Scorpus

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Flavius Scorpus
FLAVIUS·SCORPUS
Erwähnung auf dem Grabstein von Diocles
Nation: S·P·Q·R Römisches Reich
Wagenrennen im antiken Rom
Zeitraum: spätes 1. Jahrhundert n. Chr.
Siege: 2048 (Angabe 50 Jahre nach Tod)

Flavius Scorpus († ca. 95 wahrscheinlich in Rom im Alter von 27 Jahren) war ein Wagenlenker im Römischen Reich unter Kaiser Domitian. Er wird sowohl auf Inschriften von verschiedenen Grabmälern[1][2][3] als auch in Epigrammen vom Dichter Martial[4] erwähnt.

Auf der Grabinschrift des späteren Wagenlenkers Gaius Appuleius Diocles, der 146 oder 147 starb, finden sich der Name „Flavius Scorpus“ und die Anzahl von 2048 Siegen.[2][5] Der nicht dreiteilige Name lässt als wahrscheinlich erscheinen, dass er ein Freigelassener war: Flavius weist auf den früheren Besitzer hin und der ursprüngliche Name Scorpus auf eine mögliche Herkunft aus dem östlichen Europa.[6] Auf einem Grabstein eines Beamten findet sich eine mit „Scorpus“ beschriftete Abbildung eines Viergespanns mit seinem Lenker.[1][7]

Von Martial (40–103/4) kommt eine Sterbensaltersangabe von 27 Jahren, er lässt Scorpus folgendes sagen:

«Ille ego sum Scorpus, clamosi gloria Circi,
Plausus, Roma, tui deliciaeque breves,
Invida quem Lachesis raptum trieteride nona,
Dum numerat palmas, credidit esse senem.»

„Ich bin Scorpus, der Glanz und Ruhm des lärmenden Circus,
Roma, dein Händegeklatsch und dein nur kurzer Genuß:
Dir entriß mich nach nur neun Triennien[9 mal 3 Jahren] Lachesis neidisch;
Als sie die Siege gezählt, schien ich ein Greis ihr zu sein.“

Marcus Valerius Martialis: Epigramme 10, 53[8]

Neben einem zusätzlichen Trauergedicht über ihn[9] beklagt sich der Dichter drüber, dass er selbst nur 100 Bleimünzen verdiene, während Scorpus als Sieger 15 Säcke Gold wegschleppe.[10][11][5]

Sein früher Tod wird als Hinweis auf einen Tod bei einem Rennen gewertet.[12]

Einzelnachweise

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  1. a b CIL VI 8628, abgerufen am 12. Juli 2019.
  2. a b CIL VI 10048, abgerufen am 12. Juli 2019.
  3. CIL VI 10052, abgerufen am 12. Juli 2019.
  4. Martial, Epigramme: 4, 67; 5, 25; 10, 50 53 74; 11, 1.
  5. a b Ludwig Friedländer: Sittengeschichte Roms - Kapitel 10. Nachdruck, Phaidon Verlag, Wien 1934.
  6. Terra X ab 11:00.
  7. Terra X ab 05:20.
  8. Deutsche Übersetzung ist eine Nachdichtung. Alexander Berg: Die Epigramme. 1865, S. 369.
  9. Martial, Epigramme 10, 50.
  10. Martial, Epigramme 10, 74.
  11. Tratschke: Millionenschwere Stars im alten Rom. In: Die Zeit, 19. Juli 1974.
  12. Terra X ab 56:00.