Seeschlacht bei Kronstadt

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Seeschlacht bei Kronstadt
Teil von: Russisch-Schwedischer Krieg (1788–1790)

Datum 23. Maijul. / 3. Juni 1790greg. bis 24. Maijul. / 4. Juni 1790greg.
Ort Finnischer Meerbusen, westlich von Kronstadt
Ausgang Taktisches Unentschieden,
Strategischer russischer Sieg
Konfliktparteien

Schweden Schweden

Russisches Kaiserreich 1721 Russland

Befehlshaber

Schweden Prinz Karl

Russisches Kaiserreich Alexander von Kruse

Truppenstärke

21 Linienschiffe,
12 Fregatten,
9 kleinere Fahrzeuge

17 Linienschiffe
12 Fregatten,
2 kleinere Fahrzeuge

Verluste

84 Tote und 283 Verwundete

200 Tote und 525 Verwundete

Hogland – Öland – Korkiansaari – Svensksund (1789) – RevalFredrikshamnKronstadtWyborg – Svensksund (1790)

Die Seeschlacht bei Kronstadt oder auch Seeschlacht von Krasnaya Gorka (schwedisch: Sjöslaget vid Kronstadt, russisch: Красногорское сражение) war eine Schlacht zwischen schwedischen und russischen Streitkräften während des Russisch-Schwedischen Krieges von 1788 bis 1790, die vor Kronstadt im Finnischen Meerbusen ausgetragen wurde.

Unter dem Kommando von Prinz Karl, Bruder des schwedischen Königs Gustav III., lief die schwedische Flotte im April 1790 aus Karlskrona aus, um einen Überraschungsangriff auf einen russischen Flottenverband auszuführen, der unter Admiral Tschitschagow im Hafen von Reval überwintert hatte. In der folgenden Seeschlacht bei Reval (13. Mai 1790) wurden die Schweden (22 Linienschiffe und 4 Fregatten) durch die Russen (10 Linienschiffe und 5 Fregatten) besiegt. Die Schweden verloren dabei zwei Linienschiffe und mussten sich trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit zurückziehen.

Nachdem die durch die Schlacht entstandenen Schäden zum Teil behoben worden waren, segelte die schwedische Flotte in Richtung der Insel Hogland im Finnischen Meerbusen und wartete auf Befehle des Königs. Dieser hatte am 15. Mai 1790 bei der finnischen Hafenstadt Fredrikshamn (Seeschlacht bei Fredrikshamn) mit der schwedischen Schärenflotte ihren russischen Gegenpart besiegt. Um die Operationen der Schärenflotte an der Küste zu decken, befahl daher der König der schwedischen Flotte weiter in den Finnischen Meerbusen vorzudringen.

Als sich die schwedische Flotte am 3. Juni 1790 Kronstadt (Insel Kotlin) näherte wurde sie durch das dort stationierte russische Geschwader, unter dem Kommando von Vizeadmiral Alexander Iwanowitsch von Kruse empfangen. Das anschließende ergebnislose Gefecht, der beiden etwa gleich starken Flotten, dauerte vier Stunden. Im Laufe des Tages kam es zu mehreren weiteren ergebnislosen Zusammenstößen zwischen beiden Flotten, wie auch am Folgetag.

Der russische Befehlshaber Vizeadmiral Kruse hatte offenbar nicht die Absicht, die schwedische Flotte tatsächlich anzugreifen, sondern wartete auf weitere Verstärkungen. Nachdem diese Prinz Karl gemeldet wurden, zogen sich die Schweden zurück und die russischen Geschwader konnten sich am 6. Juni vereinigen. Mit diesen Kräften war es den Russen möglich die Schweden im sogenannten Spießrutenlauf von Wyborg vom 2. bis 5. Juli 1790 mit schweren Verlusten für diese zu schlagen.

Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungen
getötet verwundet Insgesamt
Linienschiffe
Vladislaff 74
Gustaff III. 70 Flaggschiff von Kommodore Klint
Konung Adolf Frederik 70 Flaggschiff von Konteradmiral Modee
Drottning Sofia Magdalina 70 Flaggschiff von Kommodore Lejonankar
Göta Lejon 70
Drottning Lovisa Ulrica 70
Enigheten 70
Hedwig Elisabet Charlotta 62
Dristigheten 62
Rättvisan 62
Ömheten 62
Forsiktigheten 62
Fäderneslandet 62
Prins Ferdinand 62
Dygden 62
Äran 62
Tapperheten 62
Prins Frederik Adolf 62
Manligheten 62
Vasa 60
Finland 60
Fregatten und Sonstige
Uppland 44
Gripen 44
Galatea 40
Eurydice 40
Fröja 40
Camilla 40
Thetis 40
Zemire 40
Illerim 34
Jaramas 34
Jarislavitz 32
Hector 26
Ulla Fersen 18 Flaggschiff von Prinz Karl
21 Zweidecker, 12 Fregatten und weitere 9 kleinere Fahrzeuge
Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungen
getötet verwundet Insgesamt
Linienschiffe
Ioann Krestitel’ 108 5 13 18 Flaggschiff von Vizeadmiral Kruse
Dvu-na-desat’ Apostolov 108 10 22 32 Flaggschiff von Vizeadmiral Sukhotin
Trekh Ierarkhov 108 15 14 29 Flaggschiff von Konteradmiral Povalishin
Sviatoi Ravno-apostol‘nyi Kniaz‘ Vladimir 108 7 34 41
Sviatoi Nikolai Chudotvorets 108 1 2 3
Iezekiil 78 4 5 9
Ioann Bogoslov 74
Pobedoslav 74 4 7 11
Prints Gustav 70 1 2 3
Veslav 74 1 13 14
Sysoi Velikii 74 0 41 41
Sviatoi Pyotr 74 12 13 25
Tsar’ Konstantin 74 2 16 18
Panteleimon 66 9 19 28
Sviatoi Ianuarii 66 6 20 26
Ne Tron’ Menia 66 1 2 3
Amerika 66 10 26 36
Fregatten
Briachislav 38/46 0 0 0
Mstislavets 44 0 0 0
Pomoshchnyi 38/40 0 0 0
Arkangel Gavrill 38 0 0 0
Nikloai 38
Mariia 38
Aleksandr 38
Pavel 38
Ekaterina 38
Elena 38
Konstantin 38
Aleksandra 38
5 Dreidecker, 12 Zweidecker, 12 Fregatten und weitere 2 kleinere Fahrzeuge