Seppeler Gruppe

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Seppeler-Rietberg GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 1919
Sitz Rietberg (Deutschland)
Leitung Nina Seppeler, Stefan Neese, Thomas Weise
Mitarbeiterzahl 1069 (Stand: 2015[1])
Umsatz 135 Mio. EUR (Stand: 2015[1])
Branche Korrosionsschutz, Behältertechnik, Gitterrostfertigung
Website www.seppeler.de

Die Seppeler Gruppe ist ein Unternehmensverbund deutscher und polnischer produzierender Dienstleistungsbetriebe. Die Betriebe der Gruppe sind auf Feuerverzinken spezialisiert, bieten die Ausführung von Beschichtungen und weiteren Zusatzarbeiten sowie Logistikleistungen an und stellen Behälter und Gitterroste her[2].

Das Mutterunternehmen ist die Seppeler-Rietberg GmbH mit Sitz in Rietberg (Nordrhein-Westfalen). Die Seppeler-Rietberg GmbH hält die Mehrheit an 23 Tochtergesellschaften (darunter zehn Verwaltungs-GmbHs) und eine Minderheitsbeteiligung.[1] Hervorgegangen ist die Seppeler Gruppe aus der Rietberg-Werke AG.

Rietberger und Berliner Wurzeln – frühe Unternehmensgeschichte

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Die Rietberg-Werke gehen zurück auf eine 1919 durch den Kaufmann Clemens Lohaus in Rietberg gegründete Röhren- und Blechwarenfabrik, die 1921 als Norddeutsche Bergwerks- und Industriebedarfs-Aktiengesellschaft und 1925 als Rietberg-Werke Aktiengesellschaft umfirmiert wurde.[3] 1936 erwarb die Seppeler Stiftung für Flug- und Fahrwesen die Aktienmehrheit der Rietberg-Werke AG. Die Stiftung war 1936 aus einem 1917 von Eduard Seppeler in Berlin gegründeten Konstruktionsbüro für Flug- und Fahrwesen hervorgegangen. Seppeler entwickelte und produzierte in Berlin während des Dritten Reiches für die Luftfahrt unter anderem Motorenprüfstände, Betankungsanlagen und Messgeräte für den Treibstoffverbrauch und Stromgeneratoren.[4] 1945 wurden die Berliner Produktionsanlagen von der sowjetischen Besatzungsmacht demontiert. Die Rietberg-Werke firmierten nun als Rietberg-Werke, Inhaber Seppeler Stiftung.

Schon 1922 wurde in Rietberg eine erste Verzinkungsanlage in Betrieb genommen. Ab 1923 produzierten die Rietberg-Werke schmiedeeiserne Transportfässer, die insbesondere für die Mineralölindustrie. 1929 erweiterte das Unternehmen sein Produktionsprogramm um verzinkte Behälter für die mechanisierte Landwirtschaft. In den 1950er Jahren produzierte das Unternehmen für die Landwirtschaft Jauchefässer, Futterdämpfer und Jauchepumpen. Mit der Übernahme durch die Seppeler Stiftung wurden in Rietberg auch Seppeler-Prüfstände und -Tankanlagen für Kraftstoffmotoren hergestellt.

Lohnverzinkung und Beschichtung

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In den 1960er Jahren wurde das Lohnverzinken als Dienstleistung für Gewerbe und Industrie zur bedeutenden Geschäftstätigkeit der Rietberg-Werke. Mit dem Bau einer neuen Feuerverzinkungsanlage erweiterte der Unternehmensstandort 1965 seine Kapazitäten und besitzt aktuell ein Verzinkungsbecken von 17,50 m Länge. Die Korrosionsschutz- und Beschichtungsdienstleistung wird inzwischen durch spezielle Passivierung (Zinklar) und Farbbeschichtungen erweitert.[3]

In den 1980er Jahren entwickelten die Rietberg-Werke die ersten Spezialbehälter für den Umweltschutz. Doppelwandige, explosionsdruckstoßfeste feuerverzinkte Lager- und Transportbehälter, ursprünglich für Altöl[5] konzipiert, werden aktuell durch eine Palette spezieller Umweltschutzbehälter und Pumpenequipment für verschiedene flüssige Gefahrstoffe ergänzt.[6]

Der Weg zur Seppeler Gruppe

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Mit der Übernahme der Kommanditmehrheit der Firma Helling & Neuhaus in Isselhorst fügte die Rietberg-Werke GmbH & Co. KG ihren Produktionskapazitäten 1974 die Stahlgitterrostfertigung von Helling & Neuhaus sowie eine weitere Feuerverzinkungsanlage hinzu. Helling & Neuhaus erwarb 1992 eine 50-prozentige Beteiligung an der Fibresta GmbH, einer Vertriebsgesellschaft für glasfaserverstärkte Kunststoff-Gitterrost-Systeme. Sieben weitere deutsche Verzinkungsbetriebe gehören inzwischen zur Gruppe.

Um die Jahrtausendwende weitete das Unternehmen seine Aktivitäten nach Polen aus: 2000 wurde in Chrzanów in der Nähe von Krakau die Ocynkownia Śląsk Sp. z.o.o., das erste Auslandswerk der Seppeler Gruppe, gegründet. Heute gehören zwei weitere Standorte in Kluczbork und Częstochowa zur Ocynkownia Śląsk.[7] Seit 2002 ist die Seppeler Gruppe an dem polnischen Gitterrostehersteller Kraty Mostostal Krakau beteiligt.

