Shital Pati

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Sital-Pati-Weberei aus Sunamganj (Bangladesch)
Shital Pati aus Ghughumari. Cooch Behar, Westbengalen

Shital pati (bengalisch শীতল পাটি śītal pāṭi), auch sital pati und sittal pati genannt, sind aus Pflanzen hergestellte geflochtene Matten, vorwiegend aus Bangladesch, in geringerem Maße auch aus dem östlichen Indien.

Shital pati werden aus Murta-Pflanzen (Schumannianthus dichotomus, eine Art von Pfeilwurzgewächsen)[1] oder Binsengewächsen[2] hergestellt, die in Feuchtgebieten weit verbreitet sind. Die Murta-Pflanze wächst in Gewässernähe b. B. in Sylhet, Barisal, Tangail, Comilla, Noakhali und Chittagong und ist an verschiedenen Orten als mostak, patipata, patibet und paitara bekannt. In Indien wird Sitalpati im nördlichen Bezirk Cooch Behar im Bundesstaat Westbengalen sowie in Assam hergestellt.[3]

Verarbeitung und Nutzung

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Die Ernte und Vorbereitung der Pflanzen ist Männerarbeit, die Flechtarbeit wird von Frauen und Kindern ausgeführt.[3] Die Murta-Pflanze hat 1–2 Meter lange Stengel ohne Knoten; die Stengel werden auf die gewünschte Länge zugeschnitten und in die gewünschte Breite zerteilt. Das Mark wird entfernt. Die entstehenden Streifen werden bei Bedarf mit Naturfarben eingefärbt und zu Matten geflochten. Obwohl die Matten von einzelnen Familien im kleinen Rahmen hergestellt werden, wird die Produktion als Industrie bezeichnet.[4]

Diese Matten werden entsprechend ihres Nutzens cool mats (engl. kühle Matten) genannt. Sie werden nicht nur als Gebetsteppiche oder zum Sitzen, sondern auch als Wände oder Dächer, z. B. von Baracken oder Booten eingesetzt.

Matten mit dekorativen Mustern heißen Nakshi Pati.[5] Sie werden nur in den Distrikten Sylhet und Noakhali in Bangladesch hergestellt.

Eine japanische wissenschaftliche Studie über die Abfälle der Shital-Pati-Herstellung kommt zu dem Schluss, dass die Murta-Pflanzenreste aufgrund ihrer Phytotoxizität als natürliche Bioherbizide gegen Unkraut genutzt werden können.[6]

Die UNESCO hat die traditionelle Kunst des Shital-Pati-Webens von Sylhet (Bangladesch) 2017 als Kulturerbe anerkannt und sie in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.[7][8] Auf nationaler Ebene wurde dies 2017 positiv kommentiert. Die Regierung unterstütze die produzierenden Familien mit Verkaufsmessen, und zunehmend würden Kooperativen zur Stärkung ihrer Position und zum Erhalt der Fertigkeiten gegründet.[9]

Trotz dieser willkommenen Förderung bedrohen 2023 steigende Kosten, die Konkurrenz billiger Kunststoffprodukte und der Saisonbetrieb die lokale und umweltfreundliche Produktion. Unterstützung durch die Öffentliche Hand wird gefordert.[10]

Einzelnachweise

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  1. Schumannianthus. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 22. November 2023.
  2. Juncaceae. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 22. November 2023.
  3. a b Bamboo And Cane Culture Of Assam. In: Indira Gandhi National Centre for the Arts.
  4. Miscellaneous Arts & Crafts of Assam. In: Indira Gandhi National Centre for the Arts.
  5. Zinat Mahrukh Banu: Banglapedia: National Encyclopedia of Bangladesh. Hrsg.: Sirajul Islam; Ahmed A. Jamal. 2. Auflage. Asiatic Society of Bangladesh, 2012, Nakshi Pati (englisch, banglapedia.org [abgerufen am 21. November 2023]).
  6. Md Mahfuzur Rob, Arihiro Iwasaki, Kiyotake Suenaga, Kaori Ozaki, Toshiaki Teruya & Hisashi Kato-Noguchi: Potential use of Schumannianthus dichotomus waste: the phytotoxic activity of the waste and its identified compounds. In: J Environ Sci Health B. Band 55, Nr. 12. Taylor & Francis, 2020, S. 1099–1105, doi:10.1080/03601234.2020.1822716.
  7. Traditional art of Shital Pati weaving of Sylhet. In: UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2017.
  8. "Cultural Heritage: Shital Pati on Unesco list". The Daily Star, 7. Dezember 2017, abgerufen am 7. Dezember 2017 (englisch).
  9. Unb: Cultural Heritage: Shital Pati on Unesco list. In: The Daily Star, Dhaka, Bangladesch. 7. Dezember 2017, abgerufen am 22. November 2023 (englisch).
  10. An ancient craft struggling to survive. In: The Daily Star. 27. März 2023, abgerufen am 22. November 2023 (englisch).