Sharpshooter-Klasse

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Sharpshooter-Klasse
Die Spanker in den 1890er Jahren.
Die Spanker in den 1890er Jahren.
Schiffsdaten
Land Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffsart Torpedokanonenboot
Stapellauf des Typschiffes 30. November 1888
Gebaute Einheiten 13
Dienstzeit 1889 bis 1920
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 73,7 m (Lüa)
70,1 m (Lpp)
Breite 8,2 m
Tiefgang (max.) 2,6 m
Verdrängung 735 tn.l.
 
Besatzung 91 Mann
Maschinenanlage
Maschine 4 × Dampfkessel
2 × Dampfmaschinen
Maschinen­leistung 3.600 PS (2.648 kW)
Höchst­geschwindigkeit 19 kn (35 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung

Die Sharpshooter-Klasse war eine Klasse von dreizehn Torpedokanonenbooten der britischen Marine, die von 1889 bis 1920 in Dienst stand.

Mit dem Imperial Defence Act von 1887 wurde die Bildung einer Australian Auxiliary Squadron beschlossen, die schließlich fünf Kreuzer und zwei Torpedokanonenboote erhalten sollte. Die Firma Armstrong erhielt den überwiegenden Teil der Aufträge und sollte drei Kreuzer und die beiden Torpedokanonenboote bauen. Die Einheiten sollten nach Plänen des Chefkonstrukteurs der Royal Navy, Sir William White, entstehen. Die Kreuzer entstanden nach den Plänen für die Pearl-Klasse, von der insgesamt neun Schiffe gebaut wurden. Die Torpedokanonenboote waren weitere Boote der Sharpshooter-Klasse, der ersten in größeren Stückzahlen gebauten Klasse dieses Typs von dem letztlich dreizehn Boote gebaut wurden. Allerdings waren die vor den Australien-Boote in Auftrag gegebenen Bauten alle an Staatswerften vergeben worden.
Die Boote der Sharpshooter-Klasse verdrängten 735 tn.l und sollten mit künstlichem Zug eine Geschwindigkeit von 21,5 Knoten (kn) erreichen. Alle Boote der Klasse erhielten vier Lokomotivkessel für die Dampferzeugung und zwei Dreifach-Expansionsmaschinen, die bei elf Booten von der Firma Bellis & Morcom geliefert wurden. Die Maschinen sollten zusammen 2500 PS und bei künstlichem Zug sogar 4500 PS leisten. Letzteres führte allerdings zu einer starken Belastung der Kessel, so dass dieser Betrieb bei den in den Kolonien eingesetzten Schiffen und Booten kaum eingesetzt wurde, da es an Reparaturmöglichkeiten meist fehlte, auch wurde die Leistung bei allen Schiffen auf bis zu 3700 PS begrenzt, so dass als Höchstgeschwindigkeit nur 20 kn möglich waren. Der normalerweise mitgeführte Kohlenvorrat von 100 t gab den Booten eine Reichweite von 2500 Seemeilen bei 10 kn Marschgeschwindigkeit.

Die Bewaffnung der Boote bestand aus zwei 120-mm-Geschützen, die auch auf den Pearl-Kreuzern installiert war, vier 3-Pfünder-(47-mm)-Hotchkissgeschützen und fünf 356-mm-(14-Zoll)-Torpedorohren. Für die Rohre waren drei Torpedos zum Nachladen an Bord. Es gab ein Bugrohr und zwei Zwillingssätze nebeneinander an Deck.
Am 23. August 1888 erhielt Armstrong den Auftrag für die beiden Boote der Australian Auxiliary Squadron. Das in Devonport im Bau befindliche Typboot der Klasse war zu diesem Zeitpunkt noch nicht vom Stapel gelaufen. Die Boomerang lief als Whiting am 24. Juli 1889 als erstes der beiden Armstrong-Boote vom Stapel, das zweite folgte am 27. August; seit März hatte die Werft noch zwei weitere Boote im Bau, die für den Einsatz in Bombay bestimmt waren und 1891 fertiggestellt wurden. Zumindest die spätere Karrakatta hatte anfangs niedrige Schornsteine, alle Boote wurden aber mit den für die Klasse typischen hohen Schornsteinen abgeliefert. Da sich die Australischen Kolonien an den Kosten beteiligt hatten, wurden alle Einheiten der Auxiliary Squadron 1890 vor dem Marsch nach Australien umbenannt und erhielten australische Namen. Die endgültigen Abnahmefahrten der beiden Boote für Australien fanden am 5. November 1890 statt, nachdem die Boote am 2. April umbenannt worden waren.

Name Werft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Verbleib
Sharpshooter Devonport Dockyard,
Plymouth
30. November 1888 August 1889 1904 Stationäres Schulboot Northampton, 1922 zum Abbruch verkauft
Spanker 22. Februar 1889 Oktober 1890 1909 Minensuchboot, 1920 zum Abbruch verkauft
Speedwell 15. März 1889 Juli 1890 1909 Minensuchboot, 1920 zum Abbruch verkauft
Sheldrake Chatham Dockyard,
Chatham
30. März 1889 März 1890 9. Juli 1907 zum Abbruch verkauft
Skipjack 30. April 1889 Juli 1891 1909 Minensuchboot, 1920 zum Abbruch verkauft
Seagull 31. Mai 1889 Januar 1891 1909 Minensuchboot, 30. September 1918 nach Kollision auf dem Clyde gesunken
Salamander 31. Mai 1889 Juli 1891 15. Mai 1906 zum Abbruch verkauft
Boomerang Armstrong Mitchell,
Elswick
24. Juli 1889 5. November 1890 Australia Station, 1905 zum Abbruch verkauft
Karakatta 27. August 1889 5. November 1890 Australia Station, 1905 zum Abbruch verkauft
Plassey 05. Juli 1890 08. Juli 1891 Royal Indian Marine, 1904 zum Abbruch verkauft
Assaye 11. Februar 1891 24. März 1891 Royal Indian Marine, 1904 zum Abbruch verkauft
Gossamer Sheerness Dockyard,
Sheerness
09. Januar 1890 September 1891 1908 Minensucher, 1920 zum Abbruch verkauft
Gleaner 09. Januar 1890 Dezember 1891 4. April 1905 zum Abbruch verkauft
  • John Bastock: Ships on the Australia Station. Child & Associates Publishing, Frenchs Forest, Australia 1988, ISBN 0-86777-348-0.
  • Peter Brooke: Warships for Export: Armstrong Warships 1867–1927. World Ship Society, Gravesend 1999, ISBN 0-905617-89-4.
  • Roger Chesneau, Eugène M. Koleśnik, N. J. M. Campbell: Conway's All the World's Fighting Ships, 1860–1905. Naval Institute Press, Annapolis, Md. 1979, ISBN 0-85177-133-5.
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