Sepp von Seppenburg
Sepp von Seppenburg zu Sallegg, auch Sepp von und zu Rechegg, war der Name eines briefadeligen Geschlechts aus der Gefürsteten Grafschaft Tirol, das 1875 erloschen ist.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stammgut[1] war der Ansitz Rechegg in Klausen im mittleren Eisacktal, bis 1734 im Eigentum des ursprünglich bürgerlichen Geschlechts. Nach letzterem Besitz nannte sich die Familie auch "Sepp von und zu Rechegg". Am 8. September 1649 erhielten die Brüder Laurenz und Johann Sepp ein Wappen mit Lehenartikel verliehen. Am 2. Juni 1684 erlangte Alexander Sepp aus Kaltern den Adelsstand. Anfang des 17. Jahrhunderts errichteten die Sepp in Kaltern den Ansitz Sallegg[2] der bis zum 19. Jahrhundert im Familienbesitz blieb.[3] Der Gutsbesitzer Gabriel Sepp erhielt am 18. Juli 1714 den erblichen Ritterstand und das Prädikat „Sepp von Seppenburg“, das sich auch auf seinen Bruder, den Doktor der Theologie und Dekan von Gabelzhoffen Stephan Ignaz Sepp bezog.[4][5] Um 1720 stifteten Stephan Ignaz Sepp von Seppenburg und sein Vetter Joseph von Unterrichter in Kaltern die Heiligkreuzkirche am Kalvarienberg.[6] Als bedeutendster Angehöriger wirkte der Jesuit Anton Sepp als Missionar in Südamerika.[7] Unter der Amtszeit des Pfarrers Sepp von Seppenburg wurde von 1732 bis 1735 die Pfarrkirche Gaspoltshofen errichtet.[8] 1734 erfolgte die Immatrikulierung in die Adelsmatrikel von Tirol.[9] 1753 erscheint Johann Christoph Sepp von Seppenburg als Gerichtsschreiber auf dem Ritten.[10] Mehrere Angehörige dienten im 19. Jahrhundert in der k. k. Armee. Das Geschlecht ist 1875 erloschen.[11] Die 1980 in Kaltern erbaute Mittelschule Sepp von Seppenburg ist nach der Familie benannt.[12]
Standeserhebungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2. Juni 1684: Adelsstand
- 18. Juli 1714: Ritterstand
- 1734: Immatrikulierung
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Band 8: Saackhen, Wailckhl v. Saackhen – Steinhauer zu Bulgarn. Voigt, Leipzig 1868, S. 471 (Google Bücher).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Österreichisches Staatsarchiv, AT-OeStA/AVA Adel RAA 391.40 Sepp, Laurenz, Johann, Brüder, Wappen mit Lehenartikel, 1649.09.08.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Der Deutsche Pionier: Erinnerungen aus dem Pionierleben der Deutschen in Amerika. Deutschen Pionier-Verein, 1883, S. 468.
- ↑ Werner Köfler: Land, Landschaft, Landtag: Geschichte der Tiroler Landtage von den Anfängen bis zur Aufhebung der landständischen Verfassung 1808. Universitätsverlag Wagner, 1985, S. 608.
- ↑ Schlern. Band 81, Ausgabe 5 bis 9, 2007, S. 86.
- ↑ Tiroler Wappen Die Fischnaler Wappenkartei: Sepp von Seppenburg. In: wappen.tiroler-landesmuseen.at. Abgerufen am 5. August 2024.
- ↑ Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Voigt, Leipzig 1868, S. 471.
- ↑ Heiligkreuzkirche am Kalvarienberg. In: pfarrei-kaltern.it. Abgerufen am 5. August 2024.
- ↑ Carmen Walkenhorst: Anton Sepp. In: paraguay-info.net. Abgerufen am 5. August 2024.
- ↑ Pfarrkirche Gaspoltshofen. In: pfarre-gaspoltshofen.at. Abgerufen am 5. August 2024.
- ↑ Werner Köfler: Land, Landschaft, Landtag: Geschichte der Tiroler Landtage von den Anfängen bis zur Aufhebung der landständischen Verfassung 1808. Universitätsverlag Wagner, 1985, S. 608.
- ↑ Tiroler Wappen Die Fischnaler Wappenkartei: Sepp Joh. Christoph. In: wappen.tiroler-landesmuseen.at. Abgerufen am 5. August 2024.
- ↑ Werner Köfler: Land, Landschaft, Landtag: Geschichte der Tiroler Landtage von den Anfängen bis zur Aufhebung der landständischen Verfassung 1808. Universitätsverlag Wagner, 1985, S. 608.
- ↑ Mittelschule Sepp von Seppenburg. In: wein.kaltern.com. Abgerufen am 5. August 2024.