Überprüft

Semois

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Sesbach)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Semois / Semoy / Sesbach
Chassepierre liegt noch im breiten, oberen Talabschnitt

Chassepierre liegt noch im breiten, oberen Talabschnitt

Daten
Gewässerkennzahl FRB6--0100
Lage Belgien

Frankreich

Flusssystem Rhein
Abfluss über Maas → Rheindelta → Nordsee
Flussgebietseinheit Maas
Quelle im Stadtgebiet von Arlon, Belgien
49° 40′ 54″ N, 5° 49′ 13″ O
Quellhöhe ca. 405 m
Mündung bei Monthermé, Frankreich, in die MaasKoordinaten: 49° 52′ 50″ N, 4° 44′ 18″ O
49° 52′ 50″ N, 4° 44′ 18″ O
Mündungshöhe ca. 134 m[1]
Höhenunterschied ca. 271 m
Sohlgefälle ca. 1,3 ‰
Länge ca. 210 km
Einzugsgebiet ca. 1350 km²
Abfluss am Pegel Haulmé[2]
AEo: 1336 km²
Lage: 5,9 km oberhalb der Mündung
MQ 1965–2012
Mq 1965–2012
HHQ (1993)
29,2 m³/s
21,9 l/(s km²)
588 m³/s
Mittelstädte Florenville, Bouillon
Verlauf der Semois (interaktive Karte)

Verlauf der Semois (interaktive Karte)

Enges Tal bei Bouillon

Enges Tal bei Bouillon

Die Semois, für den Abschnitt in Frankreich auch Semoy (ebenfalls grammatisch weiblich), Sesbach (deutsch in Luxemburg), ist ein Fluss in den südlichen Ardennen, der in Arlon in der belgischen Provinz Luxemburg entspringt und nach 210 Kilometern Lauf im französischen Monthermé (Département Ardennes) mit einer mittleren Wasserführung von knapp 30 m³/s in die Maas mündet.

Die Semois entspringt in Arlon, einen halben Kilometer südöstlich der Altstadt, neben der Avenue de Longwy. Die Quelle liegt nur wenig unterhalb der Wasserscheide und gerade einen halben Kilometer westlich von Quellen, die zum Einzugsbereich von EischAlzetteSauerMoselRhein gehören. Die Wasserscheide zur Chiers ist etwas über einen Kilometer entfernt und auch nicht viel höher. Arlon liegt auf einem Hochplateau, das nach Westen mit geringem Gefälle in die sanfte Mulde der oberen Semois übergeht, nach Norden, Osten und Süden aber durch beinahe steile Abhänge zu anderen Stromgebieten begrenzt wird. Erst 42 Kilometer weiter westlich, bei Chassepierre (nahe Florenville), gewinnt das Tal der Semois an Tiefe. Von dort bis zur Mündung (erdgeschichtlich eher von der Mündung flussaufwärts bis dort) haben sich die Mäander der Semois tief ins Gestein eingegraben und ein enges Tal mit steilen, teilweise schroffen Hängen geschaffen. Zwischen Bohan (nahe Vresse-sur-Semois) und Les Hautes Rivières überquert der Fluss die belgisch-französische Grenze und mündet nach 210 Kilometern Länge bei Monthermé als rechter Nebenfluss in die Maas, deren Tal von Charleville-Mézières (15 Kilometer südlich) bis Namur (65 Kilometer nördlich) tief eingeschnitten ist. Im französischen Abschnitt verläuft die Semois im Regionalen Naturpark Ardennen.

Bei Cugnon (zu Bertrix) befindet sich ein keltisches Oppidum der Spätlatènezeit, das wahrscheinlich während des Gallischen Krieges von den Römern erobert wurde.[3] In der Nähe kreuzte die Römerstraße von CIVITAS REMORUM (Reims) nach AUGUSTA TREVERORUM (Trier) den Fluss. Der römische Flussname SESMARA ist aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. überliefert.

In einer engen Schleife der Semois liegt die Burg von Bouillon, Stammburg Gottfrieds von Bouillon, die im Laufe der Jahrhunderte zu einer mächtigen Festung ausgebaut wurde.

Am 13. November 2008 wurde der Asteroid (7174) Semois nach dem Fluss benannt.

Das Tal ist touristisch bedeutsam. Der Fluss selbst ist beliebt bei Kanuten und Anglern. Ein Radwanderweg benutzt teils eine stillgelegte Bahnstrecke, teils die Landstraße. Zu Fuß können zahlreiche Aussichtspunkte oben an den Talhängen erreicht werden.

Commons: Semois – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Mündungshöhe gemäß geoportail.gouv.fr
  2. Banque Hydro: Semoy à Haulmé – Synthèse (Memento des Originals vom 1. März 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hydro.eaufrance.fr, Stand: 8. Juni 2012
  3. Gallisch-römisches Lager bei Cugnon