Siberut
Siberut
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Siberut im Norden der Mentawai-Inseln | |
Gewässer | Indischer Ozean |
Inselgruppe | Mentawai-Inseln |
Geographische Lage | 1° 20′ S, 98° 55′ O |
Fläche | 3 828,5 km² |
Höchste Erhebung | Gunung Simatombotombo 384 m |
Einwohner | 30.000 7,8 Einw./km² |
Hauptort | Muarasiberut |
Die indonesische Insel Siberut ist die größte der westlich vor Sumatra liegenden Mentawai-Inseln.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Übersicht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Insel befindet sich mehr als 140 km vor Sumatra, im Süden liegt die Insel Sipora, im Norden liegen die Batu-Inseln. Siberut ist 3828,5 km² groß und bis zu 384 m hoch.[1] Im Süden sind ihr die in der Bungalaut-Straße gelegenen kleinen Inseln Karamajet und Masokut vorgelagert. Auf Siberut liegt mit Muarasiberut der wichtigste Ort und Hafen der Mentawai-Inseln. Hauptstadt der Inselgruppe ist aber Tua Pejat auf der Nachbarinsel Sipora.
Nach dem Erdbeben im Indischen Ozean vor Sumatra im Jahr 2004 hat die seismische Aktivität unter der Insel stark zugenommen.
Auf Siberut befinden sich die Distrikte (Kecamatan) Südsiberut (Siberut Selatan) und Nordsiberut (Siberut Utara). Sie gehören zum 1999 aus der Inselgruppe gebildeten Regierungsbezirk (Kabupaten) Mentawai-Inseln, der seinerseits Teil der Provinz Westsumatra (Sumatra Barat) ist.
Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der Insel leben einige endemische Tierarten, darunter der Siberut-Makak, dessen Bestand inzwischen gefährdet ist.[2] Weitere Tierarten sind das Siberut-Gleithörnchen, der Kloss-Gibbon, die Pageh-Stumpfnase und der Siberut-Langur.
Die Insel ist seit 1981 ein von der UNESCO anerkanntes Biosphärenreservat.
Bevölkerung und Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der letzten Eiszeit wurden die Insel durch den steigenden Meeresspiegel von Sumatra getrennt. Um 2000 v. Chr. wurde Siberut von Norden aus besiedelt. Die Bewohner unterscheiden sich durch Sprache und Brauchtum von den Bewohnern Sumatras. Noch heute gibt es steinzeitlich lebende Stämme. Der Stamm der Sakuddei, einer Gruppe der Mentawai, lebt in Langhäusern, den Uma. Sie praktizieren einen Geister- und Ahnenkult.
Die Insel hat heute etwa 30.000 Bewohner. Die meisten Bewohner sind Christen.[3]
Die Tuddukat ist eine lokale Schlitztrommel von der Insel.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1792 erreichte ein Schiff der Britischen Ostindien-Kompanie die Mentawai-Inseln. 1847, 1849 und 1852 bereiste der deutsche Naturforscher Hermann von Rosenberg die Insel. Erst 1864 wurde Siberut Teil von Niederländisch-Ostindien. Im Januar 1899 erforschte ein deutsches Forschungsschiff im Rahmen der Valdivia-Expedition das Meer vor Siberut. 1901 erreichten deutsche Missionare die Mentawai-Inseln. Nach der indonesischen Unabhängigkeit wurde die einheimische, animistische Religion verboten.
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitte der 1990er Jahre entdeckten australische Surfer mit den anderen Inseln auch Siberut für das Wellenreiten. Daneben gibt es von Padang aus organisierte Touren für Rucksacktouristen zu den Steinzeitdörfern.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Herwig Zahorka: Die Siberuter. Mit ihrer steinzeitlichen Religion haben Sie den Regenwald erhalten. CW Nordwest Media, Grevesmuehlen 2015, ISBN 978-3-946324-00-3.
- Reimar Schefold: Ein bedrohtes Paradies. Meine Jahre bei den Sakuddei in Indonesien. Quintus-Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-945256-91-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ UNEP Islands ( des vom 10. Juni 2020 im Webarchiv archive.today) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch)
- ↑ Siberut National Park In: indonesiatraveling.com
- ↑ Narendra S. Bisht: Encyclopaedia of the South East Asian Ethnography. Global Vision, 2004, ISBN 9788187746966, S. 431. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche