Serben-Quadrille

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Die Serben-Quadrille ist eine Quadrille von Johann Strauss (Sohn) (op. 14). Sie wurde am 28. Januar 1846 in den Grazien-Sälen in Wien erstmals aufgeführt.

Die Quadrille wurde von dem Fürsten Miloš Obrenović (1780–1860) in Auftrag gegeben. Dieser ehemalige Regent war im Jahr 1839 in Belgrad gestürzt worden und lebte mit seinem Sohn Mihailo Obrenović (1823–1868) und einigen Anhängern in Wien im Exil. Ziel der beiden Fürsten war eine Rückkehr nach Serbien. In diesem Bestreben organisierten sie in Wien Veranstaltungen für weitere dort lebende exilierte Serben. Eine solche geschlossene Veranstaltung fand am 28. Januar 1846 in den Grazien-Sälen statt.[Anm. 1] Strauss Sohn präsentierte dabei unter anderem dieses Auftragswerk, das von den Serben gut aufgenommen wurde. Dem jüngeren der beiden Fürsten wurde diese Quadrille auch gewidmet. Die erste öffentliche Aufführung fand am 2. Februar 1846 (Lichtmeß) bei einem großen Fest-Ball am selben Ort statt (Motto des Abends: Erinnerung an die goldene Birnzeit).

In der Folge verschwand das Werk wieder von den Konzertplänen. Die Orchesterfassung ging verloren. Daher wurde die unten erwähnte CD-Einspielung von Professor Ludwig Babinski (1909–1990) instrumentiert.

Die Spieldauer beträgt auf der unter Einzelnachweis angeführten CD 5 Minuten und 50 Sekunden. Je nach der musikalischen Auffassung des Dirigenten kann diese Zeit etwas variieren.[1]

  • Strauß, Johann (Sohn) (Komponist): Opus 14. Serben-Quadrille. Für das Pianoforte. Mechetti, Wien (1846) — Online.
  • Strauß, Johann (Sohn) (Komponist); Babinsky, Ludwig (Bearbeiter) et al.: J. Strauss, Jr.: Edition. Vol. 38 tracks 184 orchestrated by Ludwig Babinski, track 3 orch. by Arthur Kulling. 1 CD (Gesamtspielzeit 63'22"), 1 Beilage (43 Seiten). Pacific Music, Hongkong 1994, OBV.

Einzelnachweise

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  1. Quelle: Englische Version des Booklets (Seite 101) in der 52 CDs umfassenden Gesamtausgabe der Orchesterwerke von Johann Strauß (Sohn), Hrsg. Naxos (Label). Das Werk ist als vierter Titel auf der 38. CD zu hören.
  1. Grazien-Saal, eröffnet am 11. Januar 1846 in dem bis dahin Zur goldenen Birn(e) benannten, einige Jahre geschlossen gewesenen Einkehrwirtshaus (heutige Adresse: Landstraßer Hauptstraße 31, Wien-Landstraße). Strauss (Sohn) benannte seine dabei erstmals aufgeführten Walzer Tanz-Herolde. — Der Wiener Unternehmer und bekannte Tanzmeister Franz Reiberger († 24. September 1850), ehemals Lehrer am Conservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde, hatte 1845 die vakante Salons-Localität gepachtet, prachtvoll umgestaltet und diese, insbesondere für die Carnevals-Saison 1846, interessierten Arrangeurs von Gesellschaftsbällen zur Nutzung offeriert, wobei für alle in Aussicht genommenen Abende Johann Strauß Sohn als Dirigent verpflichtet worden war. Der Ballsall trug zur Erheiterung unserer holden Wiener Tänzerinnen der Name Grazien-Saal. Reiberger, der wegen des Betreibens der Grazien-Säle (samt Restaurant) seinen Hauptberuf vernachlässigen musste, beendete noch im Sommer 1846 das Pachtverhältnis und warb (wieder) für seine Dienste als privater Tanz- und Anstandslehrer, der gegen billiges Abonnement auch Kinder zum Unterricht zuließ.