Schwitzbad

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Historischer Schwitzkasten während der Pestepidemie 1680 in Leipzig

Ein Schwitzbad, früher auch Schweißbad (von mittelhochdeutsch sweizbat[1]), ist ein Bad, das durch Heißluft, Dampf (als Dampfbad) oder Wasser starkes Schwitzen bewirken soll.[2]

Johann Christoph Adelungs Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart definierte 1798 ein Schwitzbad als

„ein Bad, da man die Säfte des Leibes durch Schwitzen reiniget, und der Ort, der dazu bequem eingerichtet ist; das Schweißbad.“

Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1756.[3]

In sogenannten Schwitzkuren werden insbesondere bei Erkältungen oder rheumatischen Erkrankungen zusätzlich schweißtreibende Mittel (Diaphoretika) zum Beispiel in Form von Heiltees eingesetzt.[4] Weitere Methoden bei Schwitzkuren sind neben Wärmezufuhr, Wärmestauung und Diathermie.[5]

Zu Orten, an denen seit der Antike Schwitzbäder durchgeführt werden, zählen unter anderem zumeist hölzerne Schwitzkästen (historisch), Badehäuser und Thermalbäder wie Saunen, Thermen, Banja (russisches Bad), Hammām (türkisches Bad), Sentō (japanisches Bad), Sudatorien und indianische Schwitzhütten.

Einzelnachweise

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  1. Jürgen Martin: Die ‚Ulmer Wundarznei‘. Einleitung – Text – Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15. Jahrhunderts. Königshausen & Neumann, Würzburg 1991 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 52), ISBN 3-88479-801-4 (zugleich Medizinische Dissertation Würzburg 1990), S. 177.
  2. Duden online, abgerufen am 19. September 2010.
  3. hier online auf zeno.org
  4. Volker Fintelmann, Rudolf Fritz Weiss: Lehrbuch der Phytotherapie. Hippokrates, Stuttgart 2005 S. 235. hier online
  5. Hyperhidrosis: Physiologisches Und Krankhaftes Schwitzen in Diagnose Und Therapie von Reinhard K. Achenbach von Steinkopff, 2004 S. 48. hier online