Siegfried Koesler
Siegfried Koesler (* 12. Dezember 1937 in Nagold; † 1. Dezember 2012 in Würzburg[1]) war ein deutscher Kirchenmusiker. Er war von 1971 bis 2002 Domkapellmeister am Würzburger Kiliansdom.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er studierte in Aix-en-Provence, Freiburg und Tübingen Musikwissenschaft, Chorleitung, Kunstgeschichte, Archäologie und Geschichte.
Von 1960 bis 1970 leitete er die „Rottweiler Münstersängerknaben“ in Rottweil im Schwarzwald. Von Januar 1971 bis 2002 war er Domkapellmeister in Würzburg. Er leitete den Domchor (Damen und Herren), die Würzburger Domsingknaben und das Domorchester. 1971 gründete er die „Mädchenkantorei am Würzburger Dom“, der damals der erste Mädchenchor einer deutschen Kathedralkirche war.[2]
Neben der Gestaltung der Gottesdienste und verschiedener Konzerte im Dom gab es unter seiner Leitung regelmäßig auch Auftritte der Chöre in anderen Kirchen Würzburgs, in anderen Städten in ganz Deutschland und auch internationale Konzertreisen. Verschiedene Schallplatten-, CD-, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen runden das künstlerische Werk ab. Koesler konzertierte in vielen europäischen Ländern, den USA und Australien.
Gemeinsam mit Bertold Hummel und Erwin Horn initiierte er 1993 das Würzburger Brucknerfest, das alle drei Jahre stattfindet.
Koesler war Honorarprofessor an der Hochschule für Musik Würzburg für Gregorianik, Liturgiegesang, Liturgik und Kirchenmusikgeschichte.
Siegfried Koesler war von 1984 bis 1992 Präsident des internationalen Chorverbandes Pueri Cantores, den er seit 1961 unterstützte. Unter seiner Leitung fand 1970 das Internationale Chortreffen von Pueri Cantores in Würzburg mit über 5000 Sängern aus 14 Ländern statt.
Im Oktober 2002 übergab er sein Amt an Martin Berger. Er verstarb am 1. Dezember 2012 nach kurzer, schwerer Krankheit in Würzburg.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kulturpreis der Stadt Würzburg (1986)
- Europäischer Preis „Cesare d’oro“ (1993)
- Bundesverdienstkreuz am Bande (22. Juli 1997)
- Vatikanischer Gregoriusorden (1998)
- Sankt-Bruno-Medaille des Bistums Würzburg (2001)
- Orlando di Lasso-Medaille des Allgemeinen Cäcilienverbandes (2002)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans-Georg Ziebertz, Theobald Stangl und Johannes Windmeißer (Hg.): Dommusik Würzburg. Eine Festgabe zu Ehren von Professor Siegfried Koesler, Domkapellmeister zu Würzburg 1971–2002, Würzburg 2002, ISBN 3-00-010031-8
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Siegfried Koesler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Pressestelle Bischöfliches Ordinariat Würzburg: Ein Leben für die Kirchenmusik, gesehen am 22. März 2014
- Nachruf der Würzburger Dommusik auf Domkapellmeister i. R. Professor Siegfried Koesler auf der Website des Bistums Würzburg
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ein Leben für die Kirchenmusik, Pressemeldung des Bistums Würzburg vom 2. Dezember 2012, abgerufen am 22. März 2014
- ↑ Ein Leben für die Kirchenmusik, Main-Post vom 3. Dezember 2012, Online ( des vom 23. März 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Koesler, Siegfried |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kirchenmusiker und Domkapellmeister |
GEBURTSDATUM | 12. Dezember 1937 |
GEBURTSORT | Nagold |
STERBEDATUM | 1. Dezember 2012 |
STERBEORT | Würzburg |