinen Höhenstufe am häufigsten.

Standorte dieser kalkliebende Pflanze sind meist Wälder (besonders Rotföhrenwälder) Säume, Niedermoorwiesen und Hochstaudenfluren. Sie kommt von der Tallage bis in Höhenlagen von etwa 2000 Metern vor. In den Allgäuer Alpen steigt sie in Bayern auf dem Geißfuß bis in eine Höhenlage von 1950 Metern auf.[2] Sie gedeiht besonders in Pflanzengesellschaften des Verbands Erico-Pinion, kommt aber auch in Gesellschaften der Verbände Molinion, Atropion oder des Unterverbands Cephalanthero-Fagenion vor.[3]

In Österreich ist sie verstreut bis selten, fehlt im Raum Wien und Burgenland und in Niederösterreich wächst sie lediglich wild im Westen. In der Schweiz kommt sie in den meisten Kantonen zerstreut vor.

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3w+ (mäßig feucht aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 3 (montan), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeaanisch bis subkontinental).[4]

Weitere Trivialnamen sind: Dunkle Akelei, Aglije, Blaue Glocken, Glockenblume, Glöckl, Glöggli, Handschuh, Hoselätzli, Kapuzinerchappe, Kessel, Narrenkappen, Rotzglocken, Schlotterhose, Schwizerhose, Teufelsglocken, Tintenbluem, Tintenglogge, Truerbliemli, Zigeunerglocken und Zuckerglocken.

Weitere zum Teil auch nur regional gebräuchliche Trivialnamen sind bzw. waren: Färbara (St. Gallen, Werdenberg), Glogga (St. Gallen) und Narrakappa (St. Gallen, Rheintal).[5]

  • Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen. Erkennen und bestimmen (= Steinbachs Naturführer). Mosaik, München 2002, ISBN 3-576-11482-3.
  • Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.

Einzelnachweise

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  1. Jaakko Jalas, Juha Suominen: Atlas florae europaeae. Band 8 (Nymphaeaceae to Ranunculaceae). Seite 227, Helsinki 1989, ISBN 951-9108-07-6.
  2. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 556.
  3. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 398.
  4. Aquilegia atrata W.D.J.Koch In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 4. März 2021.
  5. Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 36, online.
Commons: Schwarzviolette Akelei (Aquilegia atrata) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien