Security Awareness

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Security Awareness, oft auch als Security-Awareness-Training bezeichnet, ist ein Konzept, das verschiedene Schulungsmaßnahmen umfasst, um Mitarbeiter eines Unternehmens oder einer Organisation für Themen rund um die Sicherheit der IT-Systeme zu sensibilisieren.[1] Das Hauptziel von Security Awareness ist es, die Mitarbeiter für die Themen der IT-Sicherheit zu sensibilisieren und ihnen das notwendige Wissen zu vermitteln, um mit den verschiedenen Sicherheitsbedrohungen während ihrer täglichen Arbeit umzugehen.[2] Da Menschen neben der Technik selbst das höchste Risiko für die IT-Sicherheit darstellen, ist es wichtig, sie für die möglichen Bedrohungsszenarien zu sensibilisieren.[3]

Die Schulung und Sensibilisierung von Personen im Bereich der Sicherheit kann in verschiedenen Formen erfolgen, je nach den spezifischen Anforderungen und dem Kontext des Unternehmens oder der Organisation.[4]

  • Klassenraumschulung: Die traditionelle Form der Security Awareness-Schulung. In einem physischen Raum werden den Teilnehmern von einem Trainer theoretische Inhalte, praktische Beispiele und Übungsaufgaben präsentiert. Diese Art von Schulung ermöglicht eine direkte Interaktion zwischen den Teilnehmern und dem Trainer, was besonders nützlich sein kann, um spezifische Fragen oder Themen anzusprechen, die während der Schulung aufkommen.
  • Online-Training: Diese Form der Schulung ermöglicht es den Teilnehmern, das Training flexibel von ihrem Arbeitsplatz oder von zu Hause aus durchzuführen, ohne physisch an einem bestimmten Ort präsent sein zu müssen. Das Online-Training kann entweder live mit einem Trainer durchgeführt werden, der in Echtzeit Fragen beantwortet, oder es kann sich um vorab aufgezeichnete Module handeln, die die Teilnehmer in ihrem eigenen Tempo durchlaufen können.
  • Zusätzlich zu formellen Schulungen kann weiteres Material wie Poster oder Flyer beitragen, das Bewusstsein stetig frisch zu halten. Oftmals werden solche Informationsmaterialien in Pausenräumen oder direkt am Arbeitsplatz verteilt.

Inhalte eines Security-Awareness-Trainings

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Security-Awareness-Training kann eine Vielzahl von Themen abdecken. Zu den typischen Schulungsinhalten gehören:[5]

  • Grundlegende Informationen zur Informations- und Datensicherheit
  • Sicherer Umgang mit Phishing E-Mails
  • Sicherer Umgang mit QR-Codes
  • Bedrohungspotenzial durch Schadsoftware
  • Physische Sicherheit am Arbeitsplatzrechner
  • Umgang mit mobilen Datenspeichern
  • Risiken und Gefahren bei der Verwendung von mobilen Geräten
  • Gefahren durch soziale Netzwerke
  • Gefährdungspotenzial durch Social Engineering
  • Gefahren der Internetnutzung
  • Gefahr durch Phishing und Ablauf einer Phishing-Attacke
  • Sichere Passwörter und verantwortungsvoller Umgang damit
  • Sichere Verwendung öffentlicher Internetzugänge und Hotspots
  • Die konkreten Sicherheits- und Passwortrichtlinien im Unternehmen
  • Verhalten bei sicherheitsrelevanten Ereignissen
  • Informationspflichten bei erkannten Gefahren

Phishing-Simulationen sind ein wesentlicher Bestandteil von Security Awareness-Programmen, da sie:

  • Praktische Erfahrung bieten: Theoretisches Wissen über Phishing ist wichtig, aber die Fähigkeit, echte Phishing-Versuche in der Praxis zu erkennen, ist unerlässlich.
  • Schwachstellen aufdecken: Durch die Simulation können Unternehmen Schwachstellen in ihrer Belegschaft identifizieren und gezielte Schulungen für diejenigen anbieten, die am meisten Unterstützung benötigen.
  • Erfolg messen: Unternehmen können den Erfolg ihrer Security Awareness-Programme messen, indem sie die Ergebnisse von Phishing-Simulationen über die Zeit verfolgen.

KRITIS-Unternehmen und Personelle Sicherheit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Deutschland sind KRITIS-Unternehmen gesetzlich verpflichtet, bestimmte Sicherheitsstandards einzuhalten, um die Versorgungssicherheit und Funktionsfähigkeit kritischer Infrastrukturen zu gewährleisten.[6]

Ein wesentlicher Aspekt dieser Sicherheitsstandards ist die personelle Sicherheit. Das bedeutet, dass KRITIS-Unternehmen sicherstellen müssen, dass ihre Mitarbeiter in Bezug auf Sicherheitsrisiken und -bedrohungen geschult und sensibilisiert sind. Dies umfasst nicht nur technische und organisatorische Maßnahmen, sondern auch die regelmäßige Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter, um sicherzustellen, dass sie potenzielle Bedrohungen erkennen und angemessen darauf reagieren können.

Phishing-Simulationen sind in diesem Kontext besonders relevant, da sie den Mitarbeitern von KRITIS-Unternehmen praktische Erfahrungen im Umgang mit Phishing-Versuchen bieten und dazu beitragen, das allgemeine Sicherheitsbewusstsein zu erhöhen.

Schlussfolgerung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Security Awareness ist kein einmaliger Akt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. In einer sich rasch verändernden digitalen Umgebung, in der Cyberbedrohungen stetig zunehmen, ist es von größter Bedeutung, dass sowohl Einzelpersonen als auch Organisationen die Relevanz von Security Awareness verstehen und diese in ihre täglichen Arbeitsweisen integrieren. Ein gut informierter Mitarbeiter ist oft der entscheidende Faktor zwischen sicherem Schutz von Unternehmensdaten und einem potenziellen Sicherheitsvorfall.[7]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Security Awareness: Definition, Maßnahmen und Tipps zur Umsetzung. Abgerufen am 12. September 2023.
  2. Security Awareness für eine umfassende Cybersicherheit. Abgerufen am 12. September 2023.
  3. Angriffsziel deutsche Wirtschaft: mehr als 220 Milliarden Euro Schaden pro Jahr. Abgerufen am 12. September 2023.
  4. Warum ist Security Awareness so wichtig? Abgerufen am 12. September 2023.
  5. Was ist Security Awareness? Abgerufen am 12. September 2023.
  6. KRITIS Informationssicherheit. Abgerufen am 12. September 2023.
  7. BSI - Empfehlungen-nach-Angriffszielen/Faktor-Mensch/Awareness. Abgerufen am 12. September 2023.