Seppeler Gruppe und Dr. Klaus Seppeler Stiftung

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Als Seppeler Gruppe traten die damals zur Rietberg-Werke GmbH & Co. KG gehörenden Firmen erstmals 1991 auf. Die Nachfolge der im Jahr 2000 als Gesellschafterin ausgeschiedenen Seppeler Stiftung für Flug- und Fahrwesen übernahm 2003 die von Klaus Seppeler initiierte unternehmensverbundene Dr. Klaus Seppeler Stiftung.[8] 2004 wurde das gesamte Unternehmen in eine Holding mit Beteiligungen umgewandelt. Als Muttergesellschaft hält die Seppeler-Rietberg GmbH[9] seitdem Mehrheitsbeteiligungen an der Rietberg-Werke GmbH & Co. KG und den weiteren Tochterunternehmen. Die Dr. Klaus Seppeler Stiftung ist Kommanditistin der Seppeler Holding und Verwaltungs GmbH & Co. KG[1] mit besonderen Rechten.

Geschäftsbereiche

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Feuerverzinkung

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Neun Standorte zur Feuerverzinkung befinden sich in Deutschland und drei in Polen.[10] In den Rietberg-Werken befindet sich einer der größten Verzinkungskessel Deutschlands.[11] Die Verzinkereien führen zudem Oberflächenbearbeitung (Sandstrahlen, Beschichten, Oberflächenveredelung) sowie Montagearbeiten aus, zusätzlich werden Logistikdienstleistungen (Tourendienst, Zwischenlagerung) angeboten.

Unternehmen der Seppeler Gruppe verzinken Stahlgerüste und -konstruktionen für Gebäude, Getreidesilos[12], Windkraftanlagen[13], Seilbahnen[14], Inneneinrichtungen, Stahlskulpturen und vieles mehr. Für die 2016 fertiggestellte neue stählerne Schutzhülle über dem alten Sarkophag des havarierten Kernkraftwerks Tschernobyl wurden Träger und andere Bauteile bei der Seppeler-Tochter Ocynkownia Śląsk in Chrzanow verzinkt.[15]

Behältertechnik

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Die Seppeler-Tochter Rietbergwerke GmbH produziert stationäre Tankanlagen für Eigenverbrauchs-Tankstellen, mobile Tankanlagen für Land- und Forstwirtschaft, Baustellen und Bergbau, Kraftstoffabsaug- und Betankungsgeräte, wie sie unter anderem in Kfz-Werkstätten benötigt werden, Kraftstoffcontainer für Aggregate und Heizgeräte, Lagerbehälter sowie Sammelbehälter für die Entsorgung von Altöl und flüssigen Gefahrstoffen.[16]

Behälter und Tankanlagen werden auch als Sonderanfertigungen nach Kundenspezifikationen hergestellt.

Die Fertigung von Gitterrosten erfolgt bei der Seppeler-Tochter Helling & Neuhaus GmbH und bei Kraty Mostostal Kraków. Die Werke produzieren Roste aus Stahl, Aluminium, Edelstahl und glasfaserverstärktem Kunststoff in Standardabmessungen und nach Maß (Schwerlastgitterroste, Fassadenroste, Regale, Treppen, Zäune).

Pulverbeschichtungen führen die Pulverbeschichtung Arnsberg GmbH und die Helling & Neuhaus GmbH aus.[17] Nassbeschichtungen mit Flüssiglack im Spritzverfahren – auch als Brandschutzbeschichtung[18] – werden von allen Verzinkereien der Gruppe durchgeführt.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Geschäftsbericht 2015. In: Bundesanzeiger, abgerufen am 27. Mai 2017
  2. Website Seppeler
  3. a b Unternehmenshistorie
  4. Deutsche biographische Enyzklopädie, Band 9. HG Rudolf Vierhaus. 2. Ausgabe. Verlag K.G.Sauer. München 2008
  5. Gebrauchsmuster DE8412403U1: Altölbehälter. Angemeldet am 19. April 1984, veröffentlicht am 12. Juli 1984, Anmelder: Rietberg Werke GmbH & Co KG.
  6. Gebrauchsmuster DE9210411U1: Sicherheits-Faßcontainer für die aktive Lagerung von gefährlichen Flüssigkeiten. Angemeldet am 4. August 1992, veröffentlicht am 22. Oktober 1992, Anmelder: Recycling-Chemie-Niederrhein GmbH.
  7. Seppeler Magazin Kontakte Nr. 38
  8. Dr. Klaus Seppeler-Stiftung
  9. Handelsregisterauszug
  10. Überblick der Standorte
  11. Überblick deutscher Verzinkereien und ihrer Kesselmaße
  12. vgl. So unverwüstlich wie eine Pyramide
  13. vgl. Korrosionsschutz XXL
  14. vgl. Abgefahren
  15. Seppeler Magazin Kontakte Nr. 40
  16. Produktübersicht 2017@1@2Vorlage:Toter Link/www.rietberg-behaelter.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  17. Flyer zur Pulverbeschichtung
  18. Flyer zur Brandschutzbeschichtung