Serrasalmus marginatus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Serrasalmus marginatus

Serrasalmus marginatus

Systematik
Ordnung: Salmlerartige (Characiformes)
Unterordnung: Characoidei
Familie: Sägesalmler (Serrasalmidae)
ohne Rang: Piranhas
Gattung: Serrasalmus
Art: Serrasalmus marginatus
Wissenschaftlicher Name
Serrasalmus marginatus
Valenciennes, 1837

Serrasalmus marginatus, auf Englisch Spotted Piranha[1], Portugiesisch Catirina, ist eine Sägesalmlerart aus dem tropischen Südamerika.

Die Fische werden bis 27 Zentimeter lang.[2] Der Körper ist hochrückig, das dorsale Kopfprofil stark konkav. Auf dem vorstehenden Unterkiefer sitzen 7 Zähne, der Oberkiefer ist unbezahnt. Auf dem Zwischenkiefer (Premaxilla) sitzen 6, auf dem Gaumenbein (Palatinum) 4 bis 7 Zähne. Entlang der Seitenlinie befinden sich 74 bis 79 durchbohrte Schuppen, die Querreihen oberhalb und unterhalb der Seitenlinie zählen 26 bis 30 Schuppenreihen. Rückenflosse (Dorsale) und Brustflossen (Pectorale) haben 15 bis 17, die Bauchflossen (Ventrale) 7, die Afterflosse (Anale) 32 bis 36 und die Schwanzflosse (Caudale) 19 Flossenstrahlen. Die Grundfarbe der Tiere ist silbrig, auf dem Körper befinden sich dunkelbraune, runde Flecken. Schwanz- und Afterflosse sind vollständig oder zum Teil schwarz, distal (vom Körper entfernt) ist der Rand dünn transparent (hyalin). Die anderen Flossen sind transparent oder gelblich mit wenigen verstreuten schwarzen Flecken.[3]

Das natürliche Verbreitungsgebiet von Serrasalmus marginatus ist das Río Paraguay und Paraná Einzugsgebiet. Die Art kommt in Argentinien, Brasilien, Bolivien, Paraguay und Uruguay vor.[4]

Serrasalmus marginatus lebt in Flüssen, Bächen und Lagunen des Paraná-Beckens. Bei der Nahrungsaufnahme gibt es anders als bei anderen Piranha-Arten keine saisonalen Abweichungen. S. marginatus jagt überwiegend am Tag.[5] Größere Exemplare auch bei Einbruch der Dunkelheit. In der Nacht selbst verbergen sie sich in schützender Wasservegetation. Kleinere Fische mit einer Länge von 7 bis 10 Zentimetern leben einzeln und beanspruchen ein Territorium von ca. drei bis vier Quadratmetern. Ihre Ernährungsgewohnheiten ähneln stark der Art Catoprion mento, welche ebenfalls Schuppen und Flossen anderer Fischarten frisst. Beide Arten pirschen sich mit typischen ruckartigen Bewegungen im Schutz der Wasservegetation an ihre Beutefische heran. Dann schnellen sie hervor und beißen ihrem Opfer Fleischstücke aus der Schwanz- oder Analflosse heraus. Das typische Geräusch beim Herausbeißen ist unter Wasser hörbar.[2]

Forschungsgeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Erwähnung der Art findet sich bei einem Bild in Voyage dans l'Amérique méridionale. von Alcide Dessalines d’Orbigny.[6] Sherborn und Griffin datierten 1934 das Bild auf 1837.[7] Eine kurze Beschreibung der Art erschien erst 1847.[8]

Anmerkungen und Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Gefleckter Piranha
  2. a b Serrasalmus marginatus auf Fishbase.org (englisch)
  3. Renata Rúbia Ota, Gabriel de Carvalho Deprá, Weferson Júnio da Graça, Carla Simone Pavanelli (2018): Peixes da planície de inundação do alto rio Paraná e áreas adjacentes: Revised, annotated and updated. In: Neotropical Ichthyology 16(2): e170094, doi:10.1590/1982-0224-20170094. (Online)
  4. Serrasalmus marginatus im Catalog of Fishes (englisch). Abgerufen am 7. Dezember 2023.
  5. Ivan Sazima, Francisco Machado (1990): Underwater Observations of Piranhas in Western Brazil. In: Environmental Biology of Fishes 28, S. 17–31. (Online)
  6. Poissons, Plate 10. In: A. d'Orbigny. Voyage dans l'Amérique méridionale. Pls. 1–16. (Online)
  7. Ref. 20720 in Eschmeyer's Catalog of Fishes (Online)
  8. Achille Valenciennes (1847) Poissons. Catalogue des principales espèces de poissons, rapportées de l'Amérique méridionale. In: A. d'Orbigny. Voyage dans l'Amérique méridionale. P. Bertrand, Paris and V. Levrault, Strasbourg. V. 5 (Art. 2), S. 1–11. (Online)