Schweizer Kolonialismus

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Die Schweiz besass nie eigene Kolonien, profitierte jedoch auf vielfältige Weise vom transatlantischen Kolonialismus der europäischen Nationen. Schweizer Kaufleute beteiligten sich am Sklaven- und Rohstoffhandel oder betrieben Plantagen unter dem Schutz der Kolonialmächte, Schweizer Söldner waren an der Eroberung und an der Herrschaftssicherung in verschiedenen Kolonien beteiligt, Schweizer Forscher und Wissenschaftler nahmen an kolonialen Expeditionen teil. Man spricht daher von einem «Kolonialismus ohne Kolonien».[1]

Wirtschaftliche Dimensionen

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Jacques-Louis de Pourtalès und seine Familie um etwa 1784

Verschiedene Schweizer Handelsleute waren direkt oder indirekt am transatlantischen Sklavenhandel beteiligt, indem sie eigene Schiffe ausstatteten oder sich finanziell an Sklavenschiffen beteiligten.[2] Die Schweizer Baumwollindustrie produzierte einen bedeutenden Anteil der bedruckten Stoffe («Indiennes»), dem wichtigsten Tauschgut für den Sklavenhandel.[3][4] Einige Kaufleute und Stoffproduzenten gründeten Filialen in Nantes, dem damals grössten Sklavenschiffhafen Frankreichs, oder liessen sich dort nieder, um ihre Geschäfte besser betreiben zu können. Die Schweizer Beteiligung am Sklavenhandel begann relativ spät und dauerte etwa ein halbes Jahrhundert.[5] Zwischen 1773 und 1830 beteiligten sich Schweizer Kaufleute an rund hundert Expeditionen ausgehend von französischen Häfen, mit denen ca. 18 000 bis 25 000 Afrikaner und Afrikanerinnen nach den Amerikas deportiert wurden. Bezieht man auch europäische Schiffe von Gesellschaften mit finanzieller Schweizer Beteiligung ein, dann sind es über 172 000 Schwarze, die mit direkter oder indirekter Beteiligung von Schweizern verschleppt wurden.[6] Nicht alle Händler und Kaufleute, die sich im transatlantischen Handel betätigten, waren erfolgreich, doch gehören einige der Familien, die grosse Gewinne erwirtschafteten, bis heute zur bürgerlichen Oberschicht in Genf, Neuenburg oder Basel.[7] Wichtige Akteure im transatlantischen Sklaven- und Warenhandel waren u. a. in Basel Isaak Faesch (1687–1758), die Brüder Christoph Merian-Hoffmann (1769–1849) und Johann Jakob Merian-Merian (1768–1841) und die Familie Burckhardt,[8] in Neuenburg David de Pury (1709–1786), Auguste-Frédéric de Meuron (1789–1852) und Jacques-Louis Pourtalès (1722–1814).[9][10]

Nicht wenige Schweizer besassen Plantagen, beispielsweise in der englischen Kolonie Grenada oder im holländischen Surinam (siehe schweizerisch-surinamische Beziehungen), die sie selbst vor Ort oder aus der Ferne durch angestellte Verwalter betreiben liessen. Der Anbau von Kaffee, Zucker, Baumwolle, Kakao, Reis u. a. geschah durch Sklaven, deren Widerstand gegebenenfalls mit brutaler Gewalt niedergeschlagen wurde.[11] Auch ganze Gruppen von Schweizern wanderten gemeinsam aus, um neue Siedlungen zu gründen. 1748 reisten auf Anfrage der Holländer zehn Basler Familien nach Surinam, um dort gemeinsam mit deutschen Auswanderern die Kolonie Oranjepad zu gründen. Ausser der bezahlten Reise wurden ihnen Land, Werkzeuge, Tiere und jeder Familie zehn Sklaven versprochen. Die Bedingungen vor Ort waren offenbar widriger als erwartet, schon 1751 existierte die Siedlung nicht mehr, nur 11 der 93 Eingewanderten waren noch am Leben.[12]

