Siegfried Wagner (Offizier)
Siegfried Wagner (* 16. Februar 1881 in Graudenz[1]; † 26. Juli 1944 im KZ Sachsenhausen) war Berufsoffizier und Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wagner war Bundeskanzler (= Generalsekretär) des Stahlhelms[2] und Teilnehmer der Harzburger Front, später jedoch in Opposition zur Kriegspolitik von Adolf Hitler. Als Oberst war er im Zweiten Weltkrieg Abteilungschef der Truppenabteilung im Oberkommando der Wehrmacht. Er unterstützte in dieser Funktion die Umsturzpläne und sollte als Verbindungsoffizier zum Wehrkreis XI (Hannover) dienen.
Nach dem Scheitern des Attentats vom 20. Juli 1944 versuchte Wagner zwei Tage später mit einem Sturz aus dem Fenster seiner Potsdamer Offizierswohnung in der Kurfürstenstraße 19[1] einer Verhaftung durch die GeStaPo zu entgehen. Vier Tage später und nachdem man ihn noch ohne Rücksicht auf seinen kritischen Zustand unablässig vernommen hatte,[1] verstarb er an den Folgen des Sturzes[3] im KZ Sachsenhausen.
Am 3. August 1944 wurden seiner Witwe Carla-Luise Wagner, geb. Kuhns,[4] seine persönlichen Gegenstände übersandt: eine Armbanduhr, einen Ring, das Eiserne Kreuz Erster Klasse und das Eiserne Kreuz mit Band und Schwertern.[1] Ihre Tochter war mit einem Senarclens-Grancy verheiratet, der wenige Wochen vor Kriegsende in der Lüneburger Heide fiel. Über sie ist Siegfried Wagner der Großvater der Fotografin Christine de Grancy (* 1942).[5]
Beigesetzt wurde Siegfried Wagners Leichnam auf dem Neuen Friedhof in Potsdam. Seit 2014 erinnert eine Gedenktafel an seinem ehemaligen Wohnhaus in der Kurfürstenstraße in Potsdam, worin sich heute Arztpraxen befinden, an den Widerstandskämpfer.[6]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ekkehard Klausa: Sie kamen aus dem „Stahlhelm“. Frühe Weggenossen Hitlers, die früh in den Widerstand gingen. In: ders.: Das wiedererwachte Gewissen. Konservative im Widerstand gegen den Nationalsozialismus (= Schriften der Gedenkstätte Deutscher Widerstand Reihe A: Analysen und Darstellungen Band 16). Lukas Verlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-86732-345-1, S. 261–277 (Abschnitt zu Wagner, S. 269–273)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Berliner Tagesspiegel am 20. Juli 2007: Vier Tage später war der Oberst tot. (Abgerufen am 5. Mai 2019.)
- ↑ Volker R. Berghahn: Der Stahlhelm. Bund der Frontsoldaten 1918 - 1935. Droste, Düsseldorf 1966, S. 185
- ↑ Renata Schmidtkunz: Mit meinen Fotos erzähle ich Lebensgeschichten - Im Gespräch mit der Fotografin Christine de Grancy, Ö1, 17. März 2016, 21:00
- ↑ Babette Stadie (Hg.): Die Macht der Wahrheit, 2008, S. 253.
- ↑ Christine de Crancy im Gespräch am 18. März 2016. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2024. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Abgerufen am 5. Mai 2019.)
- ↑ Märkische Allgemeine am 19. Juli 2014: Kurfürstenstraße erinnert an Widerstandskämpfer. Gedenktafel für einen Hitlergegner. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2024. Suche in Webarchiven) (Abgerufen am 5. Mai 2019.)
Personendaten | |
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NAME | Wagner, Siegfried |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Offizier und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus |
GEBURTSDATUM | 16. Februar 1881 |
GEBURTSORT | Graudenz |
STERBEDATUM | 26. Juli 1944 |
STERBEORT | KZ Sachsenhausen |