Serra da Cangalha
Der Serra da Cangalha ist ein Impaktkrater im Nordosten Brasiliens im Bundesstaat Tocantins in der Nähe der Grenze zum Bundesstaat Maranhão (8° 5′ S, 46° 52′ W ).[1]
Der Krater hat einen Durchmesser von 12 bis 13 km, was ihn zum zweitgrößten, bekannten Krater in Brasilien macht.[2] Sein Alter wird auf etwa 220 Millionen Jahre (Trias-Periode) geschätzt.[3] Der Name bedeutet auf Portugiesisch Packsattel-Berge.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der äußere Ring ist ein kreisrunder nach innen gerichteter Steilhang mit einem Durchmesser von etwa 12 km auf weitgehend unberührten Kreide- und oberen Silur-Sedimenten des Parnaíba Beckens, mit Lücken im Westen, Norden und Süden durch Flusstäler. Innerhalb des äußeren Rings gibt es eine Serie konzentrischer, kreisrunder Täler und ein zentrales Becken, alle mit etwa der gleichen Höhe, getrennt durch ringförmige Wälle. SRTM-Bilder zeigen einen schwachen Ring mit etwa 11 km Durchmesser, einen zweiten Ring aus flachen Hügeln mit 5–6 km Durchmesser, und einen inneren Ring mit steileren Hügeln von etwa 3 km Durchmesser und bis zu 420 m Höhe, der im Nordwesten geöffnet ist und ein zentrales Becken mit etwa 2,2 km Durchmesser umrandet.[4][5][6]
Der Ursprung durch einen Impakt wird durch das Vorhandensein von Impaktbrekzien, Quarzit Strahlenkegeln und geschocktem Quarz attestiert. Man glaubt, dass der Meteorit die Erdoberfläche in einem flachen Winkel von 25 bis 30 Grad auf trockenem Land getroffen hat. Radiale Verwerfungen sind innerhalb des Kraters vorhanden, und manche reichen bis zu 16 km vom Zentrum.[6] Gestörte und steil geneigte Sedimente aus der Karbon- und Devon-Periode sind innerhalb des Kraters zu finden. Eine magnetische Analyse der Struktur zeigte, dass die Deformation innerhalb des Kraters bis zu einer Tiefe von etwa 2 km reicht.[3][4][5][7][8]
Geschichte und Studien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Identifikation der Struktur als ein Impaktkrater wurde zuerst 1973 von R.S. Dietz und B.M. French festgestellt.[9][10] Strahlenkegel wurden von Beatty im Jahr 1980 gefunden.[11] Impaktbrekzien, Impaktschmelze und geschockter Quarz wurden von McHone in seiner Abschlussarbeit 1986 erwähnt.[12] Eine magnetische Untersuchung der Struktur wurde von A.A. Adepelumi und anderen im Jahr 2005 veröffentlicht.[5]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Serra da Cangalha. In: Earth Impact Database. Abgerufen am 20. Februar 2021.
- ↑ McHone, J F.; Dietz, R S.: Earth's multiple impact craters and astroblemes (abstract). In: Lunar and Planetary Institute (Hrsg.): XXIII Lunar and Planetary Science. Houston 1992, S. 887–888, bibcode:1992LPI....23..887M.
- ↑ a b R. Almeida Filho, F.R. Moreira; C.H.Beisl: The Serra da Cangalha astrobleme as revealed by ASTER and SRTM orbital data. In: International Journal of Remote Sensing. Band 24, 2003, S. 1–6 (Online [PDF; abgerufen am 24. September 2007]).
- ↑ a b R. Gregio: Cratera da Serra da Cangalha. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. September 2007; abgerufen am 24. September 2007.
- ↑ a b c Adepelumi, A. A., Fontes, S.L.; Schnegg, P.A.; Flexor,J.M.: An integrated magnetotelluric and aeromagnetic investigation of the Serra da Cangalha impact crater, Brazil. In: Physics of the Earth and Planetary Interiors. Band 150, Nr. 1, 2005, S. 159–182, doi:10.1016/j.pepi.2004.08.029, bibcode:2005PEPI..150..159A.
- ↑ a b W.U. Reimold, G.R.J. Cooper, R. Romano; D. Cowan; C. Koeberl: A SRTM Investigation of Serra da Cangalho [sic] Impact Structure, Brazil. In: Lunar and Planetary Science. XXXV. Jahrgang, 2004 (englisch, usra.edu [PDF; abgerufen am 24. September 2007]).
- ↑ W. Masero, P.-A. Schnegg; S.L. Fontes: Magnetotelluric investigation of the Serra da Cangalha impact crater, Northeast Brazil.
- ↑ Adekunle Adepelumi, Jean M. Flexor, Sergio L. Fontes, Pierre-A. Schnegg: A magnetotelluric investigation of the Serra da Cangalha impact crater structure, Brazil. In: Physics of the Earth an Planetary Interiors. 150. Jahrgang, Nr. 1–3, Mai 2005, S. 159–181 (englisch).
- ↑ Dietz, R.S., French, B.M.: Two probable astroblemes in Brazil. In: Nature. Band 244, Nr. 5418, 1973, S. 561–562, doi:10.1038/244561a0, bibcode:1973Natur.244..561D.
- ↑ Crósta, A. P.: Impact structures in Brazil. In: Research in Terrestrial Impact Structures. Friedrich, Vieweg & Sohn, 1987, S. 30–38.
- ↑ Beatty J. K.: Crater hunting in Brazil. In: Sky and Telescope. Band 59, 1980, S. 464––467, bibcode:1980S&T....59..464B.
- ↑ McHone J. F.: Terrestrial impact structures: Their detection and verification with new examples from Brazil. University of Illinois at Urbana-Champaign, Urbana, Illinois, 1986, S. 210.