Shillelagh (Waffe)
Shillelagh (Waffe) | |
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Angaben | |
Waffenart: | Keule |
Bezeichnungen: | Shillelagh |
Verwendung: | Waffe |
Ursprungsregion/ Urheber: |
Irland |
Verbreitung: | Irland |
Gesamtlänge: | etwa bis 100 cm |
Griffstück: | Holz |
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Ein Shillelagh (gesprochen: „schi-ley-li“, irisch sail éille) ist ein hölzerner Stock bzw. Knüppel, normalerweise aus einem knotigen Stück Schwarzdorn gefertigt mit einem Wurzelknoten als Knauf.
Die Entstehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünglich war der Shillelagh wohl Gebrauchsgegenstand und Werkzeug irischer Fischer, die den Knüppel zum Erschlagen von gefangenen Fischen verwendeten.
Die Waffe und ihre Namen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Holz wurde ursprünglich mit Whiskey-Butter eingeschmiert und über Feuer geräuchert. Dieses Verfahren trug ihm auch den Namen whiskey-stick (irisch bata uisce beatha) ein. So erhielt er seine dunkle, schimmernde Oberfläche.
In der modernen Variante der Shillelagh-Herstellung werden die Stöcke nach dem (bis zu 3 Jahre dauernden) Trocknungsprozess meist mit witterungsbeständigem Lack (bevorzugt Bootslack) behandelt; auch die ausschließliche Imprägnierung des Holzes mit Öl oder Wachs kommt vor.
Shillelaghs haben die normale Länge eines Spazierstocks und wurden in Irland und Nordamerika als Waffe benutzt. Es gab aber auch Shillelaghs, die gar nicht erst als Spazierstock getarnt wurden, sondern reine Waffen in Form kürzerer Knüppel waren, ähnlich dem irokesischen Skullcracker. Solche Waffen wurden auch einfach cudgel (englisch „Knüppel“) oder bata (irisch „Schläger, Stock“) genannt. Eine Abart, die 'weighted sticks', waren in ihrer Zerstörungskraft dadurch erheblich verstärkt worden, dass ihr Wurzelknauf ausgehöhlt und z. B. mit flüssigem Blei gefüllt wurde, welches dann im Holz erstarrte.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Besonders die Gangs irischer Einwanderer benutzten solche tödlichen Waffen im New York des 19. Jahrhunderts. Mit dem Wurzelknoten wird im Kampf geblockt und geschlagen, aber auch Hebel angesetzt, mit dem Stockkörper wird gewürgt. Die Methoden des irischen Stockkampfes stehen in Verbindung mit den alten keltisch-irischen Kriegskünsten, die Speer, Stab, Beil und Schwert benutzten. Es wird vermutet, dass der Stockkampf aus einer Mischung von Speer-, Stab- und Schwerttechniken entstand. Im 19. Jahrhundert war der irische Stockkampf sehr populär und bestand aus drei Disziplinen, dem Kampf mit dem langen, dem mittleren und dem kurzen Shillelagh. Zu dieser Zeit trugen irische Gentlemen den Shillelagh selbstverständlich bei sich, und der Umstand, dass Streitigkeiten bis in moderne Zeiten oft mit diesem Kampfstock ausgetragen wurden, beschwor das stereotype Bild des gewalttätigen Iren.
Heute werden Shillelaghs in ihrer Funktion als Spazierstock und als Souvenir verkauft; die Kampfkunst Bataireacht erfährt erst langsam eine Renaissance in Kanada, Deutschland, Griechenland, Irland und den Vereinigten Staaten. Im Unterschied zu den allgemeinen Knotenstöcken sind die Shillelaghs als Waffe gedacht und auch so konstruiert. Dies zeigt sich an der Ausstattung und an der Form einiger Shillelagh, die als Gehhilfe zu kurz und nicht dazu verwendbar sind, oder dass manche mit metallenen Spitzen oder in Verbindung mit anderen Schlagwaffen konstruiert wurden (siehe Foto Infobox).
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- John W. Hurley: Shillelagh: The Irish Fighting Stick. Lulu. ISBN 978-1-4303-2570-3.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alan Feuer: GreenCamouflage and Purple Hearts. in der New York Times
- Artikel Irish Culture in Irish Culture and Customs