Gravur von Sutter's Fort (Neu-Helvetien) im Jahr 1849

Kollektive Auswanderungen gab es auch nach Nordamerika und Brasilien, wo Sklavenhaltung ebenfalls noch gang und gäbe war. Zu den nordamerikanischen Auswanderern gehörte auch der Schweizer Johann August Sutter (1803–1880), der lange als Vorzeigepionier und heldenhafter Gründer der Kolonie Neu-Helvetien in Kalifornien verehrt wurde. Tatsächlich war der selbsternannte General ein erfolgloser, betrügerischer und skrupelloser Geschäftsmann, welcher die indigenen Männer und Frauen in Kalifornien in ein System von Zwangsarbeit einband und mit indigenen Kindern handelte, um seine Schulden zu tilgen.[13] Zeitweise arbeiteten bis zu tausend Indigene auf Neu-Helvetien, die mit Waffengewalt zur Arbeit wie auch zu sexuellen Dienstleistungen gezwungen wurden und gemäss Berichten von Augenzeugen «wie Schweine» gehalten wurden.[14]

Diskussionen in der Schweiz über die Sklaverei in Übersee und die schwierige Situation der Halbpächter in Brasilien führten 1864 zu zwei parlamentarischen Vorstössen des Schaffhauser Nationalrats Wilhelm Joos mit dem Ziel, den Sklavenhandel von Schweizern zu bestrafen. Obwohl sich die europäischen Grossmächte schon am Wiener Kongress 1815 auf ein Verbot des Sklavenhandels geeinigt hatten, wurden beide Vorstösse vom Schweizerischen Bundesrat abgelehnt.[15][16]

Die Rolle der Basler Mission

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Die Basler Historikerin Andrea Franc untersuchte in ihrer Dissertation 2008, ob schweizerische Privatunternehmen vom Kolonialismus anderer Staaten, zum Beispiel Grossbritanniens an der Goldküste, profitiert hätten. Zwar sei die Beziehung zwischen dem britischen Gouverneur und den schweizerischen Händlern nicht immer harmonisch gewesen, aber Franc kam zu dem Ergebnis, dass grundsätzlich ein Vorteil auf Seiten der Händler gegeben gewesen sei.[17] So forderten viele von ihnen von der Kolonialregierung, gegen renitente Einheimische härter vorzugehen.[17] Francs Fazit war: «Eine expansionistische Ideologie, wie sie hinter dem britischen Weltreich stand, lässt sich zwar nicht für den Schweizer Staat, sicher aber für die Basler Mission und auch für ihre Handelsgesellschaft ausmachen.» Zwar sei es vor 1914 nicht so sehr Imperialismus, sondern eher «wenig profilierter ökonomischer Expansionismus» oder «wirtschaftlicher Opportunismus» gewesen. Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs aber hätten Banken und Industrie auf eine Weise Expansionspolitik betrieben, die als Imperialismus im engeren Sinne zu sehen sei.[18]

Die Basler Mission war auch in Kamerun vertreten. Bei der Beurteilung des Verhältnisses von Missionaren und deutscher Kolonialregierung ergibt sich kein einheitliches Bild. Die Historikerin Christine Christ-von Wedel erkannte zwar an, dass die Basler Mission 1901 gegen die «empörende Ausbeutung» der Bakwiri und die «unmenschlichen Landenteignungen» protestiert und damit für die Einheimischen im Konflikt mit den Plantageneigentümern etwas günstigere Bedingungen erreicht hatte. Aber die Missionare hätten das Recht der deutschen Kolonialmacht auf Enteignung nicht grundsätzlich in Frage gestellt, da sie von einer Zusammenarbeit mit dem korrupten Gouverneur abhängig waren.[19]

Schweizer Söldner und Zivilbeamte in kolonialen Diensten

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Schweizer Söldner verdingten sich in verschiedenen Kolonialarmeen und halfen bei der Durchsetzung und Aufrechterhaltung der kolonialen Ordnung und der Niederschlagung von Aufständen:

Regiment de Meuron in Indien im Jahr 1800.

