Seiberg-Witten-Gleichung

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Die Seiberg-Witten-Gleichungen sind partielle Differentialgleichungen aus der Seiberg-Witten-Theorie in der theoretischen Physik. Ihre Lösungen heißen Monopole. In der Mathematik wird der Modulraum ihrer Lösungen zur Konstruktion der Seiberg-Witten-Invarianten verwendet. Beachtlicherweise führen diese zu stärkeren Resultaten als die Donaldson-Invarianten aus der Donaldson-Theorie, welche auf dem Modulraum der Lösungen der Yang-Mills-Gleichungen beruhen, obwohl die Seiberg-Witten-Gleichungen eine wesentlich einfachere Struktur haben. Eine wichtige Anwendung ist die Untersuchung exotischer glatter Strukturen, welche durch die partiellen Differentialgleichungen erfasst werden. Trotz der stärkeren Resultate der Seiberg-Witten-Invarianten gibt es diesbezüglich jedoch weiterhin ungelöste Probleme, wie etwa ob exotische Sphären in vier Dimensionen existieren.

Sei eine kompakte, orientierbare Riemannsche 4-Mannigfaltigkeit. Jede solche Mannigfaltigkeit besitzt eine Spinc-Struktur. Diese lässt sich beschreiben als Hochhebung der klassifizierenden Abbildung ihres Tangentialbündels zu einer Abbildung , also sodass mit der kanonischen Projektion . Speziell in vier Dimensionen gibt es einen exeptionellen Isomorphismus:

Dadurch zerfällt die Spinc-Struktur in zwei klassifizierende Abbildungen mit . Diese erzeugen jeweils komplexe Ebenenbündel mit gleichem Determinantenbündel und über die Whitney-Summe einem zugehörigen Spinorbündel . Da das Determinantenbündel die erste Chern-Klasse erhält, gilt . Jedoch verfügen und noch über die zweite Chern-Klasse, welche weitere Informationen enthält. Zudem entspricht dem komplexen Linienbündel über das Rahmenbündel ein -Hauptfaserbündel . Für dieses gilt:

unter Verwendung des balancierten Produktes sowie des adjungierten Vektorbündels. Glatte Schnitte von , deren Vektorraum mit oder kurz notiert wird, werden antiselbstdual und glatte Schnitte von , deren Vektorraum mit oder kurz notiert wird, werden selbstduale Spinorfelder genannt.

Ungestörte Gleichungen

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Die Seiberg-Witten-Gleichungen sind Gleichungen für ein „selbstduales Spinorfeld“ (d. h. einen Schnitt von ) und einen -Zusammenhang auf dem Determinantenbündel . Sie lauten:

Dabei bezeichnet den Dirac-Operator des Zusammenhangs, die Krümmungsform des Zusammenhangs, ihren selbstdualen Anteil, und den spurfreien Anteil des Endomorphismus von .

Gestörte Gleichungen

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Für eine bzgl. der Riemannschen Metrik selbst-duale 2-Form betrachtet man die gestörten Seiberg-Witten-Gleichungen

  • N. Seiberg, E. Witten: Electric-Magnetic Duality, Monopole Condensation, and Confinement in N = 2 Supersymmetric Yang-Mills Theory. In: Nuclear Physics B. Volume 426, Nr. 1, 5. September 1994, S. 19–52 (englisch).
  • Liviu I. Nicolaescu: Notes on Seiberg-Witten Theory. (englisch, nd.edu [PDF]).