Shamil Borchashvili

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Shamil Borchashvili

Borchashvili (blau) kämpft in der 1. Bundesliga 2022
Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 9. Juni 1995
Geburtsort TschetschenienRussland
Größe 173[1] cm
Gewicht 81 kg
Beruf Heeresleistungssportler
Karriere
Graduierung

1. Dan - Shodan 

Verein LZ Wels[2]
Trainer Yvonne Bönisch
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Europaspiele 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Bronze Tokio 2020 bis 81 kg
Weltmeisterschaften
Bronze Taschkent 2022 bis 81 kg
Logo der Europäischen Olympischen Komitees Europaspiele
Bronze Minsk 2019 Mixed Team
Judo-EM
Bronze Zagreb 2024 bis 81 kg

Shamil Borchashvili (* 9. Juni 1995 in Tschetschenien, Russland) ist ein österreichischer Judoka tschetschenischer Herkunft. Er trägt den Shodan.[3] Shamil Borchashvili ist als Korporal Heeressportler beim österreichischen Bundesheer.

Borchashvili kam im Alter von neun Jahren[4] aus Tschetschenien nach Österreich und wurde 2017 eingebürgert.[5]

Borchashvili startet in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm. Er war österreichischer Staatsmeister 2020, nachdem er im Jahr zuvor mit der österreichischen Mannschaft bei den Europaspielen in Minsk angetreten war. 2021 belegte er den zweiten Platz hinter dem Belgier Sami Chouchi beim Grand-Slam-Turnier in Tiflis. Bei den Europameisterschaften 2021 und den Weltmeisterschaften 2021 erreichte er jeweils das Achtelfinale.[6]

Bei den Olympischen Spielen in Tokio besiegte er im Viertelfinale den Usbeken Sharofiddin Boltaboyev. Nach einer Niederlage im Halbfinale gegen den für die Mongolei antretenden Saeid Mollaei besiegte er am 27. Juli 2021 im Kampf um den dritten Platz den Deutschen Dominic Ressel und gewann damit die olympische Bronzemedaille bei den Spielen 2020 in Tokio.

Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024

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2022 gewann Borchashvili auch bei den Weltmeisterschaften in Taschkent eine Bronzemedaille.[7][8]

Der Österreichische Judoverband gab bekannt, dass Borchashvili für das Judo World Masters 2022 in Jerusalem gesperrt war.[9] Im Juli 2023 erholte sich Borchashvili von einer Handverletzung. Um die Qualifikation für die Olympischen Spiele nicht in Gefahr zu bringen, entschied er sich bei den Judo World Masters 2023 nicht an den Start zu gehen.[10] Borchashvili trat beim Grand Prix Linz 2024 nicht an. Er gab gesundheitliche Gründe an.[11]

In der Qualifikationsperiode für die Olympischen Spiele 2024 konnte Borchashvili unter anderem eine Gold, eine Silber und eine Bronze-Medaille bei Grand-Slam-Turnieren gewinnen und hatte 3746 Punkte im IJF Olympia Ranking gesammelt. Sein Bruder Wachid erreichte 3240 Punkte.[12] Da pro Land und Gewichtsklasse nur ein Athlet an den Start gehen durfte, hätte das bedeutet, dass Shamil und nicht Wachid Österreich bei den Olympischen Spielen vertreten hätte. Dieser verzichtet aber auf den Startplatz für die Olympischen Spiele 2024 in Paris und daher rückte Wachid nach.[13]

Der Judoka ist Absolvent der Abteilung Maschinenbau der HTL Wels.[17]

Sein jüngerer Bruder Wachid Borchashvili[18] gewann den Grand Slam in Tbilisi 2023 bis 81 kg.[19] Sein älterer Bruder Kimran Borchashvili belegte Platz drei bei den European Open Oberwart 2020.

Im Herbst 2024 gründeten die Borchashvili Brüder einen neuen Kampfsportverein.[20]

Einzelnachweise

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  1. Shamil Borchashvili (Judo) : Prize list and results. Abgerufen am 6. März 2023.
  2. Judo-Brüder kämpfen für Österreich. Abgerufen am 27. Juli 2021.
  3. Shamil Borchashvili. In: European Judo Union. 21. Februar 2021, abgerufen am 23. Dezember 2022 (amerikanisches Englisch).
  4. Shamil Borchashvili: Der Bronze-Mann aus Wels krone.at, am 27. Juli 2021, abgerufen am 27. Juli 2021
  5. Judo-Brüder kämpfen für Österreich nachrichten.at, am 17. August 2017, abgerufen am 27. Juli 2021
  6. JudoInside Kampfbilanz - Shamil Borchashvili Judoka. Abgerufen am 23. Februar 2023.
  7. Tashkent World Championships Senior 2022 / IJF.org. Abgerufen am 6. März 2023.
  8. Shamil Borchashvili holte in Taschkent WM-Bronze. Abgerufen am 12. Oktober 2022 (österreichisches Deutsch).
  9. Silvana.Strieder: Chaos um Judo-Star Borchashvili: Streit mit dem Verband. 20. Dezember 2022, abgerufen am 5. August 2024.
  10. archysport: Shamil Borchashvili Withdraws from Masters Due to Injury: Interview with the Olympic Judoka. In: Archysport. 31. Juli 2023, abgerufen am 8. August 2024 (amerikanisches Englisch).
  11. Shamil Borchashvili Withdraws from Upper Austrian Grand Prix. Abgerufen am 8. August 2024 (englisch).
  12. IJF.org - International Judo Federation. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  13. Judo-Medaillenkandidat Shamil Borchashvili verzichtet für seinen Bruder auf Olympia. Abgerufen am 15. Juli 2024 (österreichisches Deutsch).
  14. Judo Austria - Liga Ranglisten 2021. In: Judo Austria. Abgerufen am 23. Februar 2023 (österreichisches Deutsch).
  15. "Kommender deutscher Meister": UJKC Potsdam heiß auf Judo-Bundesliga. Abgerufen am 27. September 2022.
  16. a b Wolfgang Eichler: Im Frankreich-Modus. In: Judo Austria. 4. Oktober 2023, abgerufen am 5. Oktober 2023 (deutsch).
  17. Shamil Borchashvili: "Zu Hause geht es ab". Abgerufen am 28. Juli 2021.
  18. Judo-Verband leitet Disziplinarverfahren gegen Wachid Borchashvili ein. Abgerufen am 16. September 2023 (österreichisches Deutsch).
  19. JudoInside - Wachid Borchashvili Judoka. Abgerufen am 16. September 2023.
  20. Borchashvili-Brüder gründen eigenen Verein: Shamil ist Obmann. Abgerufen am 28. Oktober 2024.
  21. Der Favoritenschreck. In: Judo Austria. 16. Januar 2022, abgerufen am 28. Juli 2022 (österreichisches Deutsch).
  22. Wolfgang Eichler: Judo Austria Awards. In: Judo Austria. 20. November 2022, abgerufen am 27. November 2022 (österreichisches Deutsch).
  23. Publikumslieblinge und OÖN Sportler:innen des Jahres. Abgerufen am 16. März 2023.