Fünf Kompanien mit über fünfhundert Söldnern wurden in den 1750er Jahren vom Basler Lukas Schaub in der Schweiz und Deutschland für die British East India Company angeworben, um gegen die lokale indische Bevölkerung zu kämpfen.[20] Louis-Henri Fourgeoud aus dem Kanton Waadt führte 1763 und 1773 militärische Strafaktionen gegen entlaufene Sklaven in den niederländischen Kolonien Berbice (heute Guyana) und Surinam an.[21] Schweizer Truppen, sogenannte Halbbrigaden, dienten Napoleon 1802 im Feldzug nach Saint-Domingue im heutigen Haiti gegen die Ablösung der Kolonie von Frankreich und für die Wiedereinführung der Sklaverei.[22] Zwischen 1848 und 1914 dienten rund 7680 Schweizer Söldner in der Niederländischen Ostindien-Kompanie und halfen bei der Aufrechterhaltung der kolonialen Ordnung, namentlich in Java und im Aceh-Krieg im Norden Sumatras,[23] ein bekannter Name ist hier Louis Wyrsch. Schweizer Söldner im Kongo dienten zwischen 1896 und 1908 in der privaten Kolonialarmee des belgischen König Leopold II,[24] wie auch etliche Zivilbeamte. Allein aus der Stadt La Chaux-de-Fonds kamen 19 Beamte in belgischen Diensten. Bekannteste Beispiele sind Marc-Edmond Dailledouce (1875–?)[25] und Robert-André Steiger (1885–1971),[25] ein späterer Angestellter von Maggi. In der Französischen Fremdenlegion leisteten zwischen 1831 und 1962 insgesamt etwa 15 000 bis 30 000 Schweizer im Dienste Frankreichs koloniale Einsätze, so 1831 unter dem Kommando von Christoph Anton Stoffel bei der Eroberung Algeriens oder beispielsweise auch in der Intervention in Mexiko, in Nord- und Westafrika, Formosa, Madagaskar und Indochina.[26]

Basler Missionsschule in Ghana in den 1880er Jahren.

Die christliche Missionierung wurde von den Kolonialmächten gerne zur Rechtfertigung der Eroberungen genutzt. Die pietistisch geprägte Evangelische Missionsgesellschaft in Basel (Basler Mission) war unter anderem in Liberia, Goldküste (heute Ghana), Cameroun/Cameroons/Kamerun (heute Kamerun), Südindien, China und Niederländisch-Indien (heute Indonesien) tätig, um dort die christliche Lehre zu verbreiten. Sie trat bei ihrem Engagement in Goldküste ab 1827 ausdrücklich gegen den Sklavenhandel ein. In der Folge kam es zu Konflikten zwischen dem Mutterhaus in Basel und den lokalen Mitarbeitenden, die das System der Haussklaven als Form von traditionellen grossfamiliären Versorgungsstrukturen verteidigten.[27] Das radikale Sklavenverbot führte daher zum Ausschluss vieler lokaler Katechisten, die sich weigerten, ihre Sklaven und Sklavinnen freizulassen.[28]

Die Missionare, Missionsärzte, -lehrer und -kaufleute der Basler Mission sammelten bei ihren Aufenthalten grosse Mengen von kulturellen und religiösen Objekten, die sie kauften, eintauschten, sich schenken liessen oder sich von den neu Bekehrten als Beweis der Abkehr von ihrer nicht-christlichen Religion übergeben liessen. Die 10 000 Objekte dieser Sammlung wurden 1981 als Dauerleihgabe ans Museum der Kulturen Basel gegeben und bilden einen Grundstock des dortigen Bestands.[29] Um die Zerstörung und Verbrennung «heidnischer» Objekte durch die Missionare vor Ort zu verhindern, gab die Basler Mission 1911 für ihre Missionare in «Deutsch-Kamerun» eine Anleitung zum systematischen Sammeln, Forschen und Berichten heraus.[30]

Forschung und Wissenschaft

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Verschiedene Schweizer Forscher und Wissenschaftler profitierten von der kolonialen Expansion und schufen mit ihren geographischen, botanischen und ethnologischen Arbeiten Grundlagen für weitere Kolonisierungen und die Verfestigung rassifizierter Vorstellungen von der Unterlegenheit der Kolonisierten, welche auch umfassend in die Alltagskultur einflossen.[31] Von ihren Reisen brachten sie zahlreiche ethnographische, botanische[32] oder zoologische Objekte mit, die heute in verschiedenen Schweizer Museen zu betrachten sind.

Fritz und Paul Benedict Sarasin während ihrer Expedition nach Celebes.

Der Zürcher Botaniker Hans Schinz (1858–1941) begründete mit einem Grundlagenwerk über die deutsche Kolonie «Deutsch-Südwestafrika» (heute Namibia) seine wissenschaftliche Karriere als Direktor des Botanischen Gartens Zürich, Begründer des botanischen Museums und Professor an der dortigen Universität.[33] Der Basler Carl Passavant (1855–1887) bereiste Kamerun und brachte von dort verschiedene Objekte für die Basler Museen mit.[34] Albert Monard (1886–1952) aus La Chaux-de-Fonds erlangte die Sammlungsgüter des Muzoo hauptsächlich in portugiesischen Kolonien, den heutigen Staaten Angola und Guinea-Bissau.[25] Die Sammlung des Neuenburger Edouard Desor (1811–1872) von seinen Nordafrika-Expeditionen förderte die Entstehung der Neuenburger Museen.[35] Der Berner Kaufmann Ernst Barth verkaufte und vermachte dem Berner Museum wertvolle ethnologische Gegenstände, die er von seinen Reisen in Westafrika (unter anderem zur Abwicklung von Waffengeschäften) mitbrachte.[36] Die Sammlungen der Basler Vettern Fritz und Paul Sarasin von ihren Reisen in den 1890er Jahren in die niederländischen Kolonien Ceylon (heute Sri Lanka) und Celebes (heute Sulawesi) flossen ins Naturhistorische Museum in Basel ein, ihre Forschungen prägten die Schweizer und europäischen Debatten über den kolonialen Süden.[37] Diskussionen zum Umgang mit diesen Sammlungen und zu Fragen der Restitution werden heute in vielen Schweizer Museen geführt.[38]

Reiseberichte und Anschauungsmaterial aus den Kolonien legten wichtige Grundsteine für eine pseudowissenschaftliche «Rassenforschung», welche die naturgegebene Unterlegenheit der Kolonisierten belegen und ihre Versklavung rechtfertigen sollte. Wichtige Exponenten dieser Rassentheorien mit internationaler Ausstrahlung waren u. a. der Pfarrer Johann Caspar Lavater (1741–1801) aus Zürich, der Staatsrechtler Carl Ludwig von Haller (1768–1854) aus Bern, der Naturwissenschaftler Louis Agassiz (1807–1873) aus Fribourg, der Naturwissenschaftler und Rektor der Genfer Universität Carl Vogt (1817–1895), der Naturforscher Henri de Saussure (1829–1905) aus Genf und der Psychiater und Hirnforscher Auguste Forel (1848–1931) aus der Waadt.[39]

Die Haltung der offiziellen Schweiz

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Erste Seite des Berichts des Bundesrates über die Sklaverei (2. Dezember 1864).

Die Schweiz war das letzte europäische Land, dessen Regierung sich 1864 noch für die Sklaverei aussprach. Berichte über die elenden Lebensbedingungen von Schweizer Ausgewanderten in Brasilien und ihr Aufstand von Ibicaba von 1856 führten dazu, dass die Eidgenossenschaft 1860 den Forscher und Südamerikakenner Johann Jakob von Tschudi (1818–1889) als Sondergesandten vor Ort schickte, um die Lage der Siedlerinnen und Siedler zu analysieren. Angesichts der Beschränkungen des internationalen Sklavenhandels hatten die brasilianischen Gutsbesitzer als Alternative zur Sklavenarbeit das sogenannte parceria-System (Halbpacht-System) eingeführt, mit dem anstelle der Sklaven die eingewanderten Siedler ausgebeutet wurden.

