Sieberdstern
Sieberdstern | ||||||||||||
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Sieberdstern (Myriostoma coliforme) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Myriostoma | ||||||||||||
Desv. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Myriostoma coliforme | ||||||||||||
Corda |
Der Sieberdstern (Myriostoma coliforme) oder auch Siebstern[1] ist eine Pilzart aus der Familie der Erdsternverwandten (Geastraceae). Er ist die einzige Art seiner Gattung und nah mit den Erdsternen verwandt.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Makroskopische Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sieberdstern besitzt eine Außen- und eine Innenhülle (Exo- bzw. Endoperidie). Die äußere, derb lederige Hülle reißt sternartig in 5–11 spitze Lappen auf, legt den inneren Teil frei und hebt ihn aus dem Boden. Ausgebreitet erreicht die Außenhülle einen Durchmesser von 6–11 cm. Die Innenhülle hat eine kugelige bis niedergedrückte Form und misst in der Breite 2,3–4,5 cm. Sie ist mit mehreren, etwa 1 mm großen Löchern durchsetzt. Das im Inneren befindliche Sporenpulver ist braun.
Mikroskopische Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Sporen messen (3,5)4–5 Mikrometer und deren Oberfläche ist mit bis zu mehr als 1 mm hohen, zylindrischen Warzen bedeckt. Die hellbraunen Hyphen des Capillitiums sind 3–4 µm breit und dickwandig.
Artabgrenzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erdsterne (Geastrum) besitzen sehr ähnlich aufgebaute Fruchtkörper, haben aber in der Innenhülle nur eine einzige Öffnung am Scheitel, aus der die Sporen ins Freie gelangen können.
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Pilz ist unter anderem in anthropogenen Habitaten bei Laubgehölzen wie Robinien, Flieder oder Schlehen und Weißdorn zu finden. Dort wächst er auf Sand- und Lössböden mit unterschiedlichem Kalkgehalt.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sieberdstern ist in Europa und in Vorder- und Mittelasien bis zum Himalaya verbreitet. In Afrika ist er im Norden, Osten und Süden anzutreffen. Außerdem wächst er in Nord- und Südamerika sowie auch auf Hawaii.
In Europa findet der Pilz von der Iberischen Halbinsel, Mittelitalien, Bulgarien und der Ukraine bis Südengland, Belgien, den Niederlanden und Mittelschweden Verbreitung. In Deutschland ist er selten im mittleren Odergebiet, der Mittelmark und in der Magdeburger Börde anzutreffen. In jüngerer Zeit wurde er auch in der Oberrheinischen Tiefebene bei Käfertal und St. Ilgen entdeckt. Im 19. Jahrhundert wurde er auch in Darmstadt gefunden.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- German Josef Krieglsteiner (Hrsg.), Andreas Gminder, Wulfard Winterhoff: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 2: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3531-0 (Aphyllophorales, Heterobasidiomycetes, Gastromycetes; 626 Seiten, 175 Abbildungen auf 15 Tafeln).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ So etwa bei Fungiworld, bei Pilzseite.de oder beim Pilzmuseum Reinhardtsgrimma, siehe das elfte Foto in der Bildergalerie in diesem Bildbericht (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. der Dresdner Neuesten Nachrichten. Abgerufen jeweils am 29. August 2013
- ↑ Sabine Hebbelmann: Ein seltener Pilz ist zurück in St. Ilgen. Rhein-Neckar-Zeitung, 27. August 2013, abgerufen am 25. September 2018