1863 und 1864 verlangte der Schaffhauser Nationalrat Wilhelm Joos, dass der Kauf und Verkauf von Sklaven unter Strafe zu stellen sei. Auf der Grundlage von Tschudis Bericht kam der Bundesrat (die Schweizer Regierung) zum Schluss, dass Sklaven «zweckmässig» und der Verzicht auf Sklaven für die Besitzer nicht zumutbar sei.[40]

In der Frage der amerikanischen Sezessionskriege (1861–1865) war die Schweiz gespalten. Es gab starke Sympathien für Abraham Lincoln und die Nordstaaten, doch verteidigten katholisch-konservative und wirtschaftsliberale Kreise die Sklaverei und unterstützten die amerikanischen Südstaaten.

Das offizielle Schweizer Selbstverständnis des 20. und 21. Jahrhundert gründet sich auf dem Bild des weltpolitisch neutralen Staates, der mit Sklaverei und Kolonialismus nichts zu tun hatte. Dagegen wird in Detailstudien diskutiert, inwiefern der Schweizer Wohlstand und die Entstehung von Schweizer Schlüsselindustrien (zum Beispiel Schokolade, Pharmazeutische Industrie, Bankensektor, Rohstoffhandel) mit der kolonialen Verstrickung der Schweiz verknüpft sind.[41][42][43] Verschiedene Parlamentsmitglieder hinterfragten seit 2003 die offizielle «koloniale Amnesie»[44] und forderten den Bundesrat auf, weitere Forschung zu unterstützen und Ideen zur Entschädigungsfrage zu entwickeln.[45] Die gleichbleibende Antwort lautete, die Schweiz sei als Staat nicht an kolonialer Ausbeutung beteiligt gewesen und sehe ihre Rolle als Vermittlerin zwischen ehemaligen Kolonien und Kolonialmächten. Einzelne Kantone und Gemeinden gingen dagegen einen Schritt weiter und liessen Berichte zur Verstrickung in den transatlantischen Sklavenhandel und zur Rolle wichtiger lokaler Vertreter erstellen, zum Beispiel Zürich[46] und Neuchâtel.[47]

  • Rudolf von Albertini, Albert Wirz: Kolonialismus. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 28. Oktober 2008.
  • Thomas David, Bouda Etemad, Janick Marina Schaufelbuehl: La Suisse et l’esclavage des noirs. Editions Antipodes, Lausanne 2005, ISBN 2-940146-52-7 (deutsch: Schwarze Geschäfte: Die Beteiligung von Schweizern an Sklaverei und Sklavenhandel im 18. und 19. Jahrhundert. Übersetzt von Birgit Althaler. Limmat Verlag, Zürich 2005, ISBN 978-3-85791-490-4)
  • Hans Werner Debrunner: Schweizer im kolonialen Afrika. Basel Afrika Bibliographien. Basel 1991, ISBN 3-905141-51-5
  • Hans Fässler: Reise in Schwarz-Weiss: Schweizer Ortstermine in Sachen Sklaverei. Rotpunktverlag, Zürich 2005, ISBN 3-85869-303-0
  • Peter Haenger: Sklaverei und Sklavenemanzipation an der Goldküste: Ein Beitrag zum Verständnis von sozialen Abhängigkeitsbeziehungen in Westafrika. Helbing und Lichtenhahn, Basel 1997, ISBN 3-7190-1578-5
  • Lea Haller: Transithandel: Geld- und Warenströme im globalen Kapitalismus. Suhrkamp. Berlin 2019, ISBN 978-3-518-12731-5
  • Patrick Minder: La Suisse coloniale. Les représentations de l’Afrique et des Africains en Suisse au temps des colonies (1880–1939). Peter Lang, Bern 2011, ISBN 978-3-0343-0550-1
  • Mission possible? Die Sammlung der Basler Mission: Spiegel kultureller Begegnungen. Christoph Merian Verlag und Museum der Kulturen, Basel 2015, ISBN 978-3-85616-669-4
  • Postkoloniale Verstrickungen der globalen Schweiz. Widerspruch 72/ 2018. Rotpunktverlag, Zürich 2018, ISBN 978-3-85869-817-9
  • Patricia Purtschert, Barbara Lüthi, Francesca Falk (Hrsg.): Postkoloniale Schweiz. Formen und Folgen eines Kolonialismus ohne Kolonien. transcript Verlag, Bielefeld 2012, ISBN 978-3-8376-1799-3
  • Patricia Purtschert: Kolonialität und Geschlecht im 20. Jahrhundert. Eine Geschichte der weissen Schweiz. Transkript Verlag, Bielefeld 2019, ISBN 978-3-8376-4410-4
  • Bernhard C. Schär: Tropenliebe: Schweizer Naturforscher und niederländischer Imperialismus in Südostasien um 1900. Campus, Frankfurt/M. 2015, ISBN 978-3-593-50287-8
  • Niklaus Stettler, Peter Haenger, Robert Labhardt: Baumwolle, Sklaven und Kredite: Die Balser Welthandelsfirma Christoph Burckhardt & Cie. in revolutionärer Zeit (1789–1815). Christoph Merian Verlag, Basel 2004, ISBN 3-85616-212-7
  • Béatrice Ziegler: Ausgebeutet im Paradies: Schweizerinnen und Schweizer als Arbeitskräfte auf brasilianischen Kaffeeplantagen, 1852–1888. In: Eva Dietrich, Roman Rossfeld und Béatrice Ziegler (Hrsg.): Der Traum vom Glück. Schweizer Auswanderung auf brasilianische Kaffeeplantagen 1852–1888. Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung des Johann Jacobs Museum, Sammlung zur Kulturgeschichte des Kaffees, Zürich, 1.12.2002 bis 27.04.2003. hier + jetzt, Verlag für Kultur und Geschichte, Baden 2003, ISBN 3-906419-61-4, S. 41–58.
  • Béatrice Ziegler: Schweizer statt Sklaven. Schweizerische Auswanderer in den Kaffee-Plantagen von São Paulo (1852–1866) (= Rudolf von Albertini und Heinz Gollwitzer [Hrsg.]: Beiträge zur Kolonial- und Überseegeschichte. Band 29). Steiner-Verlag-Wiesbaden, Stuttgart 1985, ISBN 3-515-04174-5.

Einzelnachweise

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  1. Patricia Purtschert, Barbara Lüthi, Francesca Falk (Hrsg.): Postkoloniale Schweiz. Formen und Folgen eines Kolonialismus ohne Kolonien. transcript Verlag, Bielefeld 2012, ISBN 978-3-8376-1799-3.
  2. Thomas David, Bouda Etemad, Janick Marina Schaufelbuehl: La Suisse et l'esclavage des noirs. Editions Antipodes, Lausanne 2005, ISBN 2-940146-52-7, S. 16 ff.
  3. Hans Fässler: Reise in Schwarz-Weiss Schweizer Ortstermine in Sachen Sklaverei. Rotpunktverlag, Zürich 2005, ISBN 978-3-85869-303-7, S. 23 f.
  4. Wirtschaftswachstum dank Sklavenhandel? Die Rolle Schweizer Akteure im transatlantischen Dreieckshandel im 17. - 19. Jahrhundert Von: Cooperaxion
  5. David, Etemad, Schaufelbüehl 2005, 48
  6. David, Etemad, Schaufelbüehl 2005, 47 f.
  7. Fässler 2005
  8. Niklaus Stettler, Peter Haenger, Robert Labhardt: Baumwolle, Sklaven und Kredite : die Basler Welthandelsfirma Christoph Burckhardt & Cie. in revolutionärer Zeit (1789–1815). Christoph Merian Verlag, Basel 2004, ISBN 3-85616-212-7.
  9. Pourtalès, Jaques Louis von. In: Deutsche Biographie. Abgerufen am 28. August 2023.
  10. Schweizer Akteure während des transatlantischen Sklavenhandels des 17. bis 19. Jahrhunderts. In: cooperaxion.org. Abgerufen am 10. Januar 2022.
  11. David, Etemad, Schaufelbüehl 2005, 53 ff.
  12. David, Etemad, Schaufelbehl 2005, 71 ff.
  13. Rachel Huber: "General Sutter" - die obskure Seite einer Schweizer Heldenerzählung. In: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte (SZG). Vol., Nr. 69/3, 2019, S. 418 f.
  14. Huber 2019, 430
  15. David, Etemad, Schaufelbuehl 2005, 94 ff.
  16. Hans Fässler: Sklaverei als "Fluch der entehrten Menschheit": Ein Schaffhauser gegen den Bundesrat. In: Stefan Howald (Hrsg.): Projekt Schweiz: vierundvierzig Porträts aus Leidenschaft. Unionsverlag, Zürich 2021, ISBN 978-3-293-00578-5, S. 237–245.
  17. a b Andrea Franc: Wie die Schweiz zur Schokolade kam. Der Kakaohandel der Basler Handelsgesellschaft mit der Kolonie Goldküste (1893-1960) Basel 2008, vor allem S. 142 ff. Zitiert nach: Georg Fischer: Georg Kreis: Blicke auf die koloniale Schweiz. Ein Forschungsbericht. Chronos Verlag, Zürich 2023, S. 129
  18. Andrea Franc: Wie die Schweiz zur Schokolade kam. Der Kakaohandel der Basler Handelsgesellschaft mit der Kolonie Goldküste (1893-1960) Basel 2008, S. 21 ff; 227. Zitiert nach: Georg Fischer: Georg Kreis: Blicke auf die koloniale Schweiz. Ein Forschungsbericht. Chronos Verlag, Zürich 2023, S. 129
  19. Christine Christ-von Wedel, Thomas K. Kuhn (Hrsg.): Basler Mission. Menschen, Geschichte, Perspektiven 1815–2015. Basel 2015. Zitiert nach: Georg Fischer: Georg Kreis: Blicke auf die koloniale Schweiz. Ein Forschungsbericht. Chronos Verlag, Zürich 2023, S. 159.
  20. Johann Eduard Kildchenmann: Schweizersöldner im Dienste der englisch-ostindischen Kompanie um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Ein Beitrag zur Geschichte der englischen Unternehmungen in Vorderindien. Dissertation. Buchdruckerei Wirz, Grüningen 1911, S. 7 ff.
  21. Thomas David, Bouda Etemad, Janick Marina Schafelbuehl: La Suisse et l'esclavage des Noirs. Antipodes, Lausanne (Suisse) 2005, ISBN 2-940146-52-7, S. 82 f.
  22. Hans Fässler: Reise in Schwarz-Weiss. Schweizer Ortstermine in Sachen Sklaverei. Rotpunktverlag, Zürich 2005, ISBN 978-3-85869-303-7, S. 18.
  23. Philipp Krauer: Zwischen Geld, Gewalt und Rassismus: Neue Perspektiven auf die koloniale Schweizer Söldnermigration nach Südostasien, 1848–1914. In: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte. 2021, ISSN 2296-6013, S. 230, doi:10.24894/2296-6013.00081.
  24. Hans Werner Debrunner: Schweizer im kolonialen Afrika. Basler Afrika Bibliographien, Basel 1991, ISBN 3-905141-51-5, S. 61 ff.
  25. a b c Sylviane Musy, conservatrice (Hrsg.): Ça bouge dans les Montagnes : Deux siècles de migrations autour de La Chaux-de-Fonds. (Ausstellungskatalog). Musée d’histoire de La Chaux-de-Fonds, La Chaux-de-Fonds 2016, S. 10, 12.
  26. Christian Koller: (Post-)Koloniale Söldner: Schweizer Fremdenlegionäre in den französischen Kolonien und ihre Erinnerungsschriften. In: Patricia Purtschert, Barbara Lüthi, Francesca Falk (Hrsg.): Postkoloniale Schweiz. transcript Verlag, Bielefeld, Germany 2012, ISBN 978-3-8376-1799-3, S. 292.
  27. Peter Haenger: Sklaverei und Sklavenemanzipation an der Goldküste: ein Beitrag zum Verständnis von sozialen Abhängigkeitsbeziehungen in Westafrika. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1997, ISBN 3-7190-1578-5.
  28. Haenger 1997, 261 f.
  29. Mission possible? Die Sammlung der Basler Mission, Spiegel kultureller Begegnungen; [Ausstellungskatalog des Museum der Kulturen anlässlich der gleichnamigen Ausstellung, 22. Mai 2015 - 4. Oktober 2015]. Christoph Merian Verlag, Basel, ISBN 978-3-85616-669-4, S. 208.
  30. Mission possible? Basel 2015, 187
  31. Patrick Minder: La Suisse coloniale: les representations de l’Afrique et des Africains en Suisse au temps des colonies (1880–1939). Peter Lang, Bern 2011, ISBN 978-3-0352-0063-8, S. 401 ff.
  32. Gabriel Heim: Grünes Gold aus Niederländisch-Indien Im Blog des Schweizerischen Nationalmuseums vom 15. Oktober 2024
  33. Hans Werner Debrunner: Schweizer im kolonialen Afrika. Basler Afrika Bibliographien, Basel 1991, ISBN 3-905141-51-5, S. 145 ff.
  34. Debrunner 1991, 140
  35. Debrunner 1991, 157 ff.
  36. Debrunner 1991, 71 ff.
  37. Bernhard C. Schär: Tropenliebe: Schweizer Naturforscher und niederländischer Imperialismus in Südostasien um 1900. Campus, Frankfurt, M. 2015, ISBN 978-3-593-50287-8.
  38. Gerhard Mack: Sie würden das Raubgut ja gerne zurückgeben. Die ethnologischen Museen stehen wegen kolonialer Objekte in Europa unter Beschuss. Wie sieht es in der Schweiz aus? In: Neue Zürcher Zeitung. 7. September 2019, abgerufen am 4. Januar 2022.
  39. Hans Fässler: Reise in Schwarz-Weiss: Schweizer Ortstermine in Sachen Sklaverei. Rotpunktverlag, Zürich 2005, ISBN 978-3-85869-303-7.
  40. David 2005, 107 ff.; Fässler 2021, 243
  41. Andrea Franc: Wie die Schweiz zur Schokolade kam - Der Kakaohandel der Basler Handelsgesellschaft mit der Kolonie Goldküste (1893-1960). Schwabe Verlag, Basel 2017, ISBN 978-3-7965-3693-9.
  42. Anja Suter: Chemie zwischen Basel und Bombay: Schweizer Verflechtungen mit dem kolonialen und nachkolonialen Indien. In: Widerspruch. Postkoloniale Verstrickungen der globalen Schweiz, Nr. 72. Rotpunktverlag, Zürich 2018, ISBN 978-3-85869-817-9, S. 65–73.
  43. Lea Haller: Transithandel: Geld- und Warenströme im globalen Kapitalismus. Suhrkamp, Berlin 2019, ISBN 978-3-518-12731-5.
  44. Patricia Purtschert: Kolonialität und Geschlecht im 20. Jahrhundert : Eine Geschichte der weißen Schweiz. Transkript, Bielefeld 2019, ISBN 978-3-8394-4410-8, S. 31 ff.
  45. Das Schweizer Parlament - Geschäftsdatenbank. Abgerufen am 30. Januar 2022.
  46. Marcel Brengard, Frank Schubert, Lukas Zürcher: Die Beteiligung der Stadt Zürich sowie der Zürcher und Zürcherinnen an Sklaverei und Sklavenhandel vom 17. bis ins 19. Jahrhundert. Bericht zuhanden des Präsidialdepartments der Stadt Zürich. 2020, abgerufen am 30. Januar 2022.
  47. Marques memorielles et reponse aux pétitions concernant le monument de David de Pury. 2021, abgerufen am 30. Januar